THTR Rundbrief Nr. 138 April 2012


THTR 300 Die THTR-Rundbriefe
Studien zum THTR uvm. Die THTR-Pannenliste
Die HTR-Forschung Der THTR-Störfall im 'Spiegel'

THTR Rundbrief Nr. 150,

Sommer 2018

***


    2023 2022 2021 2020
2019 2018 2017 2016 2015 2014
2013 2012 2011 2010 2009 2008
2007 2006 2005 2004 2003 2002

Inhalt:

Zur Ausgabe 150

Antworten des NRW-Ministeriums zum THTR-Rückbau

Thoriumsalzreaktor in China geplant, Neues zum HTR

Thorium ist kein Brennstoff für eine bessere Atomtechnik!

HTR-Studiengang in Polen

HTGR in Indonesien

Generation Schnecke. Zu Generation IV–Reaktoren

Projekt-Managertrainer: THTR ist ein Negativbeispiel

AfD-Landtagsabgeordneter Loose: Bösewichte werden immer böser!

Westfälischer Anzeiger und Ippen: Nicht alles was ippt gehört getippt!

Neue Rechte: Zum Buch von Thomas Wagner

Moritz-Bacharach-Straße in Hamm-Uentrop

NPD und Vertriebenenverbände in Hamm

Indien: Fußmarsch gegen Landraub nach Europa!

Liebe Leserinnen und Leser!

 


Zur Ausgabe 150

Titelblatt - THTR Rundbrief Nr. 150, Sommer 2018Hallo Werner, Harald, Peter, Marita, Thomas und Ulrich ... – nein, nein, keine Bange, ich werde jetzt nicht alle Rundbriefabonnenten einzeln aufzählen. Dank Internetauftritt haben wir seit 15 Jahren bei jährlich 300.000 Visits eine sehr hohe Zahl von LeserInnen und sind medienmäßig gut aufgestellt. Aber diese Papierausgabe ist schon ein bisschen anachronistisch.

Während heutzutage fast jeder Kaninchenzuchtverein mit Hochglanz und Vierfarbdruck sein Vereinsblättchen präsentiert, trotzt dieser Rundbrief dem bunt glitzerden Zeitgeist, wird mit Schere und Kleber zusammengebastelt und teilweise auf Umweltschutzpapier gedruckt. Und zwar seit 1996 in der Fraktionsgeschäftsstelle der Grünen im Rat der Stadt Hamm. Bei Papierstau und anderen technischen Problemchen helfen Siegbert und Elvira bereitwillig und zuverlässig. Wer den Umfang dieser Hilfe würdigen will, sollte im Hinterkopf haben, dass dieser Rundbrief in seinen Hochzeiten bis zu neun Mal im Jahr erschien!

Selbstverständlich war bei zwei gleichzeitigen rotgünen Koalitionen in Bund und Land auch im Blatt manch harte Kritik an grüner Regierungspolitik zu lesen. In dieser Zeit konnte es schon mal passieren, dass ein grüner Ratsherr mich mit ironischem Unterton am Kopierer ansprach mit „na, schimpfst Du wieder über uns und wir müssen das auch noch drucken?“ – Aber natürlich wissen wir als Bürgerinitiative die zuverlässige Unterstützung über einen Zeitraum von immerhin 22 Jahren (!) zu würdigen und die vielen Anfragen und Anträge in Sachen THTR, die wir gemeinsam auf den Weg gebracht haben, auch!

Bis zum Jahr 1995 war diese Zeitschrift bis zu 100 Seiten dick und wurde in Münster in einer alternativen Druckerei gedruckt. Wir dokumentierten damals auch ausführlich Zeitungsberichte aus Ahaus, wo die THTR-Brennelementekugeln lagern und Artikel aus Dortmund, dem Sitz der Vereinigten Elektrizitätswerke (VEW). Ausgeschnitten und zugeschickt hatte sie in mühevoller Kleinarbeit der 2009 leider verstorbene Theo Hengesbach, der übrigens auch 1975 durch eine Kleinanzeige in der libertären Monatszeitschrift „Graswurzelrevolution“ den Impuls für die Gründung unserer Bürgerinitiative gegeben hat. Diese Zeitschrift begleitet den Rundbrief als Verstärker und Ideengeber ebenfalls seit Jahrzehnten. Bis heute hat dieser Rundbrief einen Gesamtumfang von über 3.000 Seiten. Der Pannenreaktor THTR und seine von der Atomindustrie angestrebten Nachfolger wurden auf diese Weise kontinuierlich kritisch begleitet.

Nach der endgültigen Stilllegung des THTR´s im Jahre 1989 lies nicht nur das öffentliche, sondern auch das Interesse ehemaliger Demonstranten und Aktivisten an dem THTR stark nach, obwohl die Probleme der Stilllegung, weitere Störfälle und die Atommülllagerung Grund genug waren, weiterhin aktiv zu bleiben. Der Rundbrief war deswegen Mittel und Medium, um Kontinuität zu gewährleisten. Etliche Extrablätter wurden in hoher Auflage zusätzlich verteilt.

Ursprünglich war der Rundbrief aus naheliegenden Gründen auf den Standort Hamm fokussiert. Im Laufe der Zeit wurde er jedoch „internationalistischer“. Zum Einen, weil mir der herkömmliche Lokalegoismus vieler Hammer Bürger, nur dann aktiv zu werden, wenn man selbst unmittelbar bedroht wird, zuwider ist. Zum andern, weil die Atomindustrie nach der Pleite in Hamm immer noch nicht aufgab und versuchte, diesen Reaktortyp in vielen anderen Ländern der Welt zu etablieren.

In Südafrika waren die Vorbereitungen, den Pebble Bed Modular Reactor (PBMR) zu bauen besonders weit gediehen, bevor das Experiment nach einer ausgegebenen Milliarde Euro abgebrochen wurde. Eine wichtige Rolle bei der Weitergabe unserer Erfahrungen nach Südafrika spielte Stefan Cramer von der vor Ort agierenden Heinrich-Böll-Stiftung, mit dem wir intensiv und letztendlich erfolgreich zusammenarbeiteten. Die mehr oder weniger weit gediehenen Versuche in China, Indonesien, Indien, Japan, USA, EU oder sonstwo HTR-Reaktoren zu entwickeln und zu bauen waren für mich immer hochinteressante Herausforderungen, sich in die Situation anderer Länder hineinzuversetzen und über den Tellerrand hinauszuschauen.

In jüngerer Geschichte war unsere Zusammenarbeit mit dem Whistleblower Rainer Moormann besonders wichtig, weil er uns sachlich, seriös und hilfsbereit nicht nur wichtige Hintergrundinformationen zur HTR-Linie zur Verfügung stellte, sondern uns auch vor allzu voreiligen „Schnellschüssen“, zu der manch aufgeregter Aktivist manchmal im Eifer des Gefechts neigt, bewahrt hat.

Zu danken ist natürlich ebenfalls den Abonnenten, die über viele Jahre hinweg ihr Abonnement bezahlt und oft sogar zusätzlich gespendet haben! Der Großteil der Mitglieder unserer BI ist inzwischen über 60 Jahre alt. Ich werde mich bemühen, noch ein Weile Informationen und Erfahrungen in diesem Rundbrief weiterzugeben.

 


Antworten des NRW-Ministeriums zum THTR-Rückbau

Der Erhaltungsbetrieb des eingeschlossenen Thorium-Hochtemperatur Reaktors (THTR) dauert von 1997 bis 2027. Vor knapp zehn Jahren, am 17. 10. 2008, bestätigte der Ausschuss für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW die im Genehmigungsbescheid 7/12c gemachten Angaben, nachdem bis zum Ende des Jahres 2017 die Betreiber des THTR die atomrechtliche Aufsichtsbehörde zu informieren haben, wie lange der sichere Einschluss aufrecht erhalten und wann mit dem Abbau des Reaktors begonnen werden soll.

Was gibt es Neues?

Da bisher in der Öffentlichkeit nichts bekannt wurde, fragten wir als Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm beim Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW detailliert nach (1) und erhielten nach fast vier Monaten am 7. Februar 2018 eine Antwort:

„Nach aktuellem Planungsstand beabsichtigt die Hochtemperatur-Kernkraftwerk GmbH (HKG) als Betreiberin der Anlage den sicheren Einschluss bis 2027 aufrecht zu erhalten und ab 2028 mit der Vorbereitung der Anlage auf den vollständigen Abbau zu beginnen. (...) Anträge auf Änderung bestehender atomrechtlicher Genehmigungen oder zum Abbau des THTR 300 liegen dem MWIDE bisher nicht vor.“ Diese spärlichen Angaben sagen natürlich sehr wenig über die tatsächlichen Diskussionen und Überlegungen von Betreibern und Ministerien hinter den Kulissen aus. Schon vor zehn Jahren war das jetzt so wortkarge Ministerium auskunftsfreudiger und legte am 9. April 2008 einen relativ detaillierten Zeitplan für die anvisierten 21 Jahre dauernden Rückbauaktivitäten vor: „2023 – 2028 Planung und Genehmigung 5,3 Jahre 2028 – 2030 Vorbereitung der Anlage für den Rückbau 2,0 Jahre 2030 – 2042 Rückbau nuklear 12,0 Jahre 2042 – 2044 Rückbau konventionell 2,0 Jahre“

Die Kosten

Zu den vor zehn Jahren prognostizierten Rückbaukosten über 347,1 Millionen Euro schreibt das Ministerium heute:

„Der berichtete Preisstand bezog sich auf das Jahr 2007. Der Preisstand wird jährlich im Businessplan der HKG fortgeschrieben. (...) Nach derzeitigen Planungen (Stand November 2017) werden die Kosten für den Rückbau auf rd. 430 Millionen Euro geschätzt.“

Angesichts der bisherigen Rückbaukosten für den zwanzigmal kleineren THTR in Jülich über eine Milliarde Euro sind diese Prognosen für den THTR Hamm allenfalls als schlechter Witz zu bezeichnen. Aber vielleicht sind die möglicherweise intern viel höher veranschlagten realistischen Kostenprognosen ein Grund mehr, beim THTR-Rückbau nicht auf Tempo zu drücken und Termine wie denjenigen vom 31. 12. 2017 verstreichen zu lassen. Denn es ist allzuoffensichtlich, dass der Rückbau sehr teuer wird und das Geld knapp ist.

Rückstellungen

Auf unsere Anfrage zu den Rückstellungen antwortet das Ministerium:

„Insgesamt sind von der HKG zum Bilanzstichtag 31. 12. 2016 Rückstellungen in Höhe von rd. 900 Millionen Euro für die Entsorgung im Kernenergiebereich gebildet worden. Dazu gehören sowohl Rückstellungen für die Kraftwerksstilllegung als auch solche für die Entsorgung bestrahlter Betriebselemente. Die Höhe der Rückstellungen bemisst sich zwar nach den zu erwartenden Kosten, ggf. zu gering bemessene Rückstellungen haben jedoch keinen Einfluss auf die tatsächlich bestehenden Zahlungsverpflichtungen.“

Die 900 Millionen Euro HKG Rückstellungen werden wohl kaum auch noch für die „Entsorgung bestrahlter Betriebselemente“ ausreichen, da sie als kontinuierlich zu zahlende Ewigkeitskosten anzusehen sind. Wenn die HKG kein Geld mehr hat, wird der Steuerzahler einspringen müssen. Alles andere ist Augenwischerei.

Weiter schreibt das Ministerium:

„Bisher sind alle finanziellen Zusagen eingehalten worden.“ Und es betont, „dass die anfallenden Kosten aus den bis 2009 vom Bund und NRW zur Verfügung gestellten und unverbrauchten Mitteln geleistet werden. Sollten diese Mittel nicht ausreichen, haben sich der Bund und NRW dazu verpflichtet, die darüber hinausgehenden Kosten jeweils hälftig zu tragen. Bis Ende 2022 werden Kosten in Höhe von rd. 28,5 Millionen Euro für den Betrieb des sicheren Einschlusses erwartet. Eine weitere Ergänzungsvereinbarung auf Basis des Rahmenvertrages für die Zeit nach 2022 wurde bisher noch nicht getroffen.“ Mit anderen Worten: Bisher hat der Steuerzahler die Stilllegungskosten maßgeblich bezahlt und das wird wohl auch in Zukunft so bleiben. Wie es nach 2022 konkret weiterläuft, ist unklar.

Gefahren

Und wie schätzt das Ministerium das Gefährdungspotential eines Rückbaus angesichts des radioaktiven Inventars (unter anderem 1,6 kg Kernbrennstoff) und vergangener Störfälle ein?

„Stilllegung und Abbau von Kernkraftwerken sind in Deutschland sowohl technisch als auch organisatorisch ein etablierter Prozess, bei dem die einzelnen Abbauschritte entsprechend einer vorhergehenden detaillierten Planung unter Berücksichtigung des jeweiligen Gefährdungspotentials durchgeführt werden. Speziell beim Abbau des im Reaktor befindlichen Graphits, in dessen Bereich sich noch Reste von Kernbrennstoffen aus der Stilllegungsphase befinden, ist davon auszugehen, dass vorrangig fernbediente Abbau- und sich direkt anschließende Verpackungstechniken zum Einsatz kommen. Der Betriebshistorie, d.h. den Ereignissen während des Betriebs, wird Rechnung getragen, in dem sie in einer radiologischen Beschreibung vor dem Abbau einzelner Anlagenteile zur Festlegung der Entsorgungswege und des Personenstrahlungsschutzes berücksichtigt wird.“

Die „Betriebshistorie“ bzw. die „Ereignisse während des Betriebs“, um im beschönigenden Jargon des Ministeriums zu bleiben, zeigen allerdings, dass man sich gerade bei dem Pleitereaktor THTR darauf gefasst machen muss, dass nichts so läuft, wie geplant. Der radioaktive Graphitstaub ist durch Undichtigkeiten und Rohrsysteme bis in den letzten Winkel des Reaktors geblasen worden. Nach dieser Vorgeschichte bleibt dem Ministerium und der beauftragten Rückbaufirma nur übrig, sich auf eine messtechtisch nicht quantifizierbare „radiologische Beschreibung vor dem Abbau einzelner Anlagenteile“ zu verlassen. Die von uns geforderte Erstellung eines detaillierten Nuklidatlasses für alle Anlagenteile ist nach der Stilllegung des THTR von allen Beteiligten abgelehnt worden. Das wird beim zukünftigen Abbau womöglich Probleme bereiten.

Das Rückbauunternehmen wird genauso planlos im graphitverseuchten Reaktor herumstochern, wie bei den Betriebsversuchen in den 80er Jahren die Betreiber im unberechenbaren Kugelhaufen. Die Überraschungen beim THTR werden bleiben. Sie werden sich über Jahrzehnte hinziehen. Das ist tatsächlich seit langem ein „etablierter Prozess“.

Weitere Infos im:

THTR-Rundbrief Nr. 149

 

Durchsuchen der reaktorpleite.de mit dem Stichwort: THTR-Rückbau
http://www.reaktorpleite.de/interne-suche.html?q=THTR-Rückbau

 


Thoriumsalzreaktor in China geplant, Neues zum HTR

In der letzten Ausgabe berichtete ich, dass die beiden THTR-Reaktorblöcke auf der Halbinsel Shandong (Tsingtao) nicht zum vorgesehenen Zeitpunkt Dezember 2017 fertiggestellt werden können. Die Betreiber machen hierfür Probleme im „konventionellen“ Teil des Atomkraftwerkes verantwortlich. Eine weitere Quelle von AKW-Befürwortern gibt an, dass die beiden HTR-Blöcke möglicherweise erst ein Jahr später im Dezember 2018 Strom liefern könnten. Damit würde die Bauzeit sechs Jahre betragen.

Inzwischen ist es in den Medien ruhig über diesen Reaktor geworden. Lediglich ein Bericht von Worldnuclearnews (1) vom 4. Januar 2018 meldete, dass am 27. Dezember 2017 das 80 Tonnen schwere Oberteil des Druckbehälters mit 76 Schrauben innerhalb vom einer Stunde und 35 Minuten festgeschraubt wurde. Über diesen einen Satz hinaus begnügt sich der Bericht damit, zum wiederholten Mal die einzelnen Entwicklungsschritte der letzten Jahre aufzuzählen.

Das Nachrichtenportal Telepolis berichtete am 7. April 2018 über den geplanten Bau eines Thoriumreaktors in Wuwei:

Der vom Shanghaier Institut für angewandte Physik geplante experimentelle Thorium-Doppelreaktor TMSR ("Thorium Molten Salt Reactor") wird voraussichtlich im Minqin-Industriepark in der Stadt Wuwei gebaut, die in der bislang wenig entwickelten Wüstenprovinz Gansu liegt. Die Frist für Bürgereinsprüche gegen den Plan lief dort am 2. April ab. Der stellvertretende Provinzgouverneur Huang Qiang lobte die Standortwahl für das mit 22 Milliarden Yuan (oder umgerechnet gut 2,8 Milliarden Euro) veranschlagte Projekt unter anderem wegen der kurzen Wege zu Mineralien, die den Brennstoff für das Kraftwerk liefern. (...)

Läuft alles nach Plan, produziert der Thoriumreaktor in Gansu bereits 2020 zwölf Megawatt Strom, mit dem unter anderem eine Entsalzungsanlage betrieben werden soll, die Trinkwasser, Wasserstoff und Mineralien erzeugt. Das beim Bau und Betrieb des TMSR gewonnene Wissen soll dem am Projekt beteiligten Forscher Yan Long zufolge auch dabei helfen, Flüssigsalzreaktoren für den militärischen Einsatz zu entwickeln. Sie hätten den Vorteil, sehr viel kleiner zu sein als die Druckwasserreaktoren, mit denen Schiffe und U-Boote bisher betrieben werden.“

(1) http://www.world-nuclear-news.org/NN-First-HTR-PM-vessel-head-in-place-0401185.html

(2) China baut Thoriumreaktor in Gansu

 

Durchsuchen der reaktorpleite.de mit dem Stichwort: China
http://www.reaktorpleite.de/interne-suche.html?q=China

 


Thorium ist kein Brennstoff für eine bessere Atomtechnik!

Rainer Moormann hat im „Strahlentelex“ Nr. 746/747 einen ausführlichen Artikel über die Verwendung von Thorium bei Atomkraftwerken geschrieben. Hier das Vorwort: „Thorium wird aktuell von manchen Atomkraftbefürwortern als bessere Alternative zum Uranbrennstoff bezeichnet. Thorium selbst ist aber kein Spaltstoff, sondern kann nur über Brüter und Wiederaufarbeitungtechnologie in spaltbares Uran 233 umgewandelt werden. Es kommt 3 bis 4 mal häufiger vor als Uran; bezüglich Sicherheit und Entsorgung sind keine durchgreifenden Vorteile gegenüber dem klassischen Uranbrennstoff erkennbar. Ein schwerwiegender Nachteil liegt darin, dass aus Thorium erbrütetes Uran 233 zum Bau von einfachen aber hochwirksamen Nuklearsprengsätzen zum Beispiel durch Terrororganisationen taugt. Die aktuell noch vielfach angestrebte Thoriumverwendung ohne wirksame Denaturierung des erbrüteten Spaltstoffes erscheint daher unverantwortlich.“

Folgende Behauptungen widerlegt Moormann ausführlich: „Mit Thorium lassen sich die nuklearen Brennstoffreserven um den Faktor 400 strecken. Thorium kam bei der Kernenergienutzung nicht zum Zuge, weil es nicht zur militärischen Nutzung taugt. Thoriumverwendung birgt kaum Proliferationsgefahren. Thoriumreaktoren sind sicherer als konventionelle Uranreaktoren. Thoriumnutzung bringt kaum Entsorgungsprobleme mit sich.“

Der Artikel ist hier einsehbar:

http://www.strahlentelex.de/Stx_18_746-747_S01-05.pdf

 


HTR-Studiengang in Polen

Das Nationale Zentrum für Kernforschung (National Centre for Nuclear Research – NCBJ) in Polen lädt im Rahmen des Projekts "Neue Reaktorkonzepte und Sicherheitsanalysen für das polnische Kernenergieprogramm" zu einer fünfjährigen Promotion in der Reaktorphysik ein. Das Projekt wird der Forschung in den neuen Hochtemperaturreaktor-Technologien gewidmet sein: HTGR - Hochtemperaturgasgekühlter Reaktor und DFR - Dual Fluid Reactor, die in dem Bericht des polnischen Energieministeriums für den Einsatz von Hochtemperaturreaktoren angegeben wurden. Diese Studien decken alle Aspekte dieser Reaktoren der Generation IV ab.

Ab dem 1. Oktober 2018 werden 14 Doktorandenstellen besetzt. Das Auswahlverfahren läuft gerade. Der Lehrplan für das erste Studienjahr wurde inzwischen veröffentlicht. Das NCBJ wurde 2011 gegründet und ist mit 1100 Mitarbeitern, 200 Doktoranden und 70 Professoren das größe Forschungsinstitut in Polen. Bereits im Jahr 2010 fand im benachbarten Sachsen (Freiberg) ein deutsch-polnisches Seminar zur HTR-Linie statt. HTR-Propagandist Prof. Hurtado lehrte nur wenige Kilometer weiter in Rossendorf bei Dresden.

Weitere Infos über diese Geschichte:

THTR Rundbrief Nr. 137-dezember-2011.html

THTR Rundbrief Nr. 132-juli-2010.html

 

Durchsuchen der reaktorpleite.de mit dem Suchbegriff: Polen

 


HTGR in Indonesien

Als im Jahr 1987 der indonesische Forschungsminister den THTR in Hamm besichtigte, hatte NRW-Wirtschaftsminister Jochimsen selbst nach dem Störfall nichts Besseres zu tun, als dem ausländischen Gast wärmstens den Bau von HTR´s zu empfehlen. Einige Jahre später lernten und arbeiteten über ein Dutzend indonesischen Doktoranden im Forschungszentrum Jülich, wo der THTR entwickelt wurde. Die ganze Geschichte beschrieb ich in der Indonesien-Schwerpunktausgabe Nr. 144 ausführlich (1).

Inzwischen hat die indonesische Nationale Atomenergiebehörde Batan am 16. März 2018 die Roadmap für die Entwicklung des Reaktor Daya Eksperimental (RDE) veröffentlicht. Der RDE ist ein sehr kleiner gasgekühlter Hochtemperatur-Wirbelschichtreaktor (HTGR) mit niedrig angereichertem Uranoxid-TRISO-Brennstoff und 10 MW Leistung. Der erste Entwurf des Konstruktionsplanes wurde im Juni 2018 durch die Internationale Atomenergiebehörde IAOA überprüft. Die Standortgenehmigung für den Bau des RDE im Serpong-Komplex am Stadtrand der Hauptstadt Jakarta ist bereits erteilt worden. Angeblich wird mit dem Bau einer Systemtestanlage Ende des Jahres begonnen. Die kleinen AKW´s sollen insbesondere auf Kalimatan, Sulawesi und anderen Inseln für den industiellen Einsatz Energie erzeugen. Bemerkenswert ist, das in dem ausführenden russisch-indonesichen Konsortium RENUKO neben Rosatom auch die deutsche NUKEM Technologies GmbH beteiligt ist (2).

(1) THTR Rundbrief Nr. 144-november-14.html

(2) http://www.world-nuclear-news.org/NN-Progress-in-Indonesian-SMR-project-1603184.html

 

Durchsuchen der reaktorpleite.de mit dem Suchbegriff: Indonesien

 


Generation Schnecke. Zu Generation IV–Reaktoren

Über die sechs verschiedenen Reaktortypen der Generation IV, zu denen auch die HTR-Linie gehört, habe ich hier schon mehr als ein Dutzend Artikel geschrieben. Die atomkritische Zeitschrift „Nuclear Monitor“ aus den Niederlanden hat in ihrer Ausgabe 860 vom 10. Mai 2018 mit Bezug auf Mitteilungen der Kernenergieagentur der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) gemeldet, dass selbst Atomenergiebefürworter die Entwicklung dieser Generation IV als schwierige „Herausforderung“ ansehen. Vor allen Dingen sind die von der Atomlobby vollmundig hinausposaunten Zeitpläne Makulatur.

In den letzten 20 Jahren sind wenig Fortschritte erzielt worden und es werden nach Ansicht der OECD noch einmal 20 Jahre dauern, bis kommerzielle Generation IV-Reaktoren zum Einsatz kommen könnten. Es geht nur sehr langsam voran. Irgendwann zwischen 2030 und 2040 wäre mit der Fertigstellung von ersten Demonstrationsanlagen zu rechnen ...

 

Durchsuchen der reaktorpleite.de mit dem Suchbegriff: Generation IV
https://www.reaktorpleite.de/interne-suche.html?q=Generation%20IV

 


Projekt-Managertrainer: THTR ist ein Negativbeispiel

Das Unternehmen „Projekt-Manager-Training“ aus Bonn führt recht teure Inhouse-Kurse für zahlreiche Unternehmen, Konzerne, Industrie- und Handelskammern und Stadtverwaltungen durch. Auf ihrer Homepage stellen die Trainer die Probleme bei Entwicklung und Bau des THTR´s als besonders abschreckendes Negativbeispiel dar:

„Die theoretischen Vorteile der Kugelhaufenreaktor-Technologie, deren Blaupause in den 1950er und 60er Jahren im Forschungszentrum Jülich entwickelt wurde, kamen in Hamm-Uentop allerdings nie zu zum Tragen. Die Planungsarbeiten für den THTR-300 erfolgten 1966–68 parallel zur Inbetriebnahme des Forschungsreaktors in Jülich, was zur Folge hatte, dass Betriebserfahrungen kaum in das THTR-Konzept einfließen konnten. Eile bei Planung und Baubeginn des THTR-300 waren bedingt durch die Ende der 1960er-Jahre erfolgte Markteinführung von Leichtwasserreaktoren.

Bauherr des THTR-300 war die 1968 gegründete HKG Hochtemperatur-Kernkraftwerk GmbH Hamm-Uentrop, deren Muttergesellschaften sechs mittelgroße und kleinere regionale Elektrizitätsversorger waren. Mit dem Bau der schlüsselfertigen Anlage wurde ein Konsortium aus den Firmen BBC, Krupp Reaktorbau GmbH und Nukem beauftragt. Kurz vor Baubeginn 1971 verließ Krupp das Konsortium, weil Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Kugelhaufenreaktorkonzeptes bestanden.

Dies führte zu einer Verzögerungen von sechs Monaten. Aus der projektierten Bauzeit von fünf Jahren wurden aufgrund technischer Probleme und strengerer Auflagen schließlich 15 Jahre. Die Baukosten stiegen von ursprünglich veranschlagten 690 Millionen und schließlich auf mehr als vier Milliarden Mark (...).“

http://projekt-manager.eu/projektmanagement-thtr.html

 

AfD-Landtagsabgeordneter Loose: Bösewichte werden immer böser!

Selbst die Bösewichte sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Nachdem unser aller Atomfreund Laurenz Meyer in letzter Zeit nur noch dadurch auffiel, dass sein Parlamentsbüro auf den letzten Drücker ein paar ultrateure Füller bestellte und er als ehrlicher Makler in der Hammer Innenstadt ein Waffengeschäft etablieren wollte, hörte man nur noch etwas von einer völlig exzessfreien Geburtstagsfeier zu seinem Siebzigsten. Wie langweilig!

Während der eine Bösewicht schwächelt oder gar altersmilde wird, fährt ein anderer rechter Jungspund große Geschütze auf. Ich stieß auf ihn per Zufall, als ich mal wieder im Netz nach den THTR-Kugeln suchte. Ich wurde fündig bei dem neuen AfD-Landtagsabgeordneten Christian Loose aus NRW. Dieser hatte am 25. August 2017 in einer parlamentarischen Anfrage Fragen gestellt, die seine eigene Unbedarftheit bei diesem Thema peinlich offenlegte. Beispielsweise, wo liegen die jülicher THTR-Kugeln? In Jülich natürlich, antwortet der altbekannte Prof. Dr. Andreas Pinkwart für das Ministerium routiniert. Und an sonsten gabs praktisch nix Neues.

Als ich mir jedoch die Vita des Bochumer Landtagsabgeordneten ansah, staunte ich nicht schlecht. Von 2009 bis 2017 arbeitete Loose als Controller bei einem „großen Energiekonzern“ heißt es noch etwas zurückhaltend auf seiner Homepage. Es war RWE Power und damit die Letztere nicht sinnlos verpufft, ist er energiepolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion geworden. Als Solcher sieht er allen Ernstes die Energiepolitik von „CDU & FDP auf den Weg in den Sozialismus“ und polemisiert heftig gegen „Klimarettungspläne“.

Zur aufsehenerregenden Klimaklage eines peruanischen Kleinbauern gegen seinen ehemaligen Brötchengeber RWE beim Oberlandesgericht Hamm wettert er im Landtag: „Fake-News? Aprilscherz? – Nein, EU-Irrsinn 2018! So langsam wird es Zeit für die Politik, die Firmen vor solch willkürlichen Übergriffen in Schutz zu nehmen“. - Ja, wo kämen wir denn hin, wenn Konzerne für ihre menschenfeindliche Politik sogar von einem peruanischen Bauern zur Rechenschaft gezogen werden könnte?

Und in Sachen Braunkohle legt er in seinem Beitrag „Terror im Revier“ noch eine Schippe drauf: „Militante linksgrüne Pseudo-Ökos, deren Verständnishorizont über „Kohle=böse, Atom=ganz böse“ nicht hinausgeht, passt eine moderne und auf die Bedürfnisse der Verbraucher zugeschnittene Versorgung jedoch nicht ins Ideologiekonzept. Was sie mit terroristischen Angriffen auf Einrichtungen und Mitarbeiter u.a. von RWE zum Ausdruck bringen.“ Es wird deutlich: Hier hat der „große Energiekonzern“ einen seiner widerlichsten Kettenhunde von der Leine gelassen. Ein untrügliches Zeichen dafür, das es dem Konzern nicht so gut geht. Aber verheerend für die umweltpolitische Debattenkultur. Da will ich doch lieber unseren Laurenz wiederhaben!

Inzwischen bekommt die AfD Gegenwind von BraunkohlegegnerInnen zu spüren:

„Ende Gelände beteiligt sich an den Blockaden des Bündnisses „Stoppt den Hass, stoppt die AfD“ am Sonntag, 27. Mai in Berlin. Die Klimagerechtigkeits-Aktivist*innen tragen den Protest von den Kohlegruben auf die Straßen Berlins und blockieren mit ihren Körpern den geplanten Aufmarsch der „Alternative für Deutschland“.

“Für globale Klimagerechtigkeit müssen wir auch die menschenverachtende und zerstörerische Hetze der AfD stoppen. Diese Partei hat keine Antworten auf die Klimakrise, sondern befeuert mit ihrem Rassismus und Neoliberalismus bestehende Ungerechtigkeiten. Wir wollen ein gutes Leben für alle und dafür blockieren wir zerstörerische Kohlebagger genauso wie die Menschenfeinde der AfD“, sagt Karolina Drzewo, Sprecherin von Ende Gelände.

Die AfD verfolgt eine nationalistische Politik und leugnet die menschengemachte Klimazerstörung. Die Klimaaktivist*innen, die gegen die AFD protestieren, stehen für globale Solidarität ein. Die Klimakrise trifft nämlich bereits jetzt weltweit diejenigen Menschen am härtesten, die gesellschaftlich unterdrückt und ausgegrenzt werden.“

Auszug aus der Presseerklärung von EndeGelände:

https://www.ende-gelaende.org/de/press-release/pressemitteilung-vom-25-05-2018/

 


Westfälischer Anzeiger und Ippen: Nicht alles was ippt gehört getippt!

Artikel von Dirk IppenVerstehen Sie die Welt nicht mehr? Die Jugend benimmt sich immer schlechter? Früher war fast alles besser, bis auf die Gesundheit? Die NS-Vergangenheit haben wir doch gut aufgearbeitet und können wir deswegen nicht mal zufrieden sein? Immer mehr Menschen im Verwandten- und Bekanntenkreis outen sich als lesbisch oder schwul, wo sollen da noch Kinder herkommen? Die Schwiegertochter hat ein sehr auffälliges Tattoo? - Immer mehr Menschen möchten in dieser schwierigen Zeit von einem aufgeklärten Konservativen mit Niveau an die Hand genommen und durchs Leben geführt werden. Das kostet nur 35,40 Euro pro Monat und wird vom Team Ippen erledigt.

Regelmäßig schreibt der umtriebige Verleger Dirk Ippen in seinen dutzend Heimatzeitungen (merke, Unternehmer haben viele „Heimaten“) eine Kolumne, in denen er aus seiner Sicht die Welt erklärt. Hier in Hamm ist es der Westfälische Anzeiger, der als ausgewiesene Lokalzeitung von der Wiege bis zur Bahre alles aus der vermeintlichen Welt seiner Kunden zu einer Ware macht und einer ganz speziellen Nachrichtenverwertung zuführt.

Doch Vorsicht, der weltgewandte Verleger hat nicht immer recht und sich sogar schon einmal geirrt! Vor langer, langer Zeit, verschrieb sich der junge Ippen 1976 einer optimistischen Technikeuphorie und fabrizierte höchstselbst vier ganze Seiten in seinem Lieblingsblatt WA zum modernsten, innovativsten Energiesystem, was die Menschheitsgeschichte jemals aufzubieten hatte – in Hamm!! Es war der THTR und das Ende war schrecklich kläglich, in jeder Ausgabe dieses Blattes kann man es nachlesen. Also: Nicht alles was ippt gehört getippt - weils floppt!

Leider sieht die Realität ganz anders aus. In diesem Jahr hat sich Ippen die altehrwürdige „Frankfurter Rundschau“ einverleibt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis hier Lokalkolorit und intellektuelle Schmalkost überhand nimmt. Ein Absturz, wie er tiefer gar nicht sein kann. Der Faschismus war gerade niedergerungen, als die FR 1945 als erste Zeitung von den Siegermächten eine Lizenz bekam. Wikipedia schreibt zum Herausgeberkreis: „Das Gremium setzte sich aus Sozialdemokraten, Kommunisten und einem sozialistischen Vertreter des politischen Katholizismus (Gerst) zusammen“. Mitherausgeber Emil Carlebach war Jude, Kommunist und Widerstandskämpfer. Jahrzehntelang war die FR die bekannteste linke publizistische Stimme im Land. Sie war konsequenter und kritischer als die spätere liberale taz. - Und jetzt bitte eine Schweigeminute für die FR.

Zum weiterlesen:

Aus: "Graswurzelrevolution", Nr. 421, September 2017 Antifa-Häkelclub im Visier der Lokalpresse

 


Neue Rechte: Zum Buch von Thomas Wagner

Ende der 70er Jahre fiel mir bei einer Anti-Atom-Demo in Hamm eine Bundschuhfahne auf und ich sprach neugierig ihre Besitzer an. Es handelte sich um eine kleine Gruppe von sogenannten Nationalrevolutionären, die heute als ideologische Vorläufer der rechten „Identitären“ gelten.

1982 schrieb ich in der Zeitschrift „Schwarzer Faden“ eine vielbeachtete ausführliche Kritik an den Nationalrevolutionären. Allerdings war einigen Linken diese Kritik nicht verbalradikal genug und zu sachlich gehalten. Kritik an den Rechten konnten sich diese Leute offensichtlich nur mit Schaum vor dem Mund vorstellen. 2016 besuchte mich der linke Buchautor und Redakteur der „Jungen Welt“ Thomas Wagner und befragte mich einen ganzen Tag für sein Buch „Die Angstmacher. 1968 und die Neuen Rechten“ (Aufbau Verlag, 351 Seiten, 18,95 Euro). Auf insgesamt elf Seiten berichtete er über die damaligen turbulenten Debatten um meinen Beitrag. Sein Buch wurde positiv und oft auf ganzen Seiten in Die Zeit, FAZ, Die Welt, Der Freitag (...) besprochen. „Die Zeit“ schrieb: » Er spricht mit ihnen nicht im üblichen Gestus des extremismusforschenden Entlarvers (...) sondern als neugieriger Diskutant. Das ist zweifellos der Reiz dieses ungewöhnlichen Buches. «

In einigen linken Zeitschriften wurde kritisiert, dass Wagner zwar herausgestellt habe, wie die heutigen Neuen Rechten „ticken“, ihnen in den Gesprächen aber nicht vehement genug widersprochen hätte. - Es ist auf jeden Fall ein hochinteressantes Buch, das jeder kennen sollte, der sich mit den Neuen Rechten beschäftigt.

Hier sind weitere Infos mit etlichen weiterführenden Links zu diesem Buch und den entsprechenden Diskussionen und Artikeln:

Aus: "Graswurzelrevolution" Nr. 426, Februar 2018 Was tun gegen die Neue Rechte?

 


Moritz-Bacharach-Straße in Hamm-Uentrop

Als ich in den 80er Jahren als Bezirksvertreter der GAL Uentrop mich dafür einsetzte, dass eine Straße nach dem ersten jüdischen Ratsherren in Hamm benannt werden sollte, konnte ich etwas erleben.

Eine Nachbetrachtung:

Aus: Originalbeitrag und Flugblatt der Grün-Alternativen Liste Hamm-Uentrop, September 1989. Zur Moritz-Bacharach-Straße

 


NPD und Vertriebenenverbände in Hamm

In den 80er Jahren hat die NPD versucht, mit Bürgeranträgen in der Kommunalpolitik auf sich aufmerksam zu machen. Ich habe damals als Mitglied des Beschwerdeausschusses im Rat der Stadt Hamm intensiver beobachtet. Und außerdem bemerkt, dass die sogenannten Vertriebenenverbände gehätschelte Partner der großen Ratsfraktionen waren, obwohl sie rechte Inhalte vertraten.

Eine Bestandsaufnahme:

Aus: Grün-Alternative Liste (GAL) – Mitgliederrundbrief, April 1988 NPD und Landsmannschaften im Rat der Stadt Hamm

 


Indien: Fußmarsch gegen Landraub nach Europa!

Etwa 200 Millionen Ureinwohner (Adivasis) und „Unberührbare“ (Dalits) werden in Indien durch Konzerne und rücksichtslose Kastenhindus ihres Landes beraubt und damit die Existenzgrundlage entzogen. Hiergegen organisiert seit 25 Jahren die gandhianisch geprägte Bewegung Ekta Parishad den Widerstand und tritt durch Fußmärsche beharrlich den Mächtigen entgegen. Nach dem Marsch der Hunderttausend im Jahre 2012 stehen jetzt die nächsten zwei Jahre beispiellose Aktivitäten bevor. Eine Million Menschen werden in Indien in Märschen mobilisiert und zum 150. Geburtstag Gandhis findet der 12 Monate dauernde, zehntausend Kilometer lange und durch 17 Länder führende Fußmarsch von Delhi nach Genf zur UNO statt! Das Ganze ist eingebettet in eine weltweite Gesamtkampagne. Ich habe die charismatische Leitfigur, Rajagopal P. V., mehrfach getroffen und bisher 35 Artikel über diese Bewegung geschrieben.

Hier ein Überblick-Artikel als Basisinformation:

Aus: "FUgE-News" Nr. 1, Juli 2018 Indien: Fußmarsch gegen Landraub bis nach Europa!

 

Durchsuchen der reaktorpleite.de mit dem Stichwort: Indien
http://www.reaktorpleite.de/interne-suche.html?q=Indien

 


Liebe Leserinnen und Leser!

Vom THTR-Rundbrief der letzten Jahrzehnte habe ich noch einige Duplikate und möchte zum Jahresende das Lager räumen. Es handelt sich hier auch um Ausgaben bis zum Jahr 2002, die nicht im Netz einsehbar sind und teilweise bis zu 66 Seiten dick sind. Einzelpersonen und Archive können sich gerne bei mir melden, dann bekommen sie die gewünschten Ausgaben zugeschickt.

E-Mail: h.blume@thtr-a.de

 


Für die Arbeit an 'THTR Rundbrief', 'reaktorpleite.de' und 'Karte der nuklearen Welt' braucht es aktuelle Informationen, tatkräftige, frische Mitstreiter unter 100 (;-) und Spenden. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: info@reaktorpleite.de

Spendenaufruf

- Der THTR-Rundbrief wird von der 'BI Umweltschutz Hamm' herausgegeben und finanziert sich aus Spenden.

- Der THTR-Rundbrief ist inzwischen zu einem vielbeachteten Informationsmedium geworden. Durch den Ausbau des Internetauftrittes und durch den Druck zusätzlicher Infoblätter entstehen jedoch laufend Kosten.

- Der THTR-Rundbrief recherchiert und berichtet ausführlich. Damit wir das tun können, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jede Spende!

Spendenkonto: BI Umweltschutz Hamm

Verwendungszweck: THTR Rundbrief

IBAN: DE31 4105 0095 0000 0394 79

BIC: WELADED1HAM

 


Seitenanfang


***