Newsletter XXIX 2024

14. Juli bis ...

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

Die PDF-Datei "Nuclear Power Accidents" enthält eine Reihe weiterer Vorfälle aus verschiedenen Bereichen der Atomindustrie. Einige der Ereignisse wurden nie über offizielle Kanäle veröffentlicht, so dass diese Informationen der Öffentlichkeit nur auf Umwegen zugänglich gemacht werden konnten. Die Liste der Zwischenfälle in der PDF-Datei ist daher nicht zu 100% identisch mit "INES und die Störungen in kerntechnischen Anlagen", sondern stellt eine Ergänzung dar.


5. Juli 2000 (INES ? Klass.?) Akw Grafenrheinfeld, DEU

8. Juli 2008 (INES 1 Klass.?Atomfabrik Eurodif, Pierrelatte, FRA

10. Juli 1991 (INES 3) Akw Bilibino, RUS

10. Juli 1985 (Terror) Rainbow Warrior I, Auckland, FRA

14. Juli 1955 (INES 3Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR

15. Juli 2013 (INES ? Klass.?) Akw Chinshan, TWN

16. Juli 1979 (INES 3 | NAMS 1,9) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR

16. Juli 1945 (1. Nuklearwaffentest) Trinity, NM, USA

17. Juli 1984 (INES 3 | NAMS 1,8) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR

22. Juli 2007 (INES ? Klass.?) Akw Unterweser, DEU

23. Juli 2008 (INES 0 Klass.?) Akw Tricastin, Pierrelatte, FRA

24. Juli 1964 (INES 4Atomfabrik UNC Charlestown, RI, USA

25. Juli 2006 (INES 2) Akw Forsmark, SWE

25. Juli 1979 (INES ? Klass.?) EL-3, Paris-Saclay, FRA

26. Juli 1959 (INES 6) SNL, Simi Valley, CA, USA

27. Juli 2004 (INES 1 Klass.?) Akw Neckarwestheim, BW, DEU

27. Juli 1972 (INES ? Klass.?) Akw Surry, VA, USA

 

Wir sind immer auf der Suche nach aktuellen Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an:
nukleare-welt@reaktorpleite.de

 


15. Juli


 

Fossile | Lobbyisten | Erderhitzung

Einlullen, verschleiern, Zweifel säen

Wie die Fossillobby unsere Zukunft gefährdet

Wir leben in einer Welt, in der eine vergleichsweise kleine Gruppe von Personen, Unternehmen und Institutionen große Macht ausübt – allen voran die Öl-, Gas- und Kohlebranche, aber auch diesen Branchen gewogene, mit ihnen finanziell verbundene, von ihnen finanzierte oder korrumpierte Medienunternehmer, Politikerinnen und Politiker, Lobbyisten, Wissenschaftler, Agenturen, Anwaltskanzleien, Thinktanks und Stiftungen, Medienschaffende, Prominente, Industrieverbände und einige wenige extrem reiche Menschen. Es ist ein Netzwerk, das durch gemeinsame Interessen und Ziele verbunden ist. Die meisten, die an diesem Netzwerk beteiligt sind, sind Männer. Die Ziele dieser Männer sind erschreckend simpel: Es geht darum, für möglichst lange Zeit möglichst viel Geld damit zu verdienen, fossile Brennstoffe aus der Erde zu extrahieren und zu verkaufen, um so noch reicher und mächtiger zu werden. Es klingt trivial, und das ist es auch.

Allein die fünf größten börsennotierten Erdölproduzenten der Welt, die Unternehmen ExxonMobil (USA), Shell (früher Niederlande, seit 2022 Großbritannien), Chevron (USA), Total (Frankreich) und BP (Großbritannien), machten im Jahr 2022, trotz Coronapandemie, zusammen 200 Milliarden Dollar Gewinn – nicht Umsatz! Sie erreichten damit einen historischen Rekord, und das, obwohl 2022 die katastrophalen Auswirkungen der Erderhitzung bereits weltweit zu besichtigen waren. Trotz aller Reduktionsziele, aller Klimakonferenzen und -abkommen, aller Sonntagsreden. Und selbst diese 200 Milliarden Dollar Gewinn sind nur ein Bruchteil des Geldes, das 2022 mit Öl und Gas verdient wurde, denn die größten Profiteure der heraufziehenden Katastrophe sind nicht etwa börsennotierte Unternehmen, sondern Nationalstaaten. Die meisten davon sind Diktaturen oder Autokratien ...

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Klimaschutzgesetz | Tempolimit | Dienstwagen | Kerosinsteuer

Klimaregeln zum Trotz

Verkehrs- und Wirtschaftsministerium ergreifen keine Maßnahmen gegen Treibhausgasemissionen

Eigentlich müssten Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) an diesem Montag Sofortprogramme vorlegen, wie im Verkehrs- und im Gebäudebereich rasch der Treibhausgasausstoß gesenkt werden könnte. So sieht es das Klimaschutzgesetz vor: In ihren Sektoren wurden die Minderungsziele erneut nicht erreicht, wie vor genau drei Monaten der Expertenrat für Klimafragen der Bundesregierung attestiert hatte.

Das Gremium ist ebenfalls im Gesetz vorgesehen und hat die Aufgabe, über die Einhaltung der dort definierten Höchstmengen an Treibhausgasen zu wachen. Am 15. April hatte der Rat seine Beurteilung für 2023 vorgelegt. Demnach war das Ergebnis für den Gebäudesektor ziemlich knapp, für den Verkehrssektor allerdings eindeutig: »In seiner Prüfung (...) bestätigt der Expertenrat, dass der Verkehrssektor die im Bundes-Klimaschutzgesetz zulässige Jahresemissionsmenge um 12,8 Mt CO2-Äq. (Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) überschritten hat.«

Laut Paragraph acht Klimaschutzgesetz hätte zumindest Verkehrsminister Wissing nun binnen drei Monaten – also bis diesen Montag – »ein Sofortprogramm für den jeweiligen Sektor« vorlegen müssen, »das die Einhaltung der Jahresemissionsmengen des Sektors für die folgenden Jahre sicherstellt«. Doch aus dem Ministerium war am Freitag verklausuliert zu erfahren, dass man sich nicht an diese gesetzliche Vorgabe halten werde.

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»Während sich die Klimakrise zuspitzt, bleibt die Ampel-Regierung den Beitrag Deutschlands schuldig«, kritisierte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Olaf Bandt. Der BUND werde sich daher an den Verfassungsklagen beteiligen. Es sei nicht nachvollziehbar, dass eine Preisstabilität beim Deutschlandticket nicht möglich sein soll, während Minister Wissing vollmundig den Bau neuer, teurer und naturzerstörender Autobahnen ankündigt, so Bandt.

Der Umweltschützer forderte als Sofortmaßnahmen unter anderem ein generelles Tempolimit auf Autobahnen, eine Reform der Dienstwagenbesteuerung und die Einführung einer Kerosinsteuer, die auch für Frachtflieger und Privatjets gilt. Außerdem brauche es einen »Sanierungsturbo« für Schulen, Schwimmbäder und Sporthallen.

 


14. Juli


 

Kanada | Waldbrände

Waldbrände in Kanada:

Nur ein Weg aus dem Inferno

Die Feuer in Labrador und Neufundland sind außer Kontrolle. 2023 wurden bei kanadischen Waldbränden drei Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt.

BERLIN taz | Auf dem Balkan, in Sibirien, in Griechenland, Brasilienm den USA – überall brennen derzeit wieder die Wälder. Die womöglich am apokalyptischsten anmutenden Feuer wüten aktuell in Kanada. Am Wochenende mussten in Labrador und Neufundland 9.000 Menschen evakuiert werden, nachdem Brände außer Kontrolle geraten waren. Die Hauptbrandsaison beginnt dort gerade erst, bis zur vergangenen Woche waren die Behörden noch von eher durchschnittlich schlimmen Feuern ausgegangen.

Aus Labrador City, einer der Städte, deren Bevölkerung seit Freitagabend aufgerufen war, die Gegend zu verlassen, führt nur eine einzige 500 Kilometer lange Straße Richtung Osten aus dem bedrohten Gebiet hinaus. Videos in sozialen Netzwerken zeigen lange Autoschlangen vor dichten Rauchwolken. Die Flammen sollen sich minütlich 50 Meter voranbewegen, Löschflugzeuge wegen der Bedingungen vor Ort nicht einsetzbar sein.

Solche Bilder aus den kanadischen Wäldern sind nicht neu, aber sie kommen immer öfter vor. Schon im vergangenen Jahr hatten Waldbrände in dem nordamerikanischen Land bis dahin ungekannte Ausmaße angenommen. Acht Feuerwehrleute kamen ums Leben, 230.000 Menschen mussten evakuiert werden ...

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Pazifik | PlastikmüllPlastikverbot

Vanuatu zeigt, wie ein Plastikverbot gelingen kann

Der kleine pazifische Inselstaat ist zu grossen Teilen vom Import abhängig. Dennoch ging er erfolgreich gegen Plastikabfall vor.

Von der kleinen Pazifiknation Vanuatu hört man meistens dann, wenn es um Länder geht, die der steigende Meeresspiegel in nicht allzu ferner Zukunft auslöschen wird. Die meisten Menschen müssen nachsehen, wo Vanuatu liegt. Bilder von dort zeigen meist Pazifikinseln, wie man sie sich erträumt: einsame, weisse und saubere Strände. Fische in klarem, blauen Wasser.

Von dem äusserst erfolgreichem Kampf gegen Plastikmüll, den die Regierung seit sechs Jahren führt, ist selten die Rede.

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Das meiste Plastik kommt von aussen. In Folge einer Petition, die forderte, die allgegenwärtigen Plastiksäcke zu verbieten, verbot Vanuatu im Juli 2018 nicht nur Einwegplastiktüten, sondern auch Take-Away-Boxen aus Styropor und Plastikstrohhalme. Die Inselnation war damit eines der ersten Länder mit einem Plastikverbot.

Im Dezember 2019 kamen Plastikgeschirr und -besteck, Plastiknetze für Lebensmittel, Eierkartons aus Plastik und Plastikblumen dazu.

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Ein äusserst erfolgreiches Verbot

Laut einer Organisation, die seit 2015 Clean-Ups (Aufräumaktionen) in Vanuatu durchführt, ist der Anteil der eingesammelten verbotenen Plastikgegenstände zwischen 2018 und 2023 von 25 auf zwei Prozent gesunken.

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Neben Plastikflaschen gibt es viele Verpackungen, bei denen die Einwohner Vanuatus von den Herstellern abhängig sind. «Der grösste Teil des Plastikmülls stammt heute aus Nudel-, Reis- oder Kekspackungen», sagt der Leiter einer lokalen Jugendgruppe, die regelmässig Abfall aus dem Meer fischt.

Die Regierung Vanuatus plant schon die nächsten Schritte. Etwa, das Plastikverbot auf Wegwerfwindeln auszuweiten und ein Pfandsystem für Plastikflaschen einzuführen.

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Nah­verkehrWissing | Deutschlandticket

Schiene in einer Hand, Preiskracher beim Deutschlandticket und ein Minister, der groß denkt

Kalenderwoche 28: Um fürs Deutschlandticket zu begeistern, braucht es einen Preiskracher: 29 Euro für Nah- und Fernverkehr sowie für die erste und letzte Meile per Taxi, fordert Andreas Knie, Mobilitätsforscher und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Den Nah­verkehr auf der Schiene sollen die Länder wieder abgeben.

Klimareporter°: Herr Knie, auch 2025 soll es das Deutschlandticket geben, entschieden kürzlich die Länder-Verkehrsminister. Weil rund 1,5 Milliarden Euro bei der Finanzierung fehlen, soll das Ticket teurer werden – um wie viel, ist noch unklar. Lassen sich die 1,5 Milliarden wirklich nicht in den Haushalten von Bund und Ländern auftreiben?

Andreas Knie: Die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland wird hoch subventioniert, das gilt für alle Verkehrsträger. Es ist also jede Menge Geld im System. Die Frage ist nur: Wie wird es verteilt?

Festzustellen ist, dass die Prioritäten immer noch die gleichen sind wie vor 50 Jahren. Die Straße steht ganz vorne. Dabei haben wir dort abnehmende Verkehrsleistungen. Ein Verkehrsmittel weiterhin mit viel Geld zu unterstützen, obwohl es bei den Nutzern einen abnehmenden Grenznutzen hat, ergibt keinen Sinn.

Also wäre es viel wirksamer, die Verkehrsmittel zu unterstützen, die noch Potenzial nach oben haben. Das sind die Füße, das Fahrrad sowie Busse und Bahnen.

Allerdings brauchen wir zuerst eine Entrümpelung der Strukturen des öffentlichen Verkehrs. Die Länder müssen die Kontrolle über den Schienenpersonennahverkehr wieder abgeben. Der Nahverkehr auf der Schiene muss bundeseinheitlich gemeinsam mit dem Fernverkehr gebündelt, integriert und aus einem Guss angeboten werden. Die Zweckverbände und Bestellorganisationen sind daher aufzulösen, die Verkehrsverbünde organisatorisch auszudünnen.

Da ließe sich auch noch jede Menge Geld sparen, das dann in den unmittelbaren Betrieb von Bussen, Bahnen und Taxis gesteckt werden könnte.

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Und was war Ihre Überraschung der Woche?

Dass der Autoverkehr seit 2016 im Schnitt um rund zwei bis drei Prozent im Jahr zurückgeht, das allein ist schon eine Überraschung. Die größere aber ist: Der Fakt ist auch dem Bundesverkehrsministerium bekannt. Das wird gar nicht dementiert.

Überraschend ist aber die Argumentation. O-Ton aus dem Haus Wissing: Das interessiert uns nicht, weil es ja ein kleiner Zeitraum ist. Wir müssen hier größer denken, und es gilt der alte Leitsatz der Planung: Was fehlt, sind Straßen, und Lücken müssen geschlossen werden.

Von vorübergehenden Kalamitäten wie der Veränderung des Verhaltens der Menschen lässt sich das Verkehrsministerium nicht aufhalten. Mit Daten, Zahlen, Fakten ist diesem Ministerium – und zwar unabhängig vom jeweiligen Minister – nicht beizukommen. In dem Haus werden viel größere Ziele verfolgt, die weit über die jetzige Zeit hinausreichen sollen.

Man weiß gar nicht, ob man weinen oder lachen soll.

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Vereinigte StaatenWahlkampfAttentat

Ex-US-Präsident leicht verletzt

Schüsse bei Wahlkampfauftritt von Trump

Kurz nachdem Donald Trump einen Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Pennsylvania begonnen hatte, fielen mehrere Schüsse. Der Ex-Präsident wurde leicht verletzt. Ein Besucher der Veranstaltung kam ums Leben, der mutmaßliche Schütze ist tot.

Während eines Wahlkampfauftritts des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump sind Schüsse gefallen. Der Republikaner wurde leicht verletzt.

Wie der Secret Service mitteilte, wurde ein Besucher der Veranstaltung durch die Schüsse getötet, zwei weitere seien schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Schütze sei "neutralisiert" worden, teilte der Secret Service beim Kurznachrichtendienst X mit. Er habe "von einer erhöhten Position" aus mehrere Schüsse in Richtung der Bühne abgegeben, auf der Trump gerade begonnen hatte, eine Rede zu halten.

Trump befinde sich in Sicherheit und werde derzeit untersucht, hieß es vom Kommunikationschef des Secret Service, Anthony Guglielmi ...

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14. Juli 1955 (INES 3)INES Kategorie 3 "Ernster Störfall"  Atomfabrik Windscale/ Sellafield, GBR

Bei Sanierungsarbeiten wurde ein radioaktives Leck entdeckt.
(Kosten ca. 2900 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents
 

Dieser Störfall sowie mehrere andere Freisetzungen von Radioaktivität sind in Wikipedia nicht mehr zu finden.

Wikipedia de

Sellafield

Der Komplex wurde durch einen katastrophalen Brand 1957 und durch häufige nukleare Störfälle bekannt und unter anderem deshalb auch in Sellafield umbenannt. Bis Mitte der 1980er Jahre wurde der im täglichen Betrieb anfallende Atommüll in großen Mengen in flüssiger Form über eine Pipeline in die Irische See abgeleitet.
 

Wikipedia en

Sellafield#Incidents

Radiologische Freisetzungen

Zwischen 1950 und 2000 gab es 21 schwerwiegende Zwischenfälle oder Unfälle mit radiologischen Freisetzungen außerhalb des Werksgeländes, die eine Einstufung auf der internationalen Skala für nukleare Ereignisse rechtfertigten, einen auf Stufe 5, fünf auf Stufe 4 und fünfzehn auf Stufe 3. Darüber hinaus gab es in den 1950er und 1960er Jahren über längere Zeiträume hinweg bekannte, absichtliche Freisetzungen von Plutonium und bestrahlten Uranoxidpartikeln in die Atmosphäre ...

Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
 

AtomkraftwerkePlag

Sellafield (ehemals_Windscale), Großbritannien

Der Betreiber Sellafield Ltd. räumt ein, dass Teile des Untergrunds in Sellafield mit radioaktiven Substanzen wie Cäsium-137, Technetium-99, Strontium-90, Jod-129, Tritium, Carbon-14, Plutonium und Uran kontaminiert ist. Schätzungen zufolge sind von der Kontaminierung neun bis 13 Mio. Kubikmeter betroffen.

"Kinder und Jugendliche aus Sellafield erkranken zehnmal häufiger an Blutkrebs als im Landesdurchschnitt. Spuren von Plutonium und Strontium fanden sich in den Zähnen von Jugendlichen."

Vergleichbare Atomfabriken gibt es überall auf der Welt:

Uran-Anreicherung und Wiederaufarbeitung - Anlagen und Standorte

Bei der Wiederaufarbeitung lässt sich das Inventar abgebrannter Brennelemente in einem aufwändigen chemischen Verfahren (PUREX) voneinander separieren. Abgetrenntes Uran und Plutonium können danach erneut verwendet werden. Soweit die Theorie ...
 

Youtube

Uranwirtschaft: Anlagen zur Verarbeitung von Uran

Wiederaufarbeitungsanlagen machen aus wenigen Tonnen Atommüll, viele Tonnen Atommüll

Alle Uran- und Plutoniumfabriken produzieren radioaktiven Atommüll: Uran-Aufbereitungs-, -Anreicherungs- und -Wiederaufarbeitungsanlagen, ob in Hanford, La Hague, Sellafield, Mayak, Tokaimura oder wo auch immer auf der Welt, haben alle das gleiche Problem: Mit jedem Bearbeitungsschritt entstehen mehr und mehr extrem giftige und hochradioaktive Abfälle ...

 


Aktuelles+ Hintergrundwissen

 

Aktuelles+

 

Geplantes Atomkraftwerk erzeugt Widerstand in Kenia

Russische und südafrikanische Aktivisten besuchen Kenia wegen eines geplanten Kernkraftwerks an der Küste

Aktivisten aus Russland und Südafrika sind nach Kenia geflogen, um sich mit ihren Kollegen, die gegen den Bau eines Atomkraftwerks in Kilifi sind, zusammenzuschließen. 

In einer Presseerklärung vom Donnerstag erklärten die Umweltrechtsorganisationen, dass sie ihre Erfahrungen mit der Atomenergie in ihren jeweiligen Ländern austauschen wollen.

Aus Südafrika reisten Mitglieder des Southern African Faith Communities Environment Institute (SAFCEI) und von Earthlife Africa Johannesburg an, während Ecodefense und Right Livelihood aus Russland kamen.

Vladimir Slivyak, der Gründer von Ecodefense, merkte an, dass der Vorstoß für einen neuen Atomstandort in Kenia wahrscheinlich auf den Druck anderer Länder zurückzuführen sei, in denen sich die Bürger dagegen wehrten.

"Es ist offensichtlich, dass die Atomindustrie angesichts der schwindenden Unterstützung und des zunehmenden Widerstands in ihren eigenen Ländern nun nach neuen Märkten sucht. Die Menschen in Afrika müssen dafür kämpfen, nicht das nächste Opfer dieser gefährlichen und überholten Technologie zu werden. Es gibt mehrere wichtige Gründe, von der Kernenergie abzurücken", erklärte er.

„Von den potenziellen Schäden, die aus der ungelösten Frage der Entsorgung radioaktiver Abfälle resultieren könnten, über den Mangel an sinnvoller öffentlicher Beteiligung und mangelnder Transparenz bis hin zur Tatsache, dass weltweit eine klare Abkehr von dieser gefährlichen Technologie zu beobachten ist. Afrika darf sich nicht von den Versprechungen der Atomindustrie täuschen lassen. Dieser Kontinent verdient eine Energiezukunft, die sicher, nachhaltig und gerecht ist.“

Die ausländischen Aktivisten werden voraussichtlich mit dem Centre for Justice, Governance and Environmental Action (CJGEA) zusammentreffen und deren Bemühungen im Kampf gegen die Atomkraft unterstützen.

Francesca de Gasparis, Geschäftsführerin des SAFCEI, stellte fest, dass Atomkraft keine praktikable Lösung sei, da die Folgen ihre Vorteile überwiegen.

„Die Zukunft unseres Kontinents hängt von den Entscheidungen ab, die wir heute treffen. Deshalb lehnen wir die Kernenergie eindeutig ab, da sie aufgrund der Bedrohung, die sie für Mensch und Umwelt darstellt, keine tragfähige, nachhaltige Option darstellt. Und die Tatsache, dass Atomabkommen oft durch mangelnde Transparenz und fehlerhafte öffentliche Beteiligungsprozesse gekennzeichnet sind, macht die Sache nur noch schlimmer. Darüber hinaus erkennt die Welt zunehmend die Gefahren und Fallstricke der Kernenergie“, erklärte de Gasparis.

„Der globale Norden, wo die Kerntechnologie in großem Umfang genutzt wird, hat begonnen, sich von dieser gefährlichen Energiequelle abzuwenden. Offensichtlich hat man aus jahrzehntelanger Erfahrung über die inhärenten Risiken, hohen Kosten und langfristigen Umweltschäden gelernt, die mit der Kernenergie verbunden sind.“

Seit Monaten protestieren die Bewohner von Kilifi und ihre Anführer gegen den Bau des Atomkraftwerks, weil sie die Zerstörung des Meeressystems und ihre eigene Vertreibung befürchten.

Im Januar dieses Jahres bestätigte Kenneth Anakoli, Leiter der Küstenregion der Nuclear Power and Energy Agency (NuPEA), dass für das Projekt 35 Acres benötigt würden.

Er merkte außerdem an, dass niemand in einem Umkreis von 1,6 Kilometern um das Kraftwerk leben dürfe. Das Projekt sollte innerhalb eines Jahrzehnts gebaut werden.

 


Aktuelles+ Hintergrundwissen

 

Hintergrundwissen

Die Karte der nuklearen Welt

Der Widerstand wächst ...

 

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Die "Interne Suche"

Afrika | Kenia | Widerstand

23. November 2023 - Eine Pipeline quer durch die Artenvielfalt

19. Oktober 2023 - Warum Afrika auf Atomkraft und nicht auf Solarstrom setzt

4. Juni 2023 - Verhandlungen zum Plastikabkommen: Ölländer setzen auf Vetorecht

4. März 2023 - Sind wir kaltherzige, irrationale Klima-Ignoranten?

 

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Die Suchmaschine Ecosia pflanzt Bäume!

https://www.ecosia.org/search?q=Atomkraft Kenia

https://www.ecosia.org/search?q=Atomstrom Afrika

 

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AtomkraftwerkePlag

Kenia

Einstiegspläne seit 2008

Kenia ist seit 1965 Mitglied der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO).

Erste Pläne zur Einführung der Atomkraft in Kenia wurden 2008 auf einer nationalen Energiekonferenz diskutiert.

Im September 2010 kündigte das kenianische Energieministerium an, dass es Pläne für den Bau eines ersten Atomkraftwerks ab 2017 gäbe, und schlug einen Reaktor südkoreanischer Bauart mit 1.000 MW und Kosten von 3,5 Mrd. US-Dollar vor. Kenia habe dafür 2,5 Mio. US-Dollar zurückgelegt.

Es wurden ein Komitee zur Planung gegründet und geeignete Standorte gesucht. Der größte kenianische Energiekonzern ging von einer Nutzung der Atomkraft ab 2022 mit einer Kapazität von 4.200 MW aus. Im März 2011 wurde nach gemeinsamer Suche mit der IAEO der Standort Athi Plains, 50 km von Nairobi entfernt, genannt ...

Pläne immer wieder verschoben

Im Februar 2014 kündigte das kenianische Parlament neuerdings einen langfristigen Einstieg in die Atomkraft an. Man hoffte auf einen 1.000-MW-Reaktor bis 2024 und weitere bis 2026, 2029 und 2031. Als möglicher Standort wurde eine Küstenregion oder der Viktoriasee diskutiert. Im September 2015 unterzeichnete das Kenya Nuclear Electricity Board (KNEB) mit der China General Nuclear Power Corporation eine Absichtserklärung zur Entwicklung der Atomenergie. Kenia plant bis 2025 den Bau eines 1.000-MW-AKW und möchte die Kapazität bis 2033 auf 4.000 MW erhöhen, dies wären ungefähr 20 % des gesamten geschätzten Energie-Mix´ von 19.000 MW. In Betracht gezogen werden chinesische Reaktoren des Typs Hualong One. Nach Plänen von 2018 soll Atomenergie ab 2030 bis 2033 in Kenia eingeführt werden.

Laut einem Bericht vom Oktober 2023 möchte Kenia 2027 mit dem Bau eines Atomkraftwerks mit einer Leistung von 1.000 MW beginnen, das zehn Jahre später fertigestellt werden soll, obwohl das Land bereits rund 90 % seiner Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnt.
 

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Wikipedia

Kernenergie nach Ländern#Kenia

Im September 2010 gab der damalige Energieminister Patrick Nyoike bekannt, Kenia wolle bis 2017 ein Atomkraftwerk mit einer Leistung von 1000 MW errichten. Dieses solle mit südkoreanischer Technologie errichtet werden und etwa 3,5 Milliarden US-Dollar kosten. Mit Stand September 2016 war eine Inbetriebnahme für 2027 geplant. Im Jahr 2023 wurde ein Baubeginn im Jahr 2027 angekündigt, Kenia erzeugte seinen Strom 2010 zu etwa 65 % aus Wasserkraft. Trockenperioden, großflächige Abholzung von Wäldern und andere Faktoren haben den Anteil von Wasserkraft reduziert.
 

Kenia#Energieversorgung

Im Jahr 2019 hatten 84,5 % der Menschen Zugang zu elektrischem Strom. Im Jahr 2013 waren es erst 20 %, und durch dieses Wachstum liegt Kenia inzwischen auch weit vor seinen Nachbarländern. Dennoch blieben 8,1 Mio. Menschen ohne Strom, vor allem in ländlichen Gebieten.

2018 wurden in Kenia 11.800 GWh Elektrizität erzeugt. Davon stammen 18 % aus Wasserkraft, 44 % aus Geothermie und 34 % aus Erdöl.

Kenia ist zu etwa 65 % auf Wasserkraft angewiesen. Lang anhaltende Trockenperioden seit 2009 und großflächige Abholzung der Wälder reduzierten jedoch die Verfügbarkeit der Wasserkraftwerke auf etwa 30 %, was den vermehrten Einsatz von Ölkraftwerken erforderlich macht und damit zu einer verstärkten Abhängigkeit von Importen führt.

 

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YouTube

https://www.youtube.com/results?search_query=Atomkraft Kenia

https://www.youtube.com/results?search_query=Atomstrom Afrika
 

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube-Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema Atom*

 


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Zeitungsartikel 2024

 


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