Karte der nuklearen Welt | Die Uranstory |
INES und die AKW-Störfälle | Radioaktive Niedrigstrahlung?! |
Urantransporte durch Europa | Das ABC-Einsatzkonzept |
Radioaktive Niedrigstrahlung?
Ionisierende Strahlung!
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Radioaktive Niedrigstrahlung ist ionisierende Strahlung, die in niedriger Dosis auf uns einwirkt und sich im Laufe der Zeit immer weiter anreichert!
Zu den Hintergründen der Radioaktivität und den Erkenntnissen zum Thema 'Radioaktive Niedrigstrahlung' komme ich, weiter unten auf dieser Seite, noch ausführlicher. Zuvor möchte ich jedoch auf die Auswirkungen eingehen, die eine massive Belastung durch ionisierende Strahlung auf Menschen hat. 'Niedrigstrahlung', so harmlos das Wort auch klingt, wird auf Dauer 'genossen' immer gefährlicher.
Radioaktivität kumuliert; das bedeutet, radioaktive Partikel reichern sich im lebenden Organismus immer weiter an und mit der Zeit können ähnliche Schäden auftreten, wie bei einer kurzzeitig einwirkenden, massiven Strahlenbelastung ...
Massive Verstrahlung | Radioaktive Niedrigstrahlung |
Radioaktivität | Die INWORKS Studie |
Massive Verstrahlung - Die Folgen
Der weltweit erste Atombombentest 'Trinity' am 16. Juli 1945 in New Mexico war die Explosion einer Plutoniumbombe und lieferte die ersten harten Daten. Bis 1993 wurden von den USA, bei 119 oberirdischen Nuklearwaffentests in der Wüste von Nevada (nur ca. 100 km nördlich von Las Vegas) sowie bei den 67 oberirdischen Kernwaffentests auf dem Südsee-Atoll Bikini, weitere Daten erhoben und als 'Geheim' eingestuft.
Radioaktive Strahlung hatte man dabei anfangs noch garnicht so richtig auf dem Schirm, eigentlich ging es erst einmal nur um den großen Bums, die immens zerstörerische Kraft der Bomben.
In Las Vegas, Nevada wurden in den 50er Jahren Atomic-Partys auf den Dachterrassen der Hotels gefeiert.
Da gab es 'Atomic-Drinks' und jede Menge anderer 'Atomic-Attraktionen' und am frühen Morgen gab es auf dem Höhepunkt der Party, den 'Atomic-Blitz' und die bunt leuchtende Atompilzwolke über dem nördlichen Himmel.
Auf einer dieser Partys wurde 1957 die erste "Miss Atomic Blast" gekürt.
Bis in die 60er Jahre war der Regen radioaktiv, die Zahl der Krebserkrankungen explodierte, nicht nur in Nevada.
Da es aber immer und in erster Linie um die Sicherheit des Landes ging, waren Haftpflicht, Schadenersatz etc. absolute Tabuthemen, da sprach und schrieb man nicht drüber. Das änderte sich erst nach den Atomtests im Pazifik.
Seit 1945 gab es weltweit über 2050 Nuklearwaffentests ...
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Mehr als 2050 Nuklearwaffentests ...
IPPNW Report - Atomwaffentests - August 2023 (PDF-Datei)
... Oberirdische Tests wurden in Semipalatinsk, Kasachstan, auf traditionellem Land der Westlichen Shoshone in Nevada, USA, auf dem Land der Aborigines im australischen Outback, auf dem Land der indigenen Nenetz in der russischen Arktis, auf dem Gebiet von Nomaden in der algerischen Sahara, in der Region der Uiguren in China und anderswo durchgeführt. Die Bewohner*innen wurden oft verspätet oder gar nicht evakuiert und nicht über die Auswirkungen der Tests informiert.
Radioaktiver Niederschlag fiel als Staub und Regen herab und verseuchte das Trinkwasser und lokal erzeugte Lebensmittel ...
Die Organisation IPPNW 'Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges' schätzt, dass 2 - 3 Millionen Menschen an den Folgen der "ionisierenden Strahlung", ausgehend von oberirdischen Atomwaffentests, gestorben sind. Insgesamt sind seit 1945 über 520 oberirdische Nuklearwaffentests und über 1500 unterirdische Tests weltweit durchgeführt worden.
Die Sprengkraft allein der oberirdischen Versuche entsprach der von 29.000 Hiroshima-Bomben. (Quelle: ican)
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IPPNW Information
Ulmer Expertentreffen - Gefahren ionisierender Strahlung
Ärzte und Wissenschaftler warnen vor Gesundheitsschäden durch ionisierende Strahlung. Schon Strahlendosen in der Größenordnung von 1 Millisievert (mSv) erhöhen nachweislich das Erkrankungsrisiko. Es gibt keinen Schwellenwert, unterhalb dessen Strahlung unwirksam wäre.
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Atomwaffen A-Z
Strahlenwirkung auf Menschen
Ionisierende Strahlung ist eine lebensfeindliche Krankheitsursache, die von Anbeginn das Leben auf der Erde bedroht. Leben hat sich entwickelt in ständiger Abwehr der Strahlenschäden. Jede Vermehrung von lebensfeindlichen Noxen stört das biologische Gleichgewicht. Durch die Nutzung der Atomenergie werden das radioaktive Inventar dieser Erde und damit ihr krankmachendes Potential ständig vermehrt.
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Stochastische Strahlenschäden: Wenn die Strahlenwirkung erst Jahre später auftritt.
Der Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki sowie die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl haben in der Bevölkerung zu stochastischen Strahlenschäden geführt. Wie der Schadenstyp entsteht und welche Krankheiten hervorgerufen werden können ...
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YouTube
Suchergebnisse bei YouTube zum Thema: Atombombentest
https://www.youtube.com/results?search_query=Atombombentest+doku
z.B.
https://www.youtube.com/watch?v=8fneqsVChLE
Die mächtigste Bombe der Welt
Die Wasserstoffbombe:
Der 'Castle Bravo' Test auf dem Bikini Atoll und die 'Zarenbombe' auf Nova Semlja!
(Arte, 2012, 52:16)
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Die 'besseren', weil statistisch relevanteren Daten zu massiver radioaktiver Verstrahlung werden aber (realistisches Szenario, keine Laborbedingungen) seit August 1945 anhand der Leidensgeschichte der Überlebenden der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki (06. August 1945 Hiroshima und 09. August 1945 Nagasaki) unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten, gewissenhaft erhoben sowie bürokratisch korrekt und ordentlich dokumentiert.
Innerhalb der ersten 800 Meter vom Epizentrum der Explosion in Hiroshima starben 90% der Menschen (70.000 bis 80.000) sofort, die anderen 10% überlebten das Jahr 1945 nicht. Die individuelle Entwicklung der Strahlenkrankheit wurde in Hiroshima an über 80.000 Menschen beobachtet und aufgezeichnet. Bei diesen Überlebenden in Hiroshima handelte es sich um Menschen die zum Zeitpunkt der Explosion von 'Little Boy' mindestens 0,8 bis 1 km, 2 km, bzw. 3 Kilometer vom Abwurfort der Uran-Bombe entfernt waren.
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Suchergebnisse bei YouTube zum Thema: Atombomben
https://www.youtube.com/results?search_query=Atombomben+doku
z.B.
https://www.youtube.com/watch?v=F6O7VvDl-B
Hiroshima
Schatten einer Tragoedie
Die Folgen der Uranbombe über Hiroshima.
(National Geographics, 2010, 1:56:07)
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Die Explosion der Plutoniumbombe 'Fat Man' über Nagasaki tötete nochmal ca. 30.000 Menschen sofort und weitere 45.000 Menschen starben bis zum Ende des Jahres 1945. In Nagasaki starben in den folgenden Jahren ebenfalls viele tausend Menschen an der Strahlenkrankheit (Schätzungen: 1946 ≈ 75.000, 1950 ≈ 140.000).
Die Körperzellen der Menschen sterben ab. Bei einer derart massiven Bestrahlung sterben zuerst die Zellen der Haut und dann die tiefer liegenden Blutgefässe. Das Immunsystem bricht zusammen und multiples Organversagen ist die Folge.
https://www.youtube.com/watch?v=6UtaGtjtwWg
Nagasaki
Warum fiel die zweite Bombe?
Die Ursachen und Folgen der Plutoniumbombe über Nagasaki.
(ARD, 2015, 44:00)
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Seit den 1940er Jahren also wird massiv künstliche Strahlung freigesetzt: INES und die Störungen in kerntechnischen Anlagen.
Aus u.a. diesen Daten entstand die folgende Karte:
Die Karte der nuklearen Welt
Ursachen der menschgemachten Radioaktivität, vom Uranabbau, der Uranverarbeitung und der Forschung, dem Bau und Betrieb von Nuklearanlagen, einschließlich der Zwischenfälle in Atomkraftwerken und Atomfabriken, bis hin zum Umgang mit Atomwaffen, Uranmunition und Atommüll.
Alles zum Thema Atomforschung wurde und wird vom Militär als 'Geheim' eingestuft. Die Berichte, Statistiken und Daten zur Gesundheit der Soldaten, die sich die Atombomben-Explosionen anschauen durften, unterlagen natürlich ebenso der Geheimhaltung, wie die Daten der Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki, sowie die Untersuchungsberichte zur Entwicklung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung auf den Nachbarinseln des Bikini-Atolls.
Whistleblower, damals und auch heute wieder gern "Verräter" genannt, brachten diese Erkenntnisse an die Öffentlichkeit. Die Wahl der Worte sagt viel über den Zustand einer Gesellschaft (Aber das ist ein anderes Thema ...)
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Radioaktive Niedrigstrahlung
Die Folgen der "ionisierenden Strahlung"
Andrej Sacharow (* 21. Mai 1921 in Moskau; † 14. Dezember 1989 ebenda), der geistige Urheber der sowjetischen Wasserstoffbombe (Zar-Bombe, AN602), war überzeugt, dass jede Megatonne Sprengkraft eines jeden Nuklearbomben-Versuchs über 10.000 Opfer fordert. Nicht sofort und nicht durch die Wucht der Bombenexplosion oder die Hitze des Feuers, sondern über Generationen hinweg werden 10.000 Opfer pro Megatonne Sprengkraft zu beklagen sein, weil die Menschen dem Fallout - ionisierender Strahlung - ausgesetzt waren. Laut Sacharows Berechnungen - es waren bis zum Ende der 1950er Jahre bereits 50 Megatonnen getestet worden - also 500.000 Tote. Die Atombombentests gingen noch weiter bis Anfang der 1990er Jahre.
1958 veröffentlichte Andrej Sacharow in der Zeitschrift 'Atomenergie' den Aufsatz:
Der radioaktive Kohlenstoff nuklearer Explosionen und die schwellenunabhängigen biologischen Effekte. (PDF-Datei)
Diese Warnungen wurden von der sowjetischen Staatsführung ignoriert, Andrej Sacharow fiel in Ungnade und die Zarenbombe (Video) wurde am 30. Oktober 1961 gezündet.
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Professor Ernest J. Sternglass (* 24. September 1923 in Berlin; † 12. Februar 2015 in Ithaca, New York) schrieb 1977 ein Buch zum Thema:
Radioaktive "Niedrig"- Strahlung:
Strahlenschäden bei Kindern und Ungeborenen = Low level radiation
Professor Ernest J. Sternglass arbeitete seit 1952 in den Westinghouse Forschungslaboratorien und war dort von 1960 bis 1967 Leiter des Apollo-Programms.
Er beschäftigte sich seit 1963 mit Niedrigstrahlung und warnte schon früh vor den Gefahren die von "radioaktiver Niedrigstrahlung" ausgehen.
Eine wichtige Erkenntniss seiner Forschungsarbeit war:
Wenn ionisierende Strahlung in niedriger Dosis über einen längeren Zeitraum aufgenommen wird, können die Folgen dieser Strahlenbelastung denen einer kurzzeitigen aber massiven Verstrahlung entsprechen, aber u.U. erst Jahre oder gar Generationen später (DNA-Schäden) sichtbar werden.
Die tatsächliche Ursache der Schäden ist dann jedoch kaum noch zu ermitteln. Oder etwa doch?
Lesen Sie dazu die scinexx-Artikel vom 10. Juni 2022 Mutationen torpedieren Lehrmeinung und vom 29. Juli 2016 Apollo-Astronauten: Gab es doch Spätfolgen? Auffallende Häufung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Weltraumveteranen - 40 Jahre nach dem Erscheinen des Buches bestätigen sich die Thesen von Prof. Sternglass.
Interview mit Prof. Sternglass (PDF-Datei) aus dem Jahre 2006.
Themen wie schwache Strahlung und ihre Anreicherung in lebendem Gewebe sind schwer zu verstehen und unmöglich zu begreifen. Strahlung ist nicht sichtbar, sie riecht nicht, sie schmeckt nicht, und solch komplexes abstraktes Wissen kann aus dem Bewusstsein verdrängt werden.
Pawlows Hund hätte uns dazu eine Menge zu sagen, wenn er könnte.
Informationsüberflutung, Konditionierung, Konsumkontrolle und Aufmerksamkeitsökonomie ...
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BfS - Bundesamt für Strahlenschutz
Was ist ionisierende Strahlung?
Strahlung transportiert - ausgehend von einer Strahlenquelle - Energie.
Die Energie wird in Form elektromagnetischer Wellen (wie etwa bei sichtbarem Licht oder bei Röntgenstrahlung) oder als Teilchenstrom (zum Beispiel bei Alpha-/Betastrahlung) transportiert.
Bei ionisierender Strahlung erfolgt (pro Photon) ein größerer Energietransport als etwa bei sichtbarem Licht oder bei Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung). Materie, in die ionisierende Strahlung eindringt, kann dadurch verändert werden. Konkret werden dabei Atome oder Moleküle ionisiert, das heißt Elektronen werden aus der Hülle von Atomen beziehungsweise Molekülen "herausgeschlagen". Das zurückbleibende Atom oder Molekül ist dann (zumindest kurzzeitig) elektrisch positiv geladen. Elektrisch geladene Teilchen nennt man Ionen.
Wenn ionisierende Strahlung auf lebende Zellen oder Organismen trifft, kann sie durch diese Ionisationsvorgänge oder durch andere Veränderungen an Molekülen mehr oder weniger schwere Schäden in den Zellen und Organismen hervorrufen.
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Ionisierende Strahlung
Ionisierende Strahlung kann technisch erzeugt werden (Röntgenstrahlung) oder entstehen, wenn bestimmte Atomkerne radioaktiv zerfallen (Alpha-, Beta-, Gamma- und Neutronenstrahlung). Wenn sich bestimmte Atomkerne ohne äußere Einwirkung von selbst in andere Kerne umwandeln und dabei energiereiche Strahlung (ionisierende Strahlung) aussenden, nennt man diese Eigenschaft Radioaktivität. Der Prozess der Kernumwandlung wird als radioaktiver Zerfall bezeichnet. Die radioaktiven Atomkerne nennt man Radionuklide.
Auch wenn Atomkerne gespalten werden, wie zum Beispiel in den Brennstäben eines Atomreaktors, entsteht neben den Spaltprodukten ionisierende Strahlung.
Abhängig vom Ausgangsmaterial entstehen beim radioaktiven Zerfall stabile oder radioaktive Zerfallsprodukte, welche ihrerseits weiter zerfallen können. Radioaktive Stoffe senden so lange ionisierende Strahlung aus, bis das "letzte" Radionuklid zerfallen ist.
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Vererbbare Strahlenschäden
Wirkt ionisierende Strahlung auf Keimdrüsen (Hoden bzw. Eierstöcke) oder Keimzellen (Samen- bzw. Eizellen), kann sie Schäden in deren Erbgut (Mutationen) verursachen, die zu genetisch bedingten Krankheiten (Erbschäden) führen können. Diese können sich bei den Kindern und Kindeskindern der bestrahlten Personen in Form von Fehlbildungen, Stoffwechselstörungen, Immunschäden etc. auswirken, aber auch erst nach vielen Generationen sichtbar werden. Wie bei einer Krebserkrankung kann auch bei einer genetisch bedingten Krankheit anhand des klinischen Erscheinungsbildes nicht festgestellt werden, ob sie auf eine Strahlenexposition zurückzuführen ist...
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Der Petkau-Effekt
besagt, dass schwächere Strahlendosen über einen längeren Zeitraum eher genetische Schäden anrichten.
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Was ist 'Radioaktivität'?
Radioaktivität kann man weder sehen, riechen noch schmecken
Radioaktivität kann nur mit teuren Geräten (Geigerzähler) gemessen werden und deren Messwerte können von Fachleuten unterschiedlich gewertet, gewichtet und interpretiert werden.
So war es für die Vertreter der Atomindustrie über viele Jahre gar kein Problem kritische Fragen als unbegründete Panikmache vom Tisch zu fegen. 'In den uns vorliegenden Studien gibt es darauf keinerlei Hinweise ...' lautete der Standardspruch. Deshalb wurden und werden Hinweise auf die Gefährlichkeit der 'radioaktiven Niedrigstrahlung' von großen Teilen der Öffentlichkeit meist nur mit einem Schulterzucken quittiert.
Sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch in der Politik vertraute man natürlich den allwissend wirkenden Herren Doktoren von der mächtigen Industrie, die 'Reichtum und Wohlstand für Alle' versprach, zudem wußte kaum jemand wirklich genau um was es beim Thema 'radioaktive Niedrigstrahlung' eigentlich ging ...
Es ging damals und es geht auch heute noch um Radioaktivität, ionisierende Strahlung, die Tag für Tag auf uns einwirkt ...
Radioaktivität kumuliert; das bedeutet, radioaktive Partikel reichern sich im lebenden Organismus immer weiter an und mit der Zeit können ähnliche Schäden auftreten, wie bei einer kurzzeitig einwirkenden, massiven Strahlenbelastung ...
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Radioaktivität wird in Sievert (Sv) gemessen
Da eine Dosis von 1 Sv schon ein sehr großer Wert ist, werden die üblicherweise vorkommenden Werte in Millisievert (mSv), Mikrosievert (µSv) bzw. Nanosievert (nSv) angegeben.
Millisievert | 1 mSv = 0,001 Sv |
Mikrosievert | 1 μSv = 0,000 001 Sv |
Nanosievert | 1 nSv = 0,000 000 001 Sv |
In Deutschland beträgt der Grenzwert für die effektive Jahresdosis zum Schutz von Einzelpersonen der Bevölkerung 1 mSv. Die maximale erlaubte effektive Jahresdosis für beruflich strahlenexponierte Personen beträgt in Deutschland 20 mSv.
Ab einer kurzfristigen Bestrahlung mit 0,5 Sv (500 mSv) treten erste Symptome der Strahlenkrankheit auf.
Eine Dosis von 1 Sv bekam ein Mensch ab, der sich in ca. 2 km Entfernung von der Hiroshima-Atombombe befand. Das bedeutete akute Strahlenkrankheit, Langzeitschäden und bis zu 10 % Sterblichkeit nach 30 Tagen.
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Wikipedia de
Becquerel (Einheit)
Becquerel [bɛkə'rɛl], Einheitenzeichen Bq, ist die SI-Einheit der Aktivität A einer bestimmten Menge einer radioaktiven Substanz. Angegeben wird die mittlere Anzahl der Atomkerne, die pro Sekunde radioaktiv zerfallen:
1 Bq = 1 s−1 (d. h. ein Becquerel entspricht einem radioaktiven Zerfall pro Sekunde)
Da 1 Bq eine extrem geringe Aktivität ist, treten in der Praxis sehr große Zahlenwerte auf. Daher verwendet man oft Vorsätze für die Größenordnung (Mega-, Giga-, Tera-, …)
1 Terabecquerel/TBq = 1 000 000 000 000 (10 hoch 12) Becquerel/Bq
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1986 wurden in Tschernobyl etwa 5,2 Millionen TBq freigesetzt, 1979 in Three Mile Island, Harrisburg 3,7 Mio. TBq und 2011 in Fukushima 1,5 Mio. TBq.
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Radioaktivitätseinheiten umrechnen
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Radon, Vorkommen und Konzentration
Radonkarte vom BfS Bundesamt für Strahlenschutz
Radioaktive Niedrigstrahlung summiert sich
und setzt sich zusammen wie folgt:
1. Natürliche Strahlenbelastung: Kosmische und terrestrische Strahlung.
1a. Strahlung von außen, z.B. ausgehend von der Sonne.
1b. Strahlung von innen, ausgehend von Uranvorkommen in der Erde, z.B. durch entweichendes Radongas.
Diese beiden Quellen der Natürlichen Strahlung gibt es, mit ziemlich konstanten Werten, seit Millionen von Jahren ...
Die gesamte natürliche Strahlenbelastung in Deutschland beträgt durchschnittlich 2,1 mSv im Jahr. Je nach Wohnort (Uranabbau, z.B. im Erzgebirge), Ernährungs- und Lebensgewohnheiten werden Werte zwischen 1 mSv und 10 mSv gemessen.
plus
2. Künstliche Strahlenbelastung: Strahlung die uns während radiologischer Untersuchungen und/oder auf Flugreisen durchdringt.
Röntgenstrahlung kennen wir seit 1895 und Massentourismus mit Flugzeugen seit den 1960er Jahren, also beides ziemlich neue Erfindungen, die sich jedoch stetig wachsender Beliebtheit erfreuen ...
2a. Die mittlere Röntgenstrahlung pro Einwohner in Deutschland belief sich für das Jahr 2012 auf zirka 1,8 mSv im Jahr (effektive Dosis), also beinahe genauso viel wie die durchschnittliche natürliche Dosis.
2b. Ein Flug von Frankfurt nach New York und zurück führt zu einer durchschnittlichen effektiven Dosis von zirka 0,1 mSv. Durch eine solche Transatlantikreise erhöht sich die mittlere jährliche Strahlenexposition also um zirka fünf Prozent.
plus
3. Künstlich erzeugte Strahlenbelastung: Strahlung die beim Einsatz von Uran, Plutonium etc. in die Umwelt entlassen wurde.
3a. Ein geringer Teil der Strahlenbelastung ist auf den Normalbetrieb von kerntechnischen Anlagen, bsw. Kernkraftwerken, zurückzuführen.
3b. Deutlich höhere Belastungen entstehen durch Unfälle in Atomanlagen.
*
Für das erste Jahr nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl wurde eine zusätzliche durchschnittliche effektive Dosis von 1,0 mSv in Bayern und 0,1 mSv in Nordrhein-Westfalen errechnet. Die derzeitige zusätzliche Strahlenbelastung in Deutschland durch den Reaktorunfall beträgt noch ca. 16 µSv im Jahr.
Kernwaffentests fallen mittlerweile mit ca. 5 µSv im Jahr in Deutschland nicht mehr so stark ins Gewicht. In den 1960er Jahren dagegen war die Strahlenbelastung durch Nuklearbombentests für Mitteleuropäer höher als 1,0 mSv.
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Die Lobbyisten der Atomindustrie wiederholten es 70 Jahren lang immer wieder: "Zeigen Sie uns ordentliche Studien mit verlässlichen Daten, Fakten und Beweisen ...".
Diese Schlaumeier wissen natürlich nur zu genau, dass solche "ordentliche Studien", ungeheuer langwierig und damit auch sehr teuer, und für die Kritiker der Atomindustrie schier unmöglich zu beschaffen sind. Wenn es dann doch mal ein Forscherteam schafft Geld aufzutreiben um eine Studie anzuleiern, finden sich immer irgendwelche andere Forscher die bereit sind solch kritische Studien als "nicht ordentlich" zu diskreditieren.
Ein Beispiel: Die KIKK-Studie aus dem Jahre 2007.
Das Fazit der Kikk-Studie lautete:
"Mit zunehmender Nähe des Wohnortes zu einem Atomkraftwerk steigt das Krebsrisiko für Kinder."
2010 erschien dann die KuK-Studie, deren Fazit: "Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Fehlbildungen und dem Abstand des Wohnortes zu einem Kernkraftwerk". Was davon zu halten ist, bringt der IPPNW in der Kritik, Schützenhilfe für die Atomindustrie vom 21. Juli 2010, recht deutlich auf den Punkt.
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Die INWORKS Studie
Am 21. Juni 2015 erschien die INWORKS-Studie in "The Lancet Haematology" (7.). Die INWORKS-Studie beruht auf den Messdaten von 300.000 Arbeitern in Atomkraftwerken, diese Daten reichen bis zu 60 Jahre zurück. Dazu der folgende Artikel aus scinexx:
Leukämie schon bei geringster Strahlung
Studie an Arbeitern in Atomkraftwerken belegt krebserregende Wirkung niedriger Strahlendosen
Es gibt keine unschädliche Dosis: Schon geringste Belastungen durch ionisierende Strahlung reichen aus, um auf Dauer das Leukämie- und Lymphomrisiko zu erhöhen. Das belegt die bisher größte Studie zu diesem Thema an mehr als 300.000 Arbeitern in Atomkraftwerken. Entgegen gängiger Annahme gibt es dabei keine Untergrenze und eine anhaltende Niedrigdosis wirkt genauso krebserregend wie eine einzige höhere Akutbelastung, wie die Forscher im Fachmagazin "Lancet Haematology" berichten.
Schon seit Jahren wird darüber gestritten, wie schädlich selbst geringste Dosen ionisierender Strahlung sind. 2007 sorgte eine Studie für Aufsehen, die vermehrt Leukämie bei Kindern im Umfeld von Atomkraftwerken fand. Im letzten Jahr (2014) stellten Forscher fest, dass schon eine leicht erhöhte Hintergrundstrahlung das Risiko für Leukämie und Hirntumoren bei Kindern verdoppelte.
Gut 300.000 Kernkraftwerks-Arbeiter
Ein internationales Forscherteam um Klervi Levraud vom französischen Institut für Strahlenschutz und Reaktorsicherheit hat nun die Gefahr niedriger Strahlendosen in der bisher größten Studie dieser Art erneut untersucht. Sie werteten dafür die Gesundheitsdaten von mehr als 308.000 Arbeitern aus, die in Frankreich, Großbritannien und den USA jeweils mindestens ein Jahr lang in Atomkraftwerken gearbeitet hatten.
Weil diese Arbeiter während ihres Aufenthalts im Kraftwerk Dosimeter tragen müssen und die Werte registriert werden, lässt sich auch im Nachhinein noch ermitteln, welcher radioaktiven Belastung sie ausgesetzt waren. Die Forscher ermittelten, wie viele dieser Arbeiter an einer Leukämie oder einem Lymphom erkrankten und wie viele von ihnen daran starben. Ihre Daten reichten dabei bis zu 60 Jahre weit zurück.
Erhöhte Leukämieraten
Das Ergebnis: Im Durchschnitt war die Strahlenbelastung der Kraftwerks-Arbeiter relativ gering: Pro Jahr lag sie nur etwa 1,1 Millisievert über der mittleren Hintergrundstrahlung, die 2 bis 3 Millisievert beträgt. Die kumulierte Strahlendosis der Arbeiter lag bei durchschnittlich 16 Millisievert. Zum Vergleich: Schon eine Computertomografie des Rumpfes führt zu einer kurzzeitigen Strahlenbelastung von 10 Millisievert.
Trotz ihrer eigentlich geringen Exposition starben im Untersuchungszeitraum 531 Arbeiter an Leukämie, 814 an Lymphomen und 293 an einem multiplen Myelom, wie die Forscher berichten. Das aber war deutlich mehr als erwartet. Denn in der breiten Bevölkerung liegt die Leukämierate bei 4,3 pro 10.000 Menschen – es hätten daher nur 134 Arbeiter an dem Blutkrebs sterben dürfen.
Linearer Trend selbst bei niedrigsten Dosen
Nähere Auswertungen zeigten, dass innerhalb der Studienteilnehmer das Leukämierisiko linear mit der radioaktiven Belastung stieg. "Der Trend im zusätzlichen relativen Risiko lässt sich gut durch eine einfache lineare Funktion der kumulierten Dosis beschreiben", so Levraud und seine Kollegen. Am stärksten sei dieser Zusammenhang bei der chronischen myeloiden Leukämie zu erkennen, aber auch bei akuter Leukämie und verschiedenen Lymphomformen.
Der lineare Trend lasse sich selbst bei sehr niedrigen Strahlendosen fortsetzen, so die Forscher. Drückt man es mathematisch aus, dann erhöhte sich für jede 10 Millisievert an kumulierter Strahlendosis das Leukämierisiko um 0,002 Prozent. "Unsere Ergebnisse liefern damit direkte Schätzwerte für das Risiko pro erhaltener Strahlendosis – und das in Bereichen, die den typischen Belastungen in der Umwelt, bei medizinischen Anwendungen und anderen Tätigkeiten entsprechen", betonen Levraud und seine Kollegen.
"Klar positiver Zusammenhang"
"Wir haben damit einen positiven Zusammenhang zwischen der kumulativen Dosis ionisierender Strahlung bei Erwachsenen und dem Tod durch Leukämie selbst bei niedrigen Dosen nachgewiesen", sagen Levraud und seine Kollegen. Dieser Zusammenhang verschwand auch nicht, wenn die Forscher die Länder einzeln betrachteten oder andere Einflussfaktoren wie den sozioökonomischen Status der Teilnehmer berücksichtigten. Und noch etwas zeigt die Studie: Entgegen landläufiger Annahme ist eine anhaltende, niedrige radioaktive Belastung genauso schädlich wie ein kurzzeitige akute Verstrahlung.
"Das ist eine solide, ungewöhnlich umfangreiche Studie zu den Folgen einer lang anhaltenden, sehr niedrigen Belastung mit ionisierenden Strahlen", kommentiert Jørgen Olsen vom dänischen Krebsforschungszentrum in Kopenhagen im Fachmagazin "Nature". Die Ergebnisse unterstreichen, dass es keine ungefährlichen Dosen der Strahlung gibt. Selbst leicht erhöhte Hintergrundwerte können demnach schon ausreichen, um das Leukämierisiko zu erhöhen – wenn auch auf den Einzelnen bezogen nur minimal.
Auch Radiologie-Angestellte potenziell gefährdet
Für die Arbeiter in Atomkraftwerken wird sich dadurch vermutlich kaum etwas ändern. Die Grenzwerte der Internationalen Strahlenschutzkommission ICRP für die maximale Strahlenbelastung liegen für sie bei maximal 20 Millisievert pro Jahr in einem Fünfjahreszeitraum und bei einem Jahresmaximum von 50 Millisievert.
Die Studie weckt aber die Aufmerksamkeit für eine weitere, potenziell gefährdete Berufsgruppe: Menschen, die in der Radiologie arbeiten. "Diese medizinischen Angestellten sind ebenfalls niedrigen Dosen von Röntgen- oder Gammastrahlen ausgesetzt", erklären die Forscher. "Bisher gibt es keine genauen Abschätzungen ihres dosisabhängigen Leukämie-Risikos, weil es keine Dosimeter-Daten für diese Berufsgruppe gibt. Eine frühere Studie hatte allerdings bereits festgestellt, dass Leukämie bei Personen mit mehr als 30-jähriger Tätigkeit in der Radiologie doppelt so häufig vorkommt wie im Bevölkerungsdurchschnitt.
(Lancet Haematology, 2015; doi: 10.1016/S2352-3026(15)00094-0)
IRSN – Institute for Radiological Protection and Nuclear Safety
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Der Konter der Strahlemänner erfolgte, wie nicht anders zu erwarten war, umgehend: Dr. Mohan Doss, Associate Professor am Fox Chase Cancer Center in Philadelphia, widerspricht der INWORKS-Studie und wirft ihr einen gravierenden Fehler vor, die Autoren hätten nur die beruflich bedingten Strahlungsexpositionen der Mitarbeiter berücksichtigt, ihre medizinischen Strahlendosen aber außen vor gelassen.
Ich verstehe ihn sinngemäß so, wie damals den Erich Mielke bei seinem berühmten Appell an die Untertanen, als sich die DDR schon in der Auflösungsphase befand: Liebe Mitarbeiter unserer sicheren Kernkraftwerke, fliegt bitte nicht so oft in den Urlaub und geht ja nicht so oft zum Arzt und wenn doch, dann lasst euch dort wenigstens nicht röntgen, wir lieben euch doch alle ...
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Anmerkungen und weiterführende Links:
In den letzten Jahren hat sich an der Situation etwas Wesentliches geändert; die Stimmung der Untertanen. Die Öffentlichkeit hat dazu gelernt und ist gegenüber den Verlautbarungen der Obrigkeit und den rhetorischen Tricks der Atomindustrie-Lobbyisten misstrauischer geworden (9.). Zudem hat die wissenschaftliche Aufarbeitung der Atomkatastrophen von Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) dazu beigetragen, dass es inzwischen mehr Informationen zu radioaktiver Niedrigstrahlung gibt ...
Andrei Dmitrijewitsch Sacharow
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Niedrigstrahlung, ionisierende Strahlung
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2a. Hintergrundstrahlung ist eine das ganze Universum erfüllende isotrope Strahlung im Mikrowellenbereich, welche kurz nach dem Urknall entstanden ist (Nicht unser Thema).
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4. Symptome der Strahlenkrankheit
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5. Die KIKK-Studie aus dem Jahre 2007
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6. Der IPPNW zur Kuk-Studie, Schützenhilfe für die Atomindustrie
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7. INWORKS-Studie: an international cohort study - "The Lancet Haematology" -
Ionising radiation and risk of death from leukaemia and lymphoma in radiation-monitored workers
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