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THTR Rundbrief Nr. 133, Okt. 2010
Inhalt:
Teurer Rückbau von 12 Forschungs- Reaktoren!
Auch die Großkraftwerksbetreiber (VGB) wollen weitere, hohe HTR-Subventionen!
CDU-Wirtschaftsvereinigung will Subventionsmillionen für Pleitetechnologie!
PBMR-Pleite geht weiter: Konzerne kassieren, südafrikas Arme zahlen!
HTR-Forschung in der BRD von 2008 bis Heute:
35 Jahre BI Umweltschutz
Teurer Rückbau von 12 Forschungs- Reaktoren!
Zum hundersten Mal mussten wir es im August 2010 in den Medien lesen: "Kosten für Rückbau des Ex-Forschungsreaktors gestiegen".
Gemeint war der mit 13 MW elektrischer Leistung sehr kleine Thorium Hochtemperaturreaktor (THTR) im Forschungszentrum Jülich, der von 1967 bis 1988 von der Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor (AVR) betrieben wurde. Doch ebenfalls 11 andere nukleare Forschungsanlagen müssen in der BRD in Zukunft zurückgebaut werden.
AVR Jülich, 13 MW elektrische Leistung:
Reichen 612 Millionen Euro Rückbau-Kosten?
Bereits am 14. 1. 2003 schrieb die Süddeutsche Zeitung: "Im vergangenen Sommer hatte der Bundesrechnungshof in einem Bericht den ,desaströsen Projekverlauf' gerügt und eine Neuverteilung der Lasten angemahnt. Der Betrieb ruht bereits seit 15 Jahren. Während der Reaktor vor sich hinalterte, verschlangen Bewachung und Maßnahmen zur Stilllegung bis heute mehr als 200 Millionen Euro."
Die 15 Energieversorgungsunternehmen (EVUs) waren als Gesellschafter der AVR mit dem aufwändigen und komplizierten Rückbau überfordert und übertrugen den Energiewerken Nord (EWN) GmbH die weitere Verantwortung. Obwohl die Kosten völlig aus dem Ruder liefen, posaunten die Veranwortlichen protzig in ihrer Presseerklärung vom 15. 9. 2005 den Termin für das "Richtfest für die riesige Materialschleuse" hinaus.
Heute sind sie stiller geworden und reden nicht mehr so gerne über Kosten und Komplikationen, denn der Kleinst-THTR stellt bei seinem Rückbau alles bisher Dagewesene in den Schatten: "Zu diesem Zweck muss der 2100 Tonnen schwere Behälter mit sieben Kränen und einem Luftkissentransportschlitten bewegt werden. Am neuen Standort soll er voraussichtlich 60 Jahre stehenbleiben, um anschließend von Robotern zerlegt und in ein Endlager überführt zu werden. Das aufwendige Prozedere ist erforderlich, weil das Erdreich unter dem Reaktor radioaktiv kontaminiert ist. Um den Schaden in Grenzen zu halten, ist eine Sanierung dieses Bereichs unumgänglich. Die Verseuchung geht auf einen Störfall aus dem Jahr 1978 zurück, als durch ein Problem am Dampferzeuger Strontium-90 den Boden kontaminierte.
Teuer für den Steuerzahler sind auch rund 300.000 verbrauchte Brennelementekugeln, die in 152 Castor-Behältern in einem Zwischenlager des Jülicher Geländes aufbewahrt werden. Diese Castor-Behälter müssen demnächst in das Atom-Zwischenlager in Ahaus verlegt werden, da es für deren Deponierung in Jülich nur bis 2013 eine Genehmigung gibt" (1).
Inzwischen haben die finanziellen Belastungen schwindelerregende Höhen erreicht: "Die bislang aufgelaufenen Kosten für Stilllegung und Rückbau beziffert die Bundesregierung auf inzwischen 612 Millionen Euro. Ursprünglich waren 399 Millionen Euro eingeplant" (2). Aber dies ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Im Reaktordruckbehälter selbst muss die Radioaktivität noch mehrere Jahrzehnte lang abklingen, bevor an dieser Stelle weitergearbeitet werden kann. Diese Kosten können in der bisherigen Rechnung noch gar nicht einbezogen sein und bieten noch viel Raum für bisher ungeahnte Steigerungsraten. Die Kosten müssen sich Bund und das Land NRW im Verhältnis 70 zu 30 teilen (3).
Diese finanziellen, politischen und technischen Querelen sind nur ein kleiner Vorgeschmack auf all das, was noch kommen wird. In den nächsten 10 Jahren steht der Rückbau von 11 weiteren nuklearen Forschungsanlagen in der BRD bevor. Die folgenden Angaben sind Auskünften der Bundesregierung auf eine Bundestagsanfrage (Drucksache 17/2646) entnommen worden:
1. WAK (Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe)
Stilllegung 1990 nach 19 Jahren Betriebszeit. Rückbau 2010 bis 2035. Ausgaben des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) bis 2009: 638 Millionen Euro. Summe der kommenden Ausgaben: 675 Millionen Euro. "Die Gesamtkosten der Stilllegung und des Rückbaus werden vom Betreiber auf 2,6 Milliarden € (Stand 2007) geschätzt" (4).
2. KNR II (Kompakte Natriumgekühlte Kernenergieanlage) Karlsruhe
Bestandteil des Schnellerbrüterprogramms (20 KW-Anlage). Stilllegung 1991. Ausgaben des BMBF bis 2009: 189 Millionen Euro. Summe der kommenden Ausgaben: 26 Millionen Euro.
3. MZFR (Mehrzweck-Forschungsreaktor) Karlsruhe
Schwerwassergekühlter und -moderierter Druckwasserreaktor (58 MW). Stilllegung 1984. Ausgaben des BMBF bis 2009: 164 Millionen Euro. Summe der kommenden Ausgaben: 27 Millionen Euro.
4. HDB (Hauptabteilung Dekontaminationsbetriebe) Karlsruhe
Zentrale Einrichtung zur Behandlung und Konditionierung radioaktiver Stoffe. Ausgaben des BMBF bis 2009: 102 Millionen Euro. Summe der kommenden Ausgaben: 452 Millionen Euro
5. MAREN/FRG 1+2, Geesthacht
Neutronenquelle für die Materialforschung. FRG 1 ist ab Juni 2010 abgeschaltet. Rückbauplanung läuft. Summe der Ausgaben des BMBF bis 2009: 24 Millionen Euro. Summe der kommenden Ausgaben: 83 Millionen Euro
6. Projekte FZJ (u. a. Merlin), Jülich
2006 wurde der Forschungsreaktor abgeschaltet. Ansonsten Restlaufzeiten von 2010 bis 2014. Summe der Ausgaben des BMBF bis 2009: 106 Millionen Euro. Summe der kommenden Ausgaben: 70 Millionen Euro.
7. FRJ-2 (DIDO), Jülich
Dieser Reaktor war von 1962 bis 2006 in Betrieb. Die Stillegungsgenehmigung ist noch nicht erteilt. Geplanter Beginn des Rückbaus 2012. "Restlaufzeit": 2010 bis 2017
8. Chemiezellen (CZ), Jülich
Einstellung der wissenschaftlichen Nutzung Ende 2009. Geplanter Beginn des Rückbaus 2012. "Restlaufzeit": 2011 bis 2015.
9. Große Heiße Zellen(GHZ), Jülich
Rückbau nicht mehr benötigter Infrastruktur. Geplanter Beginn des Rückbaus 2012. "Restlaufzeit": 2011 bis 2018.
10. WAK/EWN (Forschungsreaktor FR-2), Karlsruhe
Dieser Reaktor mit 44 MW Leistung war von 1961 bis 1981 in Betrieb. "Rückbau des zurzeit im sicheren Einschluss befindlichen Forschungsreaktors. Wegen knapper Haushaltsmittel bisher zurückgestellt"!
11. WAK/EWN (Heiße Zellen), Karlsruhe
"Rückbau nicht mehr benötigter Infrastruktur. Wegen knapper Haushaltsmittel bislang zurückgestellt"!
In der Drucksache 17/2646 vom 26. 7. 2010 beziffert die Bundesregierung die Summe der für "Stillegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen" notwendigen Ausgaben auf rund 10,6 Milliarden Euro für den Bund. Legt man die bisherigen Erfahrungen mit dererlei offiziellen Angaben zugrunde, werden es erheblich mehr. Legt man die Erfahrungen mit dem THTR Hamm zugrunde, werden sich die Kosten um ein Vielfaches des angegebenen Wertes steigern.
Zur Erinnerung hier noch einmal die bisherigen Kosten für den THTR Hamm:
2,045 Milliarden Euro Baukosten
+ 2,390 Milliarden Euro Forschung
+ 0,425 Milliarden Euro Stilllegung und Einschluss bis 2009 (5)
Die Atomenergie ist nicht nur die unsicherste Energieform, sondern auch die Teuerste. Die Zeche für die verantwortungslosen Experimente mit den nuklearen Forschungsreaktoren zahlt die nächsten Jahrzehnte der einfache Bürger. Die Atomkonzerne hingegen kassieren ab. So will es diese Bundesregierung. Bereiten wir ihr einen heißen Herbst!
Anmerkungen:
- Aus: Aachener Zeitung vom 27. 8. 2010
- WDR vom 25. 8. 2010
- Siehe "Reaktor am Haken" in THTR-Rundbrief Nr. 104
- Siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiederaufarbeitungsanlage_Karlsruhe
- Siehe THTR-Rundbrief Nr. 124
Auch die Großkraftwerksbetreiber (VGB) wollen weitere, hohe HTR-Subventionen! |
Große Gemeinsamkeiten zeigten der CDU Mittelstand (MIT) und die Großkraftwerksbetreiber (VGB) vor den Entscheidungen der Bundesregierung zur Energiepolitik.
Nehmen wir die unterste Ebene der CDU-Wirtschaftsvereinigung (MIT) in Hamm näher unter die Lupe, stellen wir mit Erstaunen fest, dass dort neuerdings der Schlusspunkt für eine fulminante Deklassierung eines rührigen THTR-Propagandisten ihren organisatorischen Ausdruck gefunden hat. Hier hat der ehemalige "General" der Bundes-CDU und VEW-Haupt-abteilungsleiter Laurenz Meyer in Form des stellvertretenden Vorsitzenden der MIT-Ortsgruppe Hamm (1) sein Gnadenbrot zugesprochen bekommen. Im Schatten der strahlenden Reaktorruine kann er ganz unten wieder echte Überzeugungsarbeit leisten.
Ganz andere Einflussmöglichkeiten hat allerdings eine Vereinigung mit Sitz in Essen (VGB). Wenn man die Überschrift ihrer neuesten Presseerklärung vom 6. Juli 2010 liesst, denkt man zunächst an einen Aufruf besorgter umweltorientierter Professoren: "Europäische Wissenschaftler empfehlen dringende Anstrengungen für eine ressourcen- und umweltschonende Stromerzeugung" (2).
Wer und was ist der VGB?
Es handelt sich allerdings hierbei um jenen wissenschaftlichen Beirat, der dem Verband der Großkraftwerks-Betreiber (VGB Power Tech e. V.) jeden Wunsch von den Augen abliesst, weil zwischen beiden Seiten eine sehr weitgehende Interessengleichheit besteht. Die Einen entwickeln und konstruieren Kraftwerke und verdienen dabei gut; die Anderen bauen und betreiben diese Kraftwerke und verdienen dabei noch besser. Die Formulierung "Europäische Wissenschaftler empfehlen ..." ist eine bewusste Täuschung der Leser. Es sind ja nicht alle oder sehr viele europäische Wissenschaftler, die da etwas empfehlen, sondern nur "30 Experten", die dem VGB zu Diensten stehen. Zu ihnen gehört auch Professor Antonio Hurtado (3), der in Jülich unter dem THTR-begeistertem Professor Kugeler studiert hat und natürlich in seinem Fachgebiet "Wasserstoff in Hochtemperatur-Prozessen" nicht arbeitslos werden möchte.
Dieser auserwählte Kreis spricht sich in ihrer aktuellen Stellungnahme "Kraftwerke (KW) 2020+" am 6. 7. 2010 für Atomkraft aus. Konkret: "Der Hochtemperaturreaktor (Generation IV) ist die einzige CO2-freie Hochtemperaturquelle, die sich neben der Stromerzeugung für technische Stoffumwandlungsprozesse, z. B. zur Erzeugung von Wasserstoff durch Heißdampfelektrolyse oder zur Sythese- und Brenngas- sowie zur Kraftstoffherstellung (Methanol) aus Kohle eignet und genutzt werden sollte." -- Ob das Ganze überhaupt klappt und eine realistische Option darstellt, haben die von der Großindustrie abhängigen Wissenschaftler damit jedoch nicht gesagt. Aber ein paar Milliönchen Forschungs- und Entwicklungsgelder hierfür wollen sie schon mal einstreichen, da sind die Herren überhaupt nicht abgeneigt....
Mit esoterischen Worthülsen wird nukleare Realpolitik betrieben
Um der ungehaltenen Öffentlichkeit die gefährliche Pleitetechnologie schmackhaft zu machen, greifen die Wissenschaftler des VGB sogar zu einem Vokabular, das sie dem esoterischem Flügel der Alternativbewegung abgelauscht haben: "Eine ganzheitliche Bewertung der Umweltverträglichkeit der Kernenergie...." Oder : "Die innovative Kernenergietechnik (...) kann verstärkt auf naturgesetzlichen Prinzipien beruhen" (Seite 21). Sie passen sich in ihrer Rhetorik dem Zeitgeist an. Ihre Interessen versuchen sie allerdings knallhart durchzusetzen. Der VGB hat sich seit vielen Jahrzehnten um den Export deutscher THTR-Technologie ins Ausland bemüht. Bei der Wahl seiner Kooperationspartner war er nicht zimperlich. International geächtete Diktaturen und verbrecherische Regimes gehörten hierbei zu den bevorzugten Adressaten, denn hier könnte sich die betroffene Bevölkerung gegen die gefährliche Technologie noch nicht einmal mit demokratischen Mitteln wehren.
Beispiel China:
"Als am 19. Januar 1978 der stellvertretende chinesische Energieminister Chang Pin mit einer 17köpfigen Delegation den damals im Bau befindlichen THTR in Hamm-Uentrop besichtigte, sind schon zwei Jahre zuvor deutsch-chinesische Kontakte geknüpft worden. Ingenieure der Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber (VGB) mit Sitz in Essen bereisten damals China, warben dort zielstrebig für den HTR und sprachen eine Einladung nach Deutschland aus. Der chinesische Energieminister wurde am THTR von dem VEW-Vorstandsvorsitzenden Klaus Knizia empfangen" (4). "Auch nach dem Massaker auf dem "Platz des Himmlischen Friedens" im Jahre 1989 in Peking arbeiteten deutsche und chinesische Wissenschaftler an drei Studien für einen zu bauenden HTR in China" (5).
Beispiel Südafrika:
"Während 1987 die Bürgerinitiativen in der Umgebung von Hamm nach dem großen Störfall im THTR mit allerlei Aktionen für seine endgültige Stilllegung kämpften, haben bereits zu diesem Zeitpunkt die VEW durch eine von uns damals wenig beachtete Reisediplomatie nach Südafrika die Weichen für den heute möglichen Bau der THTR-Variante Pebble Bed Modular Reactor (PBMR) gestellt - und arbeiteten dabei unbekümmert mit dem weißen Rassisten-Regime zusammen! Die ersten freien Wahlen fanden in Südafrika 1994 statt.
Unter Beteiligung führender Ingenieure und Wissenschaftler aus Deutschland plante die Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber (VGB) eine Fachkonferenz über Elektrizitätserzeugung und Kraftwerke in Südafrika. Zur Eröffnung der von dem Staatskonzern ESKOM ausgerichteten Tagung in Johannisburg am 9. November 1987 war ein Vortrag des Vorstandsvorsitzenden der VEW und des stellvertretenden VGB-Vorsitzenden Klaus Knizia vorgesehen. (...)
Die deutschen Anti-Apartheidgruppen liefen Sturm gegen diese offensichtliche Zusammenarbeit und selbst die SPD-Sprecherin der Sozialistischen Fraktion im Europäischen Parlament Barbara Simonis erklärte am 7. 9. 1987: "Bei dem angestrebten 'technisch-wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch' mit Südafrikas staatlichem Energiekonzern handelt es sich um eine konspirative Zusammenarbeit mit dem Rassisten-Regime (6)".
Die obengenannte ESKOM (aus Südafrika!) ist übrigens heute immer noch "Ordentliches Mitgliedsunternehmen" des VGB, ebenso wie die Arbeitsgemeinschaft Versuchs-Reaktor (AVR Jülich), RWTH Aachen, Stadtwerke Münster oder TÜV Rheinland Industrie Service GmbH (Ausserordentliches Mitglied) und viele, viele Andere. Das unrühmliche Ende des Pebble Bed Modular Reactors (PBMR) in Südafrika wird übrigens in der 32seitigen Studie nicht erwähnt. Tatsachen, die nicht ins Konzept passen, werden totgeschwiegen.
Jetzt versucht der VGB unter einer CDU/FDP-Regierung wieder verstärkt, in der BRD die HTR-Linie fördern und bezahlen zu lassen. Vom 22. bis 24. September 2010 fand übrigens in Essen der VGB-Kongress "KRAFTWERKE 2010" mit Fachausstellung (7) statt. Gleichzeitig wurde das 90jährige Jubiläum des VGB gefeiert. Das Motto lautete: "Erneuerbare, Kernenergie, Kohle und Gas - Technologien für eine kohlenstoffarme Zukunft".
Anmerkungen:
- Siehe WA vom 10. 07. 2010
- Siehe unter http://www.vgb.org/vgbmultimedia/News/Kraftwerke2020plus_D.pdf
- Siehe unter "Mehr HTR-Förderung, aber Hurtado!" in THTR-Rundbrief Nr. 117 aus 2007
- Aus THTR-Rundbrief Nr. 88 aus 2004
- Aus THTR-Rundbrief Nr. 105 aus 2006
- Aus THTR-Rundbrief Nr. 84 aus 2003
- http://www.vgb.org/hv_2010.html
CDU-Wirtschaftsvereinigung will Subventionsmillionen für Pleitetechnologie! |
"MIT ein paar hundert großzügigen Euro-Milliönchen von den Steuerzahlern für unsere Betriebe lässt es sich noch etwas feudaler leben"
dachten offensichtlich die Mitglieder der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU/CSU, als sie ihr Energiekonzept (1) für die BRD vorstellten und dabei nicht nur die Atomenergie allgemein favorisierten, sondern hierin auf 1 1/2 Seiten speziell den Hochtemperaturreaktor als wichtiges Ziel für die Zukunft hervorhoben.
Da die Bundesregierung im Herbst 2010 ein energiepolitisches Gesamtkonzept erstellen will, versucht diese Interessenorganisation in der CDU ihre eigenen Ziele auf möglichst direktem Wege in Regierungspolitik umzusetzen. Die höchst eigennützige Schwerpunktsetzung für eine im In- und Ausland gleichermaßen längst an technischen Problemen gescheiterte HTR-Linie wird dem Zeitgeist entsprechend mit wunderschönem Wortgeklingel angepriesen: "Mit dem vorliegenden mittelstandsorientierten Energiekonzept beantworten wir die ökologische und als auch wirtschaftliche Zukunftsfrage einer sicheren, bezahlbaren sowie umweltverträglichen Energieversorgung".
Weltweit neue Staatsgelder für Luftschlösser?
Sobald jedoch die Rede auf den heilsbringenden Reaktortyp THTR Hamm kommt, umweht eine Aura von Tragik, dramatischem Verlust und Dolchstoßlegende den Rückblick auf vergangene glorreiche Zeiten: "Dieses Bekenntnis der MIT zur Kernenergie schließt auch die Forderung ein, dass sich Deutschland an der Entwicklung zukünftiger Reaktorgenerationen beteiligt und die führende (!) Rolle, die Deutschland in der Vergangenheit in der Kerntechnik innehatte, zurückgewinnt. Dies gilt auch und insbesondere im Hinblick auf die Kernkraftwerke der Generation IV, die im Zeitraum 2010 bis zirka 2025 entwickelt werden."
Ach wirklich? Die HTR's werden selbstverständlich einfach so entwickelt? Von wem denn?? Von Südafrika vielleicht, die diese Linie abgebrochen hat und die ausführende Gesellschaft in den Status einer Fast-Briefkastenfirma überführt hat?
Oder von China, das den vor sich hindümpelnden Mini-Mini-Versuchsreaktor in Peking nur noch dann anschmeißt, wenn sich ein Schwarm unverbesserlicher Lobbyisten andächtig nähert?
Die EU, die Schwierigkeiten hatte, nach der letzten verheerenden Schlappe in Südafrika überhaupt noch ein komplettes HTR-Seminar in Prag auf die Beine zu stellen?
Oder die USA, die die Probleme ihrer gescheiterten HTR-Vorläuferreaktoren aus den 70er Jahren noch nicht einmal gründlich aufgearbeitet haben?
Die CDU-Mittelstandstruppe behauptet steif und fest: Die neuen Reaktoren werden entwickelt. Sicher ist hingegen nur Eines: Irgendwo auf dieser Welt werden ein paar Mittelständige Unternehmen etliche Millionen Euro Steuergelder dafür bekommen, dass sie irgendetwas unternehmen, was mit dieser Reaktorlinie zutun hat. Und die deutschen Unternehmer wollen zu ihnen gehören! Der blanke Eigennutz grinst uns frech an.
Nukleardeutschland voran!
Die MIT zögern nicht, auch die nationale Karte zu spielen. Beim "Generation IV Programm GIF" (2) machen 11 Länder mit, doch Deutschland ist nur über den Umweg einer indirekten EU-Beteiligung dabei. Weg mit diesem unwürdigen Versteckspiel, Deutschland muss "eigenständiges Mitglied" in diesem ganz besonderen Nuklearclub werden, fordert MIT!
Damit seine Mitglieder möglicherweise an Unterstützungsgelder für die umstrittene HTR-Linie kommen, verspricht MIT das Blaue vom Himmel: "Der Brennstoff für Kernenergie reicht noch für mehrere hundert Jahre. Mit der Beteiligung an dem Generation IV Programm betreibt Deutschland Zukunftssicherung und wird eine spätere Abhängigkeit von Stromimporten vermeiden. (...) In Verbindung mit Wasserstoffherstellung können diese Reaktoren ganzjährig wärmegeführt betrieben werden, so dass eine maximale Wärmeauskopplung im KWK-Betrieb erreicht wird."
Das alles reicht MIT aber noch nicht. Ein weiteres, zusätzliches Kapitel zum Hochtemperaturreaktor soll den letzten Zweifel beseitigen. Dort der Hinweis auf Jülich: "Weiterhin ist es bei dem in Deutschland 1967 erstmalig in Betrieb genommenen Kugelhaufenreaktor AVR möglich, während des laufenden Betriebes Brennelemente nachzuladen und abgebrannte zu entladen". -- Und natürlich kein einziges Wort zu Störfällen, unkontrollierten Radioaktivitätsabgaben und technischen Problemen. Unbequeme Wahrheiten werden komplett ausgeblendet.
HTR: Bei Experten sehr umstritten
Zuletzt hat am 5. Juli 2010 der mit dem Rückbau des Jülicher THTR's befasste Wissenschaftler Rainer Moormann vom Forschungszentrum Jülich in einem Bericht der Aachener Nachrichten zu Protokoll gegeben:
"Was genau geschah 1978? Damals tropfte aus einem wenige Millimeter großem Loch im Dampferzeuger über Tage hinweg Wasser -- insgesamt 30 Tonnen -- in den Reaktor. Das Ausmaß des Störfalls wurde erst später entdeckt, auch die dadurch entstandene Kontamination des Bodens. Der Rückbau offenbart immer wieder neue Probleme. Die Kosten werden mittlerweile auf 450 Millionen Euro geschätzt. Moorman glaubt: ,Dabei bleibt es nicht.' (...) Für ihn bleibt die Kugelhaufenreaktortechnik nicht komplett beherrschbar, das zeige auch der gescheiterte Versuch, das Konzept in Südafrika zu realisieren. Einer der Hauptkritikpunkte von Rainer Moormann: Man konnte im Jülicher Reaktorkern keine direkten Messungen vornehmen, so zum Beispiel die zu hohen Temperaturen nicht feststellen. ,Ein Unding' so der Experte."
Massive Kritik an Reaktorlinie
Die von Moormann 2008 veröffentlichte umfangreiche Studie "Eine sicherheitstechnische Neubewertung des Betriebs des AVR-Kugelhaufenreaktors und Schlussfolgerungen für zukünftige Reaktoren" brachte zahlreiche neue Erkenntnisse in die Diskussion ein, die allesamt von der CDU-Wirtschaftvereinigung MIT ignoriert werden, weil sie ihnen nicht ins Konzept passen. Wir haben sie im THTR-Rundbrief ausführlich benannt (3).
Antriebsfeder für Renaissance-Versuch: Ökonomische Interessen
Wer all diese Argumente vom Tisch wischt und weiterhin Hochtemperaturreaktoren propagiert, der hat handfeste ökonomische Interessen an diesen Projektvisionen. Der will von den staatlichen Subventionen, ohne die bei der Nuklearindustrie gar nichts mehr läuft, profitieren und nimmt hierfür notfalls Strahlentote in Kauf!
Sehen wir uns die CDU-Wirtschaftsvereinigung einmal genauer an, so entdecken wir, dass vor noch vier Jahren ihr ehemaliger stellvertretender Vorsitzender Hermann-Josef Werhahn (4) hiess. Eben jener umtriebige Exponent des 'Rheinischen Kapitalismus' und Adenauer-Schwiegersohn, der als langjähriger Gesinnungsfreund von THTR-Schöpfer Rudolf Schulten jahrzehntelang nichts unversucht gelassen hat, "seinem" Reaktorprojekt viele Millionen Euro Subventionen zuzuschanzen. Manchmal ist die Realität ebenso profan wie abstossend. Ob diese ganz spezielle Ausformung von "Wirtschaftsbeziehungen" im Fall des THTR erneut zur konkreten Politik der Bundesregierung wird, sehen wir im Herbst 2010.
Anmerkungen:
- http://www.mit-virtuell.de/news/960/
- Siehe THTR-Rundbrief Nr. 122
- Ausführlicher die HTR Studie von Rainer Moormann
- Näheres zu Werhahn: THTR-Rundbrief Nr. 127
PBMR-Pleite geht weiter: Konzerne kassieren, südafrikas Arme zahlen! |
Die in den letzten Wochen bekannt gewordenen Einzelheiten bei der Abwicklung des gescheiterten Versuchs, in Südafrika einen Thorium-Hochtemperaturreaktor zu bauen, werden immer skurriler.
Sie zeigen deutlich, wie unverantwortlich und unrealistisch sich das inzwischen halbstaatliche Energieversorgungsunternehmen ESKOM, die zuständigen südafrikanischen Ministerien und die beteiligten Institutionen in der BRD wie der TÜV, das Institut für Energieforschung im Forschungszentrum Jülich und die verschiedensten Unternehmen in der Vergangenheit verhalten haben, um den Bau des Pebble Bed Modular Reactor (PBMR) durchzusetzen.
Dies geschah natürlich nicht ohne Grund: Diese Institutionen und Firmen profitierten mit hunderten von Millionen Euro von dem geplanten Projekt. Die arme Mehrheit der südafrikanischen Bevölkerung bezahlt die hochtrabenden Pläne der Konzerne und hat als Gegenwert jetzt nur noch ein paar nutzlose Industrieruinen herumstehen.
Die PBMR-Gesellschaft wurde, wie bereits von uns ausführlich berichtet, von 800 Mitarbeitern auf 25 reduziert, um wenigstens das bei den Reaktor-Entwicklungsversuchen erworbene höchst zweifelhafte "Know how" zu pflegen.
Ein Reaktordruckbehälter, den niemand mehr braucht
Was aber ist mit dem etwa 2.000 t schweren Reaktordruckbehälter, der vor vielen Jahren bei dem spanischen Energiekonzern Equipos Nucleares SA (ENSA) für 32,7 Millionen Euro für den PBMR bestellt wurde (1) ? Der ist jetzt fertig und stand in der katabrischen Hafenstadt Santander in Spanien vor einigen Wochen transportbereit! Südafrika hat allerdings keine Verwendung mehr für diesen Reaktordruckbehälter. Würde man ihn in Spanien belassen, kämen zusätzlich zu den Baukosten noch 3,5 Millionen Euro Mehrwertsteuer hinzu, die Südafrika bezahlen müsste!
Deswegen wurde der riesige Stahlbehälter per Schiff nach Südafrika gebracht, um im Hafen von Saldanha Bay nördlich von Kapstadt in diesen Tagen anzukommen. Aber oh weh! Der ursprünglich geplante sich anschließende Überland-Transport zum vorgesehenen Lagerungsort Pretoria würde 145.000 Euro (2) kosten. Das viele Geld für den PBMR ist leider restlos aufgebraucht und die südafrikanische Öffentlichkeit reagiert zunehmend empfindlicher bei neuen Subventionswünschen für einen Reaktor, der sowieso nicht gebaut werden kann. Also wird der Reaktordruckbehälter für 1.000 Euro monatlich erstmal im Hafen von Saldanha gelagert. Gleich nebenan sind Marine und Militärakademie stationiert und können schön auf den bedeutungsvollen Baustein einer gescheiterten Energiepolitik aufpassen.
Da der Auftrag für den Reaktordruckbehälter bereits im letzten Jahr storniert wurde, reduzierte sich der Preis für das nicht ganz fertige Teil von 32,7 Millionen Euro auf 27,7 Millionen Euro. ENSA, zu 45 Prozent im Besitz des weltweit agierenden Nuklearkonzerns Westinghouse, hält zufrieden die Hand auf....
Trotz gescheiterter Pläne - ein Millionengeschäft für Konzerne "Times live" listet in ihrem Bericht vom 18. 7. 2010 eine ganze Reihe von bekannten und bisher kaum bekannten Kosten für den geplanten PBMR auf. Die Profiteure treten hierbei klar in Erscheinung:
51 Millionen Euro für die Helium-Turbine gingen an Mitsubishi Heavy Industries. 26 Millionen Euro für Reflektorgraphit gingen an SGL Carbon Group AG (Wiesbaden). Weitere 26 Millionen Euro für Graphit für den Reaktor gingen ebenfalls an SGL Carbon Group. Durch Sponsoring der Webseite der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA erzeugte dieser Konzern ein für ihn günstiges Geschäftsklima in Sachen PBMR-Entscheidungen (3). SGL Carbon hat als Veranstaltungspartner im Jahre 2005 eine PBMR-Konferenz mit 340 Teilnehmern ausgerichtet. Der südafrikanische Vizepräsident und drei Minister waren ebenfalls anwesend. Eine Investition, die sich gelohnt hat: Insgesamt 52 Millionen Euro Umsatz.
72 Millionen Euro für die (Kugel-) Brennelementefabrik gingen an Uhde (Dortmund) und RWE Nukem (4). Hier werden jahrzehntelange Kontinuitäten sichtbar: Die RWE hatte sich vor Jahren die VEW (Betreiberin des THTR Hamm) einverleibt. Die alte Skandalfirma NUKEM firmiert jetzt unter dem Dach der RWE. Uhde, eine Tochter des ThyssenKrupp-Konzerns agierte schon als Profiteur während der Apartheidszeit seit 1962 auf dem südafrikanischen Markt.
202 Millionen Euro für Berater aus Übersee. Ein stolzes Sümmchen! Und wer verbirgt sich hinter diesen Beratern? Es sind mehrere TÜV's (!) aus der BRD, das Institut für Energieforschung (FZJ-IEF-6) in Jülich, Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor Jülich (AVR), Arbeitsgemeinschaft Kerntechnik (Arge KT) und HTR GmbH Gesellschaft für Hochtemperaturreaktoren (50 % gehört der Siemens AG). Sie alle haben das Desaster des PBMR mitzuverantworten.
Insbesondere die TÜV's und das Institut für Energieforschung (FZJ-IEF-6) in Jülich waren als weisungsgebundene staatliche Stellen so dreist, sich selbstherrlich über den beschlossenen Atomausstieg hinwegzusetzen und brüsteten sich damit, durch ihre Beteiligung ausländische Atomkraftwerke sicherer zu machen. Heute wissen wir: Der südafrikanische PBMR ist nicht sicherer geworden, sondern auch durch die ausgeprägte Inkompetenz und Ignoranz der "Berater" gescheitert. Ihr Geldbeutel wurde hingegen voller und dies stellte die tatsächliche Antriebsfeder ihres Handelns dar. Kritische Stimmen wurden bekämpft und Zweifel an der technischen und sicherheitstechnischen Machbarkeit aus Eigeninteresse nicht ernst genommen.
Selbst als im Jahre 2009 das Ende des PBMR bereits feststand, erhielten in Südafrika nach Angaben von "Times Live" 11 Führungskräfte der PBMR-Gesellschaft Gehälter und Zuwendungen über 1,8 Millionen Euro.
Es besteht kein Zweifel: Wenn die Forderungen der CDU Wirtschafts- und Mittelstandsvereinigung (MIT) und des Verbandes der Großkraftwerksbetreiber (VGB) nach der Förderung von Hochtemperaturreaktoren im Herbst 2010 Eingang in das Energiekonzept der Bundesregierung finden, werden solche haarsträubenden Zustände, wie sie in den deutsch-südafrikanischen Nuklearbeziehungen gang und gäbe waren, ihre Fortsetzung finden.
Anmerkungen:
- Siehe THTR-Rundbrief Nr. 110
- Times Live vom 18. Juli 2010
- Siehe THTR-Rundbrief Nr. 102
- Siehe THTR-Rundbrief Nr. 100 u. Nr. 101
HTR-Forschung in der BRD von 2008 bis Heute: |
Viel Geld für HTR-Forschungsinstitutionen in Dresden, Rossendorf, Zittau, Görlitz, Hamburg, Stuttgart, Garching, Karlsruhe, Bochum, Aachen, Jülich ...
"Psst, kein Sterbenswörtchen über das hochnotpeinliche Ende des geplanten Hochtemperaturreaktors in Südafrika. Kein Wort über die hierfür sinnlos verprasste eine Milliarde Euro in dem armen Land!" -- Dies ist offensichtlich das Motto des Sprachrohrs der Atomwirtschaft, der Zeitschrift "atw", die sich über die neueste Pleite des Pebble Bed Modular Reactors (PBMR) beharrlich ausschweigt. -- Und stellvertretend für die gesamte Branche schon mal die zukünftigen zu bezahlenden EU-Projekte zur Förderung der Generation IV -- Reaktoren in ihrer Juli-Ausgabe 2010 auf 8 Seiten präsentiert . Und Teil zwei folgt in der nächsten Ausgabe .... Denn im Herbst wird das neue Energiekonzept der Bundesregierung beschlossen. Und hierfür hat die Atomindustrie neben den obligatorischen Laufzeitverlängerungen noch ein paar sehr spezielle Wünsche an ihre Regierung. Die bisherigen Forschungsvorhaben sollen weiterlaufen und Neues auf den Weg gebracht werden.
Freimütig stellt das Atomblättchen atw die beeindruckenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für die HTR-Technologie der letzten zwei Jahre vor. Hier ein Überblick über die Einzelheiten, nach Städten geordnet:
Dresden-Rossendorf
Für das sogenannte "Kompetenzzentrum Ost für Kerntechnik", zu dem auch das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf und die Hochschule Zittau/Görlitz gehören, beschreibt die atw im April 2010 den zukünftigen Schwerpunkt:
- "Ausgehend von Simulationsmethoden für die Sicherheitsanalyse heutiger Leichtwasserreaktoren verschiebt sich der Schwerpunkt zunehmend auf die Methodenentwicklung für Reaktoren der 4. Generation und Beschleuniger getriebener Systeme" (2010, S. 260).
- Hier in Dresden-Rossendorf wird das Reaktordynamikprogramm DYN3D nicht nur für Leichtwasserreaktoren weiterentwickelt: "So wird der Anwendungsbereich schrittweise auf Reaktoren der Generation IV ausgeweitet" (2010, S. 260).
- Forschung für Material- und Komponentensicherheit von Kernreaktoren: "Chromstähle gelten wegen vorteilhafter Eigenschaftskombinationen als potenzielle Konstruktionswerkstoffe für Kernreak toren der IV. Generation" (2010, S. 261).
- "Im Rahmen von Gen IV gibt es momentan eine starke Renaissance der Untersuchungen zu natriumgekühlten schnellen Reaktoren, an denen sich das FZD im Rahmen der europäischen Projekte ADRIANA und CP-ESFR beteiligt" (2010, S. 261). Eine neue Experimentalplattform für Flüssigmetallstömungen (DRESDYN) wurde geschaffen.
- Da die Endlagerung der radioaktiven Kugelbrennelemente von HTRs auch noch für die nächsten Jahrhunderte irgendwie geregelt werden muss, wird an der Reduzierung des Abfallvolumens und der radioaktiven Strahlung geforscht. Die "Transmutation" beinhaltet also die Umwandlung langlebiger Radionuklide in kurzlebige oder stabile Nuklide: "Zur Entwicklung von GenIV-Systemen und dedizierten beschleunigergestützen Transmutationsanlagen (ADS) werden präzise Wirkungsquerschnitte von Reaktionen mit schnellen Neutronen benötigt" (2010, S. 261).
"Im Hinblick auf die Verbesserung der Sicherheitseigenschaften von gasgekühlten Kernreaktoren, hier speziell Hochtemperaturreaktoren, auf die Entwicklung von innovativen Materialien für die Hochtemperatur-Energietechnik" werden von der Technischen Universität Dresden folgende Forschungsarbeiten durchgeführt:
- Staubfreisetzung aus dem HTR.
- "Im Rahmen des internationalen Projektes F-Bridge verfolgt die TU Dresden das Ziel, ein laserbasiertes Verfahren zum hochtemperaturbeständigen Verschließen vollkeramischer Brennelementhüllen für fortschrittliche Hochtemperaturreaktoren (VHTR) zu entwickeln. (...) Gemeinsam mit verschiedenen Industriepartnern wurde in 2009 das Fügen oxidkeramischer Bauteile durch laserinduziertes Löten weiterentwickelt ..." (2010, S. 263).
- Herstellung ultradichter Diffusionsbarrieren durch neuartige Lasertechnologie: "Ein essentieller Bestandteil des Sicherheitskonzeptes von Hochtemperatur-Kernreaktoren ist der gasdichte Einschluss der Kernbrennstoffpartikel in eine mehrschichtige keramische Umhüllung ..." (2010, S. 264).
- Entwicklung eines Hochtemperatur-Wärmeübertragers.
"Der Ausbildungkernreaktor ist integraler Bestandteil der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik an der TU Dresden und trägt wesentlich zum Kompetenzerhalt -- sowohl in Kooperation mit anderen Hochschulen und Universitäten als auch mit der Industrie -- in Deutschland bei. (...) Der AKR-2 ist an der TU Dresden nicht nur eine echte Studentenattraktion, sondern nicht zuletzt" (2010, S. 264) ein Widerspruch zu den Ausstiegsbeschlüssen, aber wen interessiert das überhaupt noch??
An der TU Dresden ist Antonio Hurtado seit 2007 Leiter der Professur Wasserstoff- und Kernenegietechnik. Er hat an der RWTH Aachen zum HTR promoviert (2009, S. 204). Ausführliche Informationen dazu im THTR-Rundbrief Nr. 117.
Zittau-Görlitz
Im Rahmen des RAPHAEL-Projektes werden hier experimentielle Untersuchungen an dem Magnetlagerversuchsstand FLP 500 durchgeführt.. Sie dienen der Unterstützung von rotierenden HTR-Komponenten. "Unter dem Projekttitel RAPHAEL erfolgten innerhalb des 6. EURATOM Rahmenprogramms der Europäischen Kommission zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten" (2010, S. 265).
Dabei wird an dem "Very High Temperature Reactor Projekt" (VHTR) mit dem Ziel gearbeitet, mit nuklear erzeugter Energie Strom, Wasserstoff und nutzbare Wärme zu erzeugen. An dem Projekt RAPHAEL arbeiten neben AREVA (Erlangen) ebenfalls Vertreter des Instituts für Kernenergietechnik der Uni Stuttgart (W. Scheuermann) und des Forschungszentrum Jülich (W. von Lensa) mit. Nähere Infos dazu in den THTR-Rundbriefen 107 und 117. Hamburg
"Der TÜV Nord hat in den letzten Jahren im Bereich der Kerntechnik die Anzahl der Mitarbeiter gezielt ausgebaut. (...) Der TÜV Nord ist auch z. B. an Projekten in Finnland Schweden, Argentinien oder Südafrika betreiligt. Auslandsaufträge erhöhen die Selbsständigkeit der Sachverständigen, fördern die fachliche Weiterentwicklung und bieten langfristige Perspektiven. Mitarbeiter des TÜV Nord nehmen zunehmend an internationalen Konferenzen teil und beteiligen sich aktiv an der internationalen Weiterentwicklung des Regelwerkes" (2010, S. 485). -- Was den PBMR in Südafrika betrifft, kann wohl kaum von "langfristigen Perspektiven" (Orginalton atw noch im Juli 2010 !) die Rede sein.
Der aktuell letzte "Rahmenvertrag ED 120" zwischen ESKOM und TÜV Nord, für den PBMR tätig zu werden, wurde übrigens im Dezember 2008 abgeschlossen. Bereits 3 Wochen später kam das Aus und die in Südafrika produzierten Kugelbrennelemente wurden per Schiff in die USA gebracht, um dort mit ihnen zu experimentieren.
Stuttgart
"Forschungsgebiete des Instituts für Kernenergietechnik und Energiesysteme (IKE) liegen auf dem Gebiet der Störfallsimulation und der Modellvalidierung im Rahmen der nationalen Reaktorsicherheitsforschung bestehender Reaktoren sowie in der Analyse von Entwurfskonzepten zukünftiger Kernkraftwerke, insbesondere des Hochtemperaturreaktors (HTR) . (...) Die Arbeiten zur Entwicklung und Validierung von gekoppelten Methoden zwischen Neutronik und Thermohydraulik von gasgekühlten Hochtemperaturreaktoren (HTR) werden fortgeführt. (...)
Das IKE ist in die Entwicklung des chinesischen HTR-PM eingebunden" (2010, S. 266). HTR-PM ist ein "High-temperature Gas-cooled Reactor - Pebble-bed Module". Nach Aussagen der Homepage der RWTH Aachen "ist zur Zeit in China ein modular aufgebauter Hochtemperaturreaktor, der HTR-PM, in Planung". Für die Weiterentwicklung wird in der BRD zur Zeit noch ein fleissiger Diplomand gesucht ...
Bei den "neu begonnenen theoretischen und experimentiellen Arbeiten zur thermischen Vermischung" wird in Stuttgart ebenfalls die Staatliche Materialprüfungsanstalt (MPA) eingespannt (2010, S. 266).
Die Wissenschaftler basteln immer noch an der für HTRs so typischen vermurksten Kugelschüttung (und der damit einhergehenden Beschädigung) der Brennelemente herum. Ein Problem, das seit den 50er Jahren niemand richtig in den Griff bekommen hat. Die Kugeln ordnen sich in dem Haufen einfach nicht so, wie der Herr Ingenieur es will! "Sowohl Grundlagen- als auch anwendungsorientierte Arbeiten werden durchgeführt. Dies erfolgt eng verbunden mit der Entwicklung fortgeschrittener Simulationsmodelle und Messtechniken. (...) Als Berechnungsmethoden werden fortgeschrittene, meist mehrdimensionale und zeitabhängige Modelle weiterentwickelt und auf leistungsfähigen Rechnern des Hochleistungsrechenzentrums Stuttgart (HLRS) angewendet" (2009, S. 328). -- Viel Spaß beim Rechnen!
"Die Arbeiten zur Entwicklung und Validierung von gekoppelten Methoden zwischen Neutronik und Thermohydraulik von Hochtemperaturreaktoren (HTR) werden fortgeführt. Ein 3 -- dimensionales gekoppeltes Rechenprogramm für den Kernbehälter befindet sich in der Entwicklung. Die Kernauslegung, Sicherheitsanalyse von HTR sowie Untersuchungen zum nuklearen Brennstoffkreislauf unter Einbeziehung von HTR sind Gegenstand mehrerer Promotionen am IKE" (2009, S. 329):
- "Erweiterung eines thermohydraulichen Codes für HTRs" von Kamal Hossain.
- "Plutonium und Minor Aktinide als Brennstoff in Hochtemperatur-Kugelhaufen-Reaktoren" von Astrid Meier (2009, S. 195).
Garching
HTR-Entwicklung: "In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) Garching wird ein 3-dimensionales Rechenprogramm für die Kernauslegung und Sicherheitsanalyse entwickelt" (2010, S. 266).
Karlsruhe
"Für Reaktoren der IV. Generation sind ebenfalls Experimente angelaufen und weitere in der Vorbereitung. (...) Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wird der Helium-Kreislauf (HELO-KA) errichtet und es ist geplant, diesen ab 2010 zur Anlage HELOKA-VHTR auszubauen. Die Anlage erhält dann eine Hochtemperatur-Teststrecke (...). Der Versuchsstand ist nicht nur für zukünftige gasgekühlte Reaktoren mit schnellen Neutronen interessant, sondern kann auch für die schon weitgehend entwickelten Hochtemperaturreaktoren genutzt werden. (...)
Die Arbeitsgruppe "Task on Advanced Reactor Experimental Facilities (TAREF) hat die Aufgabe, Bedarf (!!) und Prioritäten zur Forschung für fortgeschrittene gasgekühlte und Natriumgekühlte schnelle Reaktoren zu ermitteln" (2010, S. 172)!
"Im Rahmen des QUENCH-Vorhabens wurden Wasserstoffquellterm und Hochtemperatur-Material-verhalten von Reaktorkomponennten in der frühen Phase eines schweren Störfalls, insbesondere beim Wiederfluten, untersucht" (2010, S. 254). Hierbei wird das Fluten eines teilweise zerstörten Kerns analysiert.
"In 2009 wurden verschiedene EU-Programme im 6. Rahmenprogramm wie z. B. EISOFAR, ELSY, Eurotrans etc. zur Untersuchung der Transmutations-Möglichkeiten in innovativen kritischen und unterkritischen Systemen erfolgreich abgeschlossen" (2010, S. 256). Zur Transmutation (Reduzierung des radioaktiven Abfallvolumens) siehe auch unter Dresden-Rossendorf.
Bochum
"Schwerpunkte der Arbeitsgruppe Reaktorsimulation und --sicherheit an der Ruhr-Universität Bochum bilden interdisziplinär ausgerichtete Forschungsvorhaben zu Analyse von Technik, Simulation und Sicherheit kerntechnischer Anlagen. Diese werden u. a. durch die Europäische Kommission, den Bund sowie Forschungszentren und die Industrie gefördert und sind Gegenstand internationaler Kooperationen. (...)
Dabei stehen Analysen zur Störfallbeherrschung, zu den Auswirkungen von Maßnahmen des anlangeninternen Notfallschutzes und zur Quantifizierung des Radionuklid-Quellterms aus der Anlage in die Umgebung ebenso im Mittelpunkt des Interesses wie die Bewertung von neuen Anlagenkonzepten (Gen III und Gen IV)" (2009, S. 329).
Jülich-Aachen
Über den Hauptakteur der HTR-Entwicklung haben wir schon viel berichtet. Hier noch ein paar wichtige Angaben:
"Sicherheitsuntersuchungen in Bezug auf Containmentintegrität heutiger Reaktoren sowie reaktortheoretische Arbeiten zur Auslegung und Sicherheit von gasgekühlten Reaktoren der IV. Generation werden am Institut für Energieforschung -- Sicherheitsforschung und Reaktortechnik -- IEF-6 am Forschungszentrum Jülich durchgeführt. Dabei stehen 4 Themen im Fordergrund. (...) Für gasgekühlte Gen IV-Reaktoren wird der Druckentlastungsstörfall mit Lufteinbruch betrachtet" (2010, S. 257). Schwerpunkte sind:
Transmutation und Endlagerung von bestrahlten THTR- und AVR-Brennelementen: Man sollte nicht denken, dass die AKW-Betreiber sich vor der Inbetriebnahme von Atomkraftwerken Gedanken darüber gemacht haben, was mit dem radioaktiven Abfall passieren soll!!
"In Deutschland müssen ca. 1.000 Mg (das sind 1 Million Kilogramm bzw. 1.000 Tonnen!) bestrahlter Grafit als radioaktiver Abfall entsorgt werden. Diese stammen im Wesentlichen aus den 2 Hochtemperaturen AVR und THTR. Untersuchungen des C-14-Inventars des AVR haben gezeigt, dass die Entsorgung der keramischen AVR-Komponenten alleine etwa 3/4 des genehmigten C-14-Inventars des Endlagers Konrad in Anspruch nehmen würde" (2009, S. 324) !
"Im Hinblick auf die langen Zeiträume der Endlagerung nuklearer Abfälle in tiefen geologischen Formationen kann der Kontakt zwischen Abfall und entsprechenden Formationsgewässern nicht ausgeschlossen werden." Jetzt erst wurde im IEF-6 "das Verhalten von bestrahlten Forschungsreaktorbrennelementen in diesen Wässern in Gegenwart von Eisen (Material der Brennelementbehälter in einer Heißzellenanlage untersucht" (2010, S. 258)!
Puma-Projekt: "Für eine effektive Reduzierung des bei der nuklearen Energieerzeugung entstehenden Plutoniums jenseits von MOX-Brennelementen wird auch eine Verbrennung in Hochtemperaturreaktoren (HTR) diskutiert" (2010, S. 259).
Vereinheitlichung der nuklearen Datenbasis in dem Komputerprogramm VSOP bei der Kernauslegung.
Der NACOK-Versuchsstand ist immer noch in Betrieb: "Es dient der Simulation von Ablauf und Folgen eines Lufteinbruchs in den Heliumkühlkreislauf eines Hochtemperaturreaktors (HTR). Im jüngsten Experiment wurden Graphitblöcke mit Hilfe des Kamineffekts oxidiert" (2010, S. 259).
"In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Reaktorsicherheit und --technik (LRST) der RWTH Aachen wurde ein neuer Versuchsbehälter (REKO-4) errichtet, in dem zukünftig die Rolle der Naturkonvektion genauer untersucht werden soll. Dieses Vorhaben stellt das erste von derzeit 4 geplanten Aktivitäten dar, die zukünftig in enger Zusammenarbeit mit dem LRST durchgeführt werden sollen. Planungsaktivitäten laufen derzeit für gemeinsam genutzte Experimente zu den Themen Wandkondensation, Aerosolverhalten sowie Thermohydraulik und Grafitoxidation in VHTR" (2009, S. 322).
Zum Schluß sei noch ein besonders pikantes Detail der Forschungsaktivitäten erwähnt: "Die chemische und mechanische Langzeitstabilität von HTR-BE (Brennelementen) bei der direkten Endlagerung wird im FZJ untersucht. Die bisherigen Untersuchungen bei unserem niederländischen Partner NRG (SiC und im FZJ (PyC) im Rahmen des EU-Projektes RAPHAEL haben gezeigt, dass mindestens für den Zeitraum der ersten 1.000 Jahre ein sicherer Einschluss des wesentlichen Anteils des Kernbrennstoffs durch das Coating (= Beschichtung) erwartet werden kann" (2009, S. 323)!!!
In den Brennelemente-Kugeln befinden hochradioaktive Stoffe und Plutonium. Und wir hören von derjenigen wissenschaftlichen Institution, die mit der Langzeitsicherung dieser selbst in allerkleinsten Mengen hochgefährlichen Zeitbomben befasst ist, so schwammige und vage Zukunftsvermutungen wie:
"die ersten 1.000 Jahre (und danach?) ... wesentlicher (unvollständiger!!) Anteil ... erwartet (!!) werden kann (!!) ..."
Sicher ist nur, das mindestens während der nächsten 1.000 Jahre viele Menschen für das verantwortungslose Treiben von Nuklearforschern und Politikern im doppelten Sinn werden bezahlen müssen. Mit ihrer Gesundheit und mit viel Geld. Stoppen wir die geldgierige Atom-Bande.
35 Jahre BI Umweltschutz (und Spendenaufruf) |
Wenn heute vor 35 Jahren in Hamm Mitglieder der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG/VK) einen "Arbeitskreis Kernkraftwerk" gründeten, um sich nicht nur mit den von Atomwaffen ausgehenden Gefahren, sondern auch mit der zivilen Nutzung von Atomkraftwerken zu befassen, so betraf dies einen wichtigen Kern der Gesamtproblematik.
Zeitungsausschnitt aus: Westfälische Rundschau vom 9. September 1975
Aus dem Arbeitskreis heraus entstand in den folgenden Wochen unsere Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm, die jetzt 35 Jahre alt wird. Wir haben hart daran gearbeitet, dass der THTR ein Stück Technikgeschichte wurde - und durch unsere Informationsarbeit mitgeholfen, dass die Bauversuche (von teilweise deutschen Firmen) beim gleichen Reaktortyp (PBMR) in Südafrika kritisch begleitet wurden. Jetzt ist auch der THTR in Südafrika ein echter Pleitereaktor. Wer möchte als nächster dran? Das Generation IV- Projekt der EU vielleicht oder lieber Obamas nukleare HTR-Ambitionen? Von Mahatma Gandhi lernten wir einen langen Atem zu haben und in Zeiträumen von Jahrzehnten zu denken.
Mit unserer Homepage und dem dort installiertem Übersetzungsprogram erreichen unsere Informationen in der ganzen Welt viele tausend Menschen monatlich. Und auf dem altehrwürdigen Papier bleiben sie (hoffentlich) in Form des THTR-Rundbriefes mindestens für die nächsten hundert Jahre zugänglich.
Damit wir unsere Arbeit weiterführen können, bitten wir alle Abonnenten, die noch nicht innerhalb der letzten 12 Monate bezahlt haben, um eine Spende.
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Spendenaufruf- Der THTR-Rundbrief wird von der 'BI Umweltschutz Hamm e. V.' herausgegeben und finanziert sich aus Spenden. - Der THTR-Rundbrief ist inzwischen zu einem vielbeachteten Informationsmedium geworden. Durch den Ausbau des Internetauftrittes und durch den Druck zusätzlicher Infoblätter entstehen jedoch laufend Kosten. - Der THTR-Rundbrief recherchiert und berichtet ausführlich. Damit wir das tun können, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jede Spende! Spendenkonto:BI Umweltschutz Hamm |
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