Newsletter XLVII 2024
17. November bis ...
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Die PDF-Datei "Nuclear Power Accidents" enthält eine Reihe weiterer Vorfälle aus verschiedenen Bereichen der Atomindustrie. Einige der Ereignisse wurden nie über offizielle Kanäle veröffentlicht, so dass diese Informationen der Öffentlichkeit nur auf Umwegen zugänglich gemacht werden konnten. Die Liste der Zwischenfälle in der PDF-Datei ist daher nicht zu 100% identisch mit "INES und die Störungen in kerntechnischen Anlagen", sondern stellt eine Ergänzung dar.
4. November 2004 (INES ? Klass.?) Akw Balakovo, RUS
10. November 1950 (Broken Arrow) B-50 Riviére-du-Loup in Kanada
11. November 1983 (INES 3) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR
16. November 2001 (INES ? Klass.?) High Flux Reactor, Petten, NLD
19. November 2003 (INES 2) Atomfabrik La Hague, FRA
19. November 1975 (INES ? Klass.?) Akw Gundremmingen, DEU
20. November 1959 (INES 4) Atomfabrik Oak Ridge, USA
22. November 2002 (INES 2) Akw Tihange, BEL
28. November 2007 (INES 2) Akw Ascó, ESP
29. November 1970 (INES 3 NAMS 2,5) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR
29. November 1955 (INES 4) Forschungsreaktor EBR-I, USA
30. November 1975 (INES 5) Akw Sosnowy Bor, Leningrad, UdSSR
Wir sind immer auf der Suche nach aktuellen Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an:
nukleare-welt@reaktorpleite.de
22. November
Brennelementefabrik Lingen | Rosatom | Framatome
Geplanter Einstieg in Atomfabrik Lingen
Schwere Vorwürfe gegen Rosatom
Die russische Firma Rosatom will in die niedersächsische Brennelementefabrik einsteigen. Doch die Rolle des Konzerns im Ukrainekrieg ist umstritten.
Göttingen taz | Im niedersächsischen Lingen hat diese Woche der atomrechtliche Erörterungstermin zum umstrittenen Ausbau der örtlichen Brennelemente-Fabrik und zum Einstieg des russischen Staatskonzerns Rosatom stattgefunden. Die Verhandlung in den Lingener Emslandhallen dauerte von Mittwoch bis Freitag.
Advanced Nuclear Fuels (ANF), Betreiber der Fabrik und Tochter des französischen Atomkonzerns Framatome, will künftig auch Brennstäbe für Atomreaktoren russischer oder sowjetischer Bauart herstellen und hat dafür eine Zusammenarbeit mit Rosatom vereinbart. Vor allem wegen Sicherheitsbedenken hatten rund 11.000 Menschen Einwände gegen das Vorhaben erhoben, darüber wurde bei dem Erörterungstermin diskutiert.
Bei der Verhandlung ging es unter anderem um Sicherheitsaspekte und die Gefahr von Sabotage und Spionage durch Rosatom.
[...] Framatome-ANF habe bei der Erörterung eingeräumt, dass der Betreiber nicht nur sämtliche für die Fertigung der Brennelemente nötigen nicht-nuklearen Komponenten von Rosatom beziehen wolle, sagte Bettina Ackermann von.ausgestrahlt. Rosatom werde sogar fertig verschweißte und befüllte Brennstäbe zuliefern, die in Lingen dann nur noch montiert würden. Für den Kreml-Konzern sei es „ein Leichtes, diese Stäbe oder andere Komponenten mit Sprengstoff zu präparieren“. Auch bei Eingangskontrollen in den AKW würden solche Manipulationen nicht entdeckt.
Das niedersächsische Umweltministerium will zunächst die Ergebnisse des Erörterungstermins auswerten und dann über den Antrag von Framatome-ANF entscheiden. Letztlich hat hier aber der Bund das Sagen, er ist in Atomfragen weisungsberechtigt.
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22. November 2002 (INES 2) Akw Tihange, BEL
Wikipedia de
Kernkraftwerk Tihange
Am 22. November 2002 ereignete sich ein Störfall im Block 2 (INES 2). Der Reaktor – zu dieser Zeit heruntergefahren und nicht mehr kritisch – produzierte noch Nachzerfallswärme, die wie im Leistungsbetrieb durch zirkulierendes Kühlmittel im Primärkreislauf abgeführt wurde. Bei einem Test wurde irrtümlich ein Sicherheitsventil des Druckhalters geöffnet, wodurch der Druck im Primärkreislauf sehr schnell von 155 bar auf 85 bar fiel. Der hohe Druck im Primärkreislauf während des Betriebs bewirkt, dass das Wasser auch bei hoher Temperatur nicht siedet, sondern flüssig bleibt. Sinkt der Druck, dann sinkt auch die Siedetemperatur des Wassers. Dann kann die Nachzerfallswärme der Brennelemente nicht mehr abtransportiert werden und es besteht die Gefahr einer Kernschmelze. Im konkreten Fall wurden aufgrund des rapiden Druckabfalls mehrere Sicherheitssysteme aktiviert, die Wasser in den Primärkreislauf hineinpumpten und so die Brennelemente weiter kühlten. Das irrtümlich geöffnete Überdruckventil wurde nach drei Minuten wieder geschlossen ...
Liste der Kernkraftwerke in Belgien
Mit Stand Juni 2023 werden in Belgien an 2 Standorten 5 Reaktorblöcke mit einer installierten Nettoleistung von zusammen 3928 MW betrieben; 3 Blöcke an 3 Standorten mit einer installierten Nettoleistung von zusammen 2024 MW wurden bereits endgültig stillgelegt. Der erste kommerziell genutzte Reaktorblock ging 1962 in Betrieb.
In Belgien wurden 2011 in Kernkraftwerken insgesamt 45,9 Mrd. kWh (Netto) erzeugt; damit hatte die Kernenergie einen Anteil von 54 Prozent an der Gesamtstromerzeugung. Im Jahr 2022 wurden 41,617 Mrd. kWh erzeugt; damit betrug ihr Anteil 46,4 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.
Wikipedia en
Nuclear power accidents by country#Belgium
Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
AtomkraftwerkePlag
Tihange (Belgien)
Aufgrund eines versehentlich geöffneten Ventils kam es im AKW Tihange zu einem Druckabfall im Primärkreislauf und zum Verdampfen von Kühlwasser ...
Risse am Reaktorbehälter
Im Februar 2015 wurde bekannt, dass sich an den Reaktordruckbehältern der Einheiten Doel-3 und Tihange-2 nicht nur 10.000, sondern 16.000 Risse befinden, die wahrscheinlich auf Materialermüdung zurückzuführen sind. Die belgische Atomaufsicht befürchtete ein Problem für die ganze Atombranche weltweit ...
21. November
Hamas | Netanyahu | Haftbefehl
Gazakrieg
Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehle gegen Netanyahu und Hamas-Anführer
Der Internationale Strafgerichtshof erlässt wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen Haftbefehl gegen Israels Premier Netanyahu und Ex-Verteidigungsminister Gallant. Auch gegen einen Hamas-Anführer wurde ein Haftbefehl ausgestellt.
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat Haftbefehle gegen Israels Premierminister Benjamin Netanyahu, den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant und den Anführer der islamistischen Hamas, Mohammed Diab Ibrahim al-Masri (auch als Mohammed Deif bekannt) erlassen. Das verkündete das Gericht. IStGH-Chefankläger Karim Khan hatte schon im Mai wegen mutmaßlicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit und mutmaßlicher Kriegsverbrechen Haftbefehle gegen Israels Regierungschef Netanyahu und seinen Verteidigungsminister Yoav Gallant sowie gegen mehrere Anführer der Terrororganisation Hamas beantragt.
Hunger als Kriegsmittel
In seinem Antrag hatte Khan Netanyahu und Gallant mutmaßliche »gezielte Tötung«, »Aushungern« sowie »Vernichtung und/oder Mord« im Zuge des Gazakriegs vorgeworfen. (Lesen Sie hier das Interview mit dem Chefankläger Khan). Netanyahu und Gallant werde auch der Einsatz von Hunger als Kriegsmittel vorgeworfen.
Israel erkennt den IStGH nicht an. Die Frage der möglichen Umsetzung eines Haftbefehls gegen Netanyahu hatte in Deutschland eine scharfe Debatte ausgelöst.
[...] In seinem Antrag auf Haftbefehle hatte Khan dem Hamas-Führer im Gazastreifen, Yahya Sinwar, sowie dem politischen Hamas-Chef Ismail Haniyyeh und dem militärischen Hamas-Führer Mohammed Deif »Vernichtung« sowie »Vergewaltigung und weitere Akte sexueller Gewalt« sowie »Geiselnahme als ein Kriegsverbrechen« vorgeworfen. Sinwar, Haniyyeh und Deif seien »strafrechtlich verantwortlich für die Tötung Hunderter israelischer Zivilisten« beim Großangriff auf Israel am 7. Oktober. Sinwar und Haniyyeh wurden seitdem von Israel getötet. Israel hatte erklärt, Al-Masri bei einem Luftangriff getötet zu haben, die Hamas hat dies weder bestätigt noch dementiert.
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Medien | Desinformation | Glaubwürdigkeit
Diese 5 einst seriösen Medien verbreiten jetzt Desinformation
Als es vor Jahren mit den Diskussionen um Fake News auf Social Media losging, war oft eine Antwort: Man müsse nur Journalismus und entsprechende Verlage stärken, denn diese sind Experten im Kampf für Fakten. Doch am Ende kamen die gravierendsten Fake-News nicht aus Telegram oder von der AfD, sondern aus einigen der “großen” Medien. Sie kamen aus dem Axel-Springer-Verlag.
Es zeigt sich aber immer mehr, dass einige Medien, die sich selbst als „journalistisch“ bezeichnen, mit die größten und einflussreichsten Fake News Verbreiter sind. Die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche ist dadurch bedroht, denn bisher hat sie kein Gegenmittel gegen die systematischen Desinformationsverbreiter unter ihnen gefunden. Man scheint sich nicht zu trauen, Fakes Fakes zu nennen, wenn die Desinformation von jemandem kommt, von dem alle so tun, als sei er seriös oder ernst zu nehmen.
Ein wichtiger Hebel scheint auch finanzielle Einflussnahme zu sein. Besitzer von Zeitungen nehmen zunehmend Einfluss auf die Berichterstattung, auch Anzeigen spielen eine Rolle. Hier könnte die Verlagsgemeinschaft ansetzen und sich klare Richtlinien geben. Wir haben nur einige Beispiele für ihre Desinformation gesammelt.
[...] Döpfners Linie
Bei Volksverpetzer müssen wir regelmäßig Fake News in WELT richtig stellen. Es wird jetzt geleitet von einem Verharmloser der menschengemachten Klimaerwärmung: Mathias Döpfner. Dieser hat bereits mehrfach Desinformation zum Klimawandel verbreitet. Er sagte einmal wörtlich “Bin sehr für den Klimawandel”. Auch dieser Verleger greift direkt in seine Zeitungen ein und forderte 2021 im Wahlkampf die BILD auf, die FDP zu stärken:
“Please Stärke die FDP. Wenn die sehr stark sind können sie in Ampel so autoritär auftreten dass die platzt. Und dann Jamaika funktioniert”.
Auch Döpfner erklärt, direkten Eingriff in die redaktionelle Arbeit sei sein Job. 2016 verfasste er in WELT einen Gastbeitrag, in welchem er nach dem rechtsextremen und antisemitischen Terroranschlag in Halle völlig absurderweise Merkel und der “Willkommenskultur” die Schuld dafür gab
[...] Es existiert offenbar keine funktionierende Selbstkontrolle in der Branche. WELT, BILD & Co. werden als valide Quellen betrachtet, obwohl sie schon zigfach rechte Desinformation verbreitet haben. Die viele Rügen des Presserats interessieren BILD offensichtlich nicht. Die Selbstkontrolle scheint immer wirkungslose zu werden. Es gibt keine Standards für wirksamen Schutz vor übergriffigen Herausgebern. Und es wird sich nichts ändern, wenn wir die Übeltäter weiter wie seriöse Medien behandeln.
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Israel | Gaza | Hungersnot
Gaza: «Ich träume jede Nacht von Nahrung»
Blutiges Zahnfleisch, 30 Kilo verloren, verwundet beim Versuch, Lebensmittel zu finden – Menschen in Gaza werden ausgehungert.
Nachdem die US-Regierung ihr 30-tägiges Ultimatum an Israels Regierung ohne Konsequenzen hat verstreichen lassen, ist die humanitäre Lage in Gaza katastrophaler denn je. Die Menschen essen Hundefutter oder teilen sich einen Dattelkeks: die eine Hälfte am Mittag, die andere am Abend. Es bahnt sich eine gigantische Hungersnot an.
Augenzeugenbericht aus Gaza
Der Journalist Abubaker Abed versucht, neben seiner Suche nach etwas Essbarem für seine Familie, die Weltöffentlichkeit ob der unerträglichen Situation vor Ort ins Bild zu setzen. Den Augenzeugenbericht, auf dem dieser Artikel basiert, hat er auf «Drop Site News» publiziert.
Vor dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 und der brutalen Bombardierung des Gazastreifens durch Israel kamen täglich noch 500 Lastwagen mit Lebensmitteln in den schmalen Landstreifen. Schon damals war dies nicht ausreichend für eine ausgewogene Ernährung der Bevölkerung von über 2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Heute überqueren noch 45 Lastwagen mit humanitärer Hilfe die Grenze, und die kommerziellen Transporte von Lebensmitteln für die Märkte sind komplett eingebrochen.
Das «Ultimatum» der US-Regierung: Bloss eine «Idee»
Die US-Regierung forderte über ihren Aussenminister Anthony Blinken ein Minimum von 350 Lastwagen pro Tag; ansonsten würde sie «ihre Politik gegenüber der Regierung von Netanyahu revidieren» müssen. Das Ultimatum lief vor zwei Wochen ab. Die Situation ist nicht etwa besser geworden, im Gegenteil. Doch seitens der USA geschah… nichts ...
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Erneuerbare | Stromnetze | Blackout
Energie
Mehr Blackouts durch Wind- und Sonnenstrom?
Was US-Stromausfälle über die Anfälligkeit wetterabhängiger erneuerbarer Energien verraten
Überschätzter Effekt? Das Risiko von Blackouts durch erneuerbare Energien wie Wind und Sonne ist möglicherweise deutlich geringer als gedacht, wie US-Forscher berichten. Demnach gab es in US-Bundesstaaten mit hohem Anteil von Sonnen- und Windstrom in den letzten 20 Jahren sogar weniger Stromausfälle als in Staaten mit primär fossilen Energien. Zudem waren die Blackouts in Stromnetzen mit vielen Erneuerbaren im Schnitt kürzer und weniger ausgedehnt, wie das Team in „Nature Energy“ berichtet.
Es ist ein gerne heraufbeschworene Schreckensszenario: Wenn die Stromerzeugung in zu großem Maße von wetterabhängigen Quellen wie Wind und Sonne abhängt, gefährdet dies die Stabilität der Stromnetze, heißt es. Denn die schwankende Einspeisung aus diesen erneuerbaren Energien kann dann nicht mehr abgepuffert werden und überlastet das sensible System der Stromnetze. Dies gilt besonders bei extremen Wetterereignissen wie Stürmen oder „Dunkelflauten“. Die Folge wäre im Extremfall ein Netzkollaps – ein Blackout.
„Stromnetzbetreiber betrachten diese wetterabhängigen Erneuerbaren daher gerne als Störfaktoren für die Regelung des Stromnetzes“, erklären Jin Zhao und seine Kollegen von der University of Tennessee. „Ein Mangel an Wissen über die tatsächlichen Auswirkungen wetterabhängiger Stromquellen auf Blackouts hat zu Zweifeln an ihrer Nützlichkeit und in einigen Fällen sogar zu einem Backlash gegen den Wind- und Solarenergie-Ausbau geführt.“
[...] Gerade die Anpassung der Stromnetze und Kontrollsysteme an diese Herausforderungen erhöht auch insgesamt die Stabilität – sofern diese Anpassungen erfolgen. Zumindest gegen wetterabhängige Ausfälle scheinen solche Netze dadurch sogar besser gewappnet als zuvor. Zu solchen stabilisierenden Maßnahmen gehören unter anderem Energiespeicher als Puffer im Netz, beispielsweise in Form von thermischen Speichern, speziellen Batterien, Pumpspeichern oder der Wasserstoffproduktion.
Aber auch die überregionale Verknüpfung der Stromnetze einerseits und bessere zentrale Steuermöglichkeiten für dezentrale Anlagen und Verteilnetze andererseits tragen zur Stabilität bei. Sie helfen zudem, das Stromnetz nach einem Blackout wieder geregelt hochzufahren, wie eine Studie im Jahr 2023 ergab.
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Vereinigte Staaten | Sicherheitsrat | Waffenruhe
Nahostkonflikt
USA verhindern Waffenruhe
Washington blockiert erneut Sicherheitsratsresolution zum Gazakrieg
Das Verhalten der USA im Weltsicherheitsrat straft offizielle Erklärungen Washingtons, im Nahostkonflikt vermitteln zu wollen, Lügen. Erneut hat nämlich die US-amerikanische UN-Vertretung am Mittwoch bei einer Abstimmung in dem höchsten Weltgremium eine völkerrechtlich verbindliche Resolution für eine sofortige Waffenruhe in Gaza verhindert. Alle anderen Mitglieder des 15köpfigen Rats stimmten demnach für die von den zehn nichtständigen Delegationen eingereichte Beschlussvorlage, über die zuvor wochenlang verhandelt worden war. Laut dpa soll der einzige unklare Punkt gewesen sein, ob die Forderungen nach einer sofortigen Feuerpause und einer umgehenden Freilassung, der in den Händen der Hamas verbliebenen Geiseln miteinander verknüpft werden sollten oder nicht.
Dabei wäre eine Waffenruhe angesichts der Notlage in Gaza dringend erforderlich, zumal diese sich nach der Plünderung eines ganzen Hilfskonvois am vergangenen Wochenende immer weiter zugespitzt hat. Demnach koste ein Sack mit 25 Kilogramm Mehl inzwischen umgerechnet 140 bis 190 Euro, wie dpa unter Berufung auf Einwohner des Gebiets am Mittwoch mitteilte. Zuvor seien für die gleiche Menge im Schnitt 7,50 Euro bis 9,50 Euro verlangt worden ...
20. November
Ukraine | Atomstrom | Stromversorgung
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt einen Ausbau der Atomkraft an. Dabei sind AKWs wegen russische Angriffe ein hoher Risikofaktor.
Kyjiw taz | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem Parlament am Dienstag einen Plan zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit des Landes vorgestellt. Unter anderem kündigte er massive Investitionen in die Rüstung an, mit denen sich das Land gegen weitere Angriffe aus Russland wappnen will.
Breiten Raum nahmen in Selenskyjs Rede auch die anhaltenden russischen Angriffe auf das Energiesystem ein. Über tausend Mal habe Russland Objekte des ukrainischen Energiesystems angegriffen. Dieser Herausforderung müsse man sich stellen. Energie effektiv zu nutzen, sei die Aufgabe von jedem Bewohner des Landes, so Selenskyj. Auch sei es in Zukunft wichtig, die Energieproduktion zu dezentralisieren. Gleichwohl setzt Selenskyj auf Atomstrom. Die Erzeugung von Atomstrom habe offensichtliche Priorität, sagte er.
Dabei ist die Produktion von Atomstrom wesentlich anfälliger für russische Luftschläge als die dezentrale Energieproduktion mit Hilfe von erneuerbarer Energien, wie Wind- und Sonnenenergie. Erneut hatten Anfang der Woche russische Angriffe auf das ukrainische Energiesystem die Sicherheit ukrainischer Kernkraftwerke gefährdet.
So hatten laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die ukrainischen Kernkraftwerke am 17. November als Folge der russischen Luftangriffe vorsorglich ihre Stromproduktion drosseln müssen. Obwohl die Anlagen in Chmelnyzkyj, Riwne und Südukraine nicht direkt von den Angriffen betroffen waren, wurden Umspannwerke, die mit den Kernkraftwerken verbunden sind, am 17. November beschädigt. Als Folge konnten nur zwei der neun in Betrieb befindlichen Reaktoren des Landes mit voller Leistung Strom produzieren ...
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Stromnetz | Bundesnetzagentur | Batteriespeicher
Neuer Plan der Bundesnetzagentur
Bau von Großbatterien und Wasserstofferzeugern soll günstiger werden
Deutschland braucht mehr Möglichkeiten, erneuerbar erzeugten Strom zu speichern. Doch bislang sind die Anschlüsse ans Stromnetz teuer. Das will die Bundesnetzagentur nun ändern, vor allem im windreichen Norden.
Der Bau von großen Batteriespeichern und Elektrolyseuren zur Erzeugung von Wasserstoff in Deutschland soll günstiger werden: Die Bundesnetzagentur will die sogenannten Baukostenzuschüsse reformieren, die Stromnetzbetreiber immer dann erheben dürfen, wenn sie neue Speicher, Elektrolyseure oder auch Fabriken anschließen. Ein entsprechendes Positionspapier hat die Behörde am Mittwoch veröffentlicht.
Demnach sollen die Übertragungsnetzbetreiber – also die Besitzer der großen, überregionalen Stromleitungen in Deutschland – künftig Abstufungen vornehmen, wenn sie Baukostenzuschüsse erheben. Die Bundesnetzagentur schlägt fünf Stufen vor, je nachdem, wie sinnvoll die jeweilige Ansiedlung für das Stromnetz ist.
[...] Streit um Batteriespeicher
Netzbetreiber verlangen Baukostenzuschüsse als Einmalzahlung, wenn sie einen neuen Anschluss verlegen oder einen bestehenden erweitern. Das ist ein Unterschied zu den Netzentgelten, die Stromverbraucher jedes Jahr zahlen müssen. Die Baukostenzuschüsse decken daher auch nur einen kleinen Teil aller Netzkosten in Deutschland. Beim Bau von Kraftwerken oder Windrädern wird grundsätzlich kein Baukostenzuschuss fällig, da diese ja Strom erzeugen, statt ihn zu verbrauchen.
Genau diese Unterscheidung ärgert die Betreiber von Batteriespeichern. Sie argumentieren, dass sie zwar Strom aus dem Netz entnehmen, wenn dieser gerade günstig verfügbar ist – aber dass sie in den gegenteiligen Phasen den Strom wieder einspeisen und damit die Netze entlasten. Mit den geplanten neuen Regeln könnten Netzbetreiber der Speicherbranche entgegenkommen.
Insgesamt ist der Ausbau von Batteriespeichern und Elektrolyseuren wichtig, da Deutschland mittlerweile in immer mehr Stunden Ökostrom im Überfluss erzeugt, während in den anderen Phasen Gas- und Kohlekraftwerke einspringen müssen.
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Vermögensteuer | G20 | Steuergerechtigkeit
Reichensteuer soll weltweit Prio werden – ein Land findet jedoch, dass Steuern „Diebstahl“ sind
Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Auf dem G20-Gipfel hat Brasilien eine bahnbrechende Idee vorgebracht. Doch die Reichensteuer erzeugt Widerstand.
Rio de Janeiro/München - Steuergerechtigkeit gehört zu den dringendsten Herausforderungen unserer Zeit. Während der Großteil der globalen Bevölkerung brav seine Steuern zahlt, gelingt es einigen der reichsten Menschen, ihr Vermögen geschickt vor dem Fiskus zu schützen.
Dieser Missstand ist nicht nur ein moralisches, sondern auch wirtschaftliches Problem: Die fehlenden Einnahmen könnten Investitionen in Bildung, Gesundheit oder den Klimaschutz ermöglichen. Trotz des Potenzials bleibt das Thema Steuerflucht ein politischer Zankapfel – genau hier setzt die Initiative des brasilianischen Präsidenten Luiz Lula da Silva an.
Brasilien setzt auf dem G20-Gipfel Maßstäbe beim Thema Reichensteuer
Auf dem G20-Gipfel in Rio de Janeiro brachte Brasilien eine globale Reichensteuer prominent auf den Tisch. Die Idee: Eine Mindeststeuer von zwei Prozent auf die Vermögen der rund 3000 reichsten Menschen der Welt. Laut dem französischen Ökonomen Gabriel Zucman, auf dessen Konzept sich der Vorschlag stützt, könnte dies etwa 250 Milliarden US-Dollar pro Jahr generieren.
Mit dem Geld würde Hunger bekämpft, die Armut verringert oder auch Entwicklungsländern bei der Bewältigung des Klimawandels geholfen. „Noch nie gab es so viele Milliardäre auf der Welt“, betonte Lula bereits im Vorfeld des G20-Gipfels der bedeutendsten Industrie- und Schwellenländer. Wenige Tausende Menschen besitzen demnach zusammen fast 15 Billionen Dollar – was der Wirtschaftskraft von Japan, Deutschland, Indien und Großbritannien zusammen entspricht.
[...] Milei bezeichnet Steuern als „Diebstahl“ und argumentiert, dass solche Maßnahmen auf Neid und wirtschaftlicher Ignoranz basieren. Dabei könnte es einen Zusammenhang mit einem vor dem G20-Gipfel terminierten Treffens mit Donald Trump und Elon Musk in Florida geben. Beide gelten dem Bericht zufolge als vehemente Gegner staatlicher Eingriffe in das Vermögen Superreicher.
[...] In Deutschland wurde das Vermögen reicher Menschen bis 1996 jährlich mit einem Prozent besteuert. Danach wurde die Vermögenssteuer nicht mehr erhoben. Dieser Verzicht kostete den deutschen Staatshaushalt seitdem mehr als 380 Milliarden Euro, erläutert eine Studie, die das Netzwerk Steuergerechtigkeit gemeinsam mit der Entwicklungsorganisation Oxfam veröffentlichte.
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Zwischenlager | Philippsburg | Castor-Transport
Kritiker fordern Endlager
Castor-Transport mit hochradioaktiven Abfällen in Deutschland erwartet – Protest formiert sich
In Frankreich und England wurden Brennelemente deutscher Atomkraftwerke behandelt. Dabei blieb Abfall zurück. Erstmals seit Jahren wird der radioaktive Müll zurück nach Deutschland gebracht.
Atomkraftgegner rechnen im Laufe des Tages mit der Ankunft eines Castor-Transports mit hochradioaktiven Abfällen in Philippsburg bei Karlsruhe. Nach ihren Erkenntnissen war der Zug mit vier Castor-Behältern am Dienstagnachmittag in Frankreich losgefahren. Von offizieller Stelle gibt es aus Sicherheitsgründen nach wie vor weder eine Bestätigung für die Abfahrt noch Informationen über Streckenverlauf und Zeitplan.
Die Gegner haben zu einer Mahnwache am Bahnhof Philippsburg aufgerufen. Diese soll am Mittwoch um 9.00 Uhr neben dem Bahnhofsgebäude starten und bis 22.00 Uhr gehen. „So lange der Zug fährt“, hieß es dazu in einer Ankündigung. Donnerstag ist der Start schon für 7.00 Uhr angesetzt.
Hochradioaktiver Atommüll sei ein gefährliches Erbe für zukünftige Generationen, schreibt „Anti-Atom Südwest“. Die Kritiker monieren vor allem, dass es nach wie vor kein Endlager gibt. Solange die Langzeitlagerung nicht geklärt ist, sollte es aus ihrer Sicht „keine Atommüllverschiebungen von A nach B“ geben.
Zwischenlagerung für viele Jahre
Bei dem Transport geht es um Abfälle, die nach der Wiederaufarbeitung von Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken übrig geblieben sind. Seit 2007 lagern auf dem Gelände des inzwischen stillgelegten Kernkraftwerkes Philippsburg in einem Zwischenlager radioaktive Abfälle. 102 Plätze sind schon belegt. Bis auf die vier nun geplanten Behälter sollen keine weiteren folgen.
Der Betrieb des Brennelemente-Zwischenlagers in Philippsburg ist aktuell bis zum Jahr 2047 genehmigt. Von einer Verlängerung wird mangels eines Endlagers ausgegangen. Es gibt noch Atomabfälle in England. Die sollen auf die staatlichen Zwischenlager in Biblis (Hessen), Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Isar (Bayern) verteilt werden ...
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Brennelementefabrik Lingen | Rosatom | Framatome
Kritische Fragen zur Produktion russischer Brennelementtypen
In der Lingener Brennelementfabrik des französischen Framatome-Konzerns sollen vom nächsten Jahr an auch Brennelemente für Reaktoren in Osteuropa gefertigt werden. Dagegen gibt Tausende Einwendungen.
Lingen (dpa/lni) - Die Brennelementfabrik Advanced Nuclear Fuels (ANF) im emsländischen Lingen will vom nächsten Jahr an auch für russische Reaktortypen Brennelemente fertigen. Weil dazu die Kooperation mit dem russischen Staatskonzern Rosatom notwendig ist, steht das Vorhaben unter starker Kritik.
Zur Genehmigung des Antrags hatte die Landesregierung Anfang des Jahres Unterlagen zu dem Vorhaben öffentlich auslegen lassen. Rund 11.000 Einwendungen hatten sich dagegen ausgesprochen. Bei dem Erörterungstermin (10.00 Uhr) soll auf die Einwände eingegangen werden.
[...] Das Werk in Lingen gehört dem französischen Atomkonzern Framatome, der mit Rosatom ein Joint Venture zur Herstellung der russischen Brennelementtypen geschlossen hat. Dazu wurden spezielle Maschinen von Rosatom gekauft; die ANF-Mitarbeiter sind von russischen Spezialisten außerhalb des Werkgeländes geschult worden.
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20. November 1959 (INES 4) Atomfabrik Oak Ridge, Tennessee, USA
Durch eine chemische Explosion wurden 15 Gramm Plutonium-239 freigesetzt.
(Kosten ?)
Nuclear Power Accidents
Langsam aber sicher werden alle relevanten Informationen zu Störungen in der Atomindustrie aus Wikipedia entfernt!
In dem Wikipedia Beitrag "Oak Ridge National Laboratory" wird dieser INES 4 Unfall nicht einmal mehr erwähnt.
Wikipedia de
Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen
Die Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen nennt Vorfälle, die im Rahmen der internationalen Bewertungsskala INES als Unfall der Stufe 4 und höher einzustufen sind. Weniger schwere Störfälle sind in der Liste meldepflichtiger Ereignisse in deutschen kerntechnischen Anlagen und in der Liste von Störfällen in europäischen kerntechnischen Anlagen erfasst.
Diese Liste beschränkt sich auf kerntechnische Anlagen. Nicht aufgenommen sind daher Unfälle und Risiken, die sich beim Abbau und bei der Weiterverarbeitung von Uran, bei Uranerz-Abraumhalden oder -Absetzseen ereignet haben, wie beispielsweise der 1979 eingetretene Bruch eines Absetzsee-Dammes in den USA, der mehr Radioaktivität freisetzte als der in dieser Liste enthaltene Three Mile Island-Unfall ...
20. November 1959
In der radiologisch-chemischen Fabrik Oak Ridge National Laboratory in Tennessee gab es während der Dekontamination der Arbeitsanlagen eine chemische Explosion. Es wurden insgesamt 15 Gramm Plutonium-239 freigesetzt. Dieses verursachte bei der Explosion eine erhebliche Kontaminierung des Gebäudes, der angrenzenden Straßen und der Fassaden von angrenzenden Gebäuden. Man glaubt, dass die Explosion durch den Kontakt von Salpetersäure mit phenolhaltigen Dekontaminierungsflüssigkeiten ausgelöst wurde. Ein Techniker hatte vergessen, einen Verdampfer mit Wasser zu reinigen und so frei von Dekontaminierungsflüssigkeiten zu machen. Flächen, die nicht dekontaminiert werden konnten, wurden mit einer auffälligen Warnfarbe gekennzeichnet oder einbetoniert ...
Youtube - 07:00
Uranwirtschaft: Anlagen zur Verarbeitung von Uran
Wiederaufarbeitungsanlagen machen aus wenigen Tonnen Atommüll, viele Tonnen Atommüll
Alle Uran- und Plutoniumfabriken produzieren radioaktiven Atommüll: Uran-Aufbereitungs-, -Anreicherungs- und -Wiederaufarbeitungsanlagen, ob in Hanford, La Hague, Sellafield, Mayak, Tokaimura oder wo auch immer auf der Welt, haben alle das gleiche Problem: Mit jedem Bearbeitungsschritt entstehen mehr und mehr extrem giftige und hochradioaktive Abfälle ...
19. November
Superreiche | G20 | Reichensteuer
G20-Beschluss zur Reichensteuer
Trügerischer Schein
Superreiche zahlen kaum Steuern. Der Beschluss der G20-Mitgliedsstaaten geht in die richtige Richtung. Nur mit der Umsetzung dürfte es hapern.
D ie G20 – Gruppe der größten Industrienationen plus EU und Afrikanische Union – haben sich in der Abschlusserklärung ihres Gipfels für eine Reichensteuer ausgesprochen. Klingt großartig, oder? Der aktuelle Bericht des Netzwerks für Steuergerechtigkeit belegt, wie wichtig dieser Vorstoß ist. Denn weltweit verliert die Staatengemeinschaft 492 Milliarden US-Dollar an Steueroasen, etwa 145 Milliarden gehen statt in Staatskassen auf Offshore-Konten von superreichen Privatpersonen.
Höchste Zeit also, dass die G20 reagieren. Euphorie ist allerdings nicht angesagt. Bis eine Umsetzung machbar wird, bleiben noch einige Hürden. Um wirklich Steueroasen auszutrocknen, braucht es globale Regeln, bei denen auch Entwicklungsländer mitreden können – und ihre Zivilgesellschaften. Die Behörden müssten Zugang zu den Konten der Despoten und Ultrakapitalisten dieser Welt bekommen können, wie auch zu den fraglichen Daten von Unternehmen, Stiftungen und Offshore-Konten.
[...] Jetzt haben die Staaten drei Jahre Zeit, den Text dazu zu verhandeln. Die Erklärung der G20-Staaten, die sich nun „bemühen“ wollen, gemeinsam „Mechanismen“ zu entwickeln für die Besteuerung der Superreichen, bleibt vorerst nicht viel mehr als heiße Luft. Und der scheidende US-Präsident Joe Biden, unter dem die USA die Bemühungen der UN blockiert hatten, gibt seinem Nachfolger eine Mission mit auf den Weg. Donald Trump wird sich freuen, verspricht er doch, das US-Paradies für Superreiche noch auszubauen.
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Angriffe | Hass | AfD-Verbotsantrag
Marco Wanderwitz: Rückzug aus der Politik
Marco Wanderwitz kandidiert nicht mehr für den Bundestag
Moderate wie Marco Wanderwitz wurden in der CDU im Zuge der konservativen Offensive von Parteichef Friedrich Merz und Getreuen an den Rand gedrängt. Der geschasste Generalsekretär Mario Czaja ist das prominenteste Beispiel dafür. Wanderwitz allerdings zieht sich jetzt aus der Bundespolitik zurück, weil die Anfeindungen gegen ihn und seine Familie in seiner sächsischen Heimat überhand nahmen. Am Dienstag teilte er mit, er werde sich nicht erneut um ein Bundestagsmandat bewerben.
Der 49-Jährige warnt seit langem vor der extrem rechten AfD und ihren bis in rechtsterroristische Gruppen reichenden Verbindungen. Und er gehört zu den Initiatoren des vergangene Woche eingereichten fraktionsübergreifenden Antrags für ein AfD-Verbot. Wanderwitz wendet sich zugleich gegen die in Sachsen längst alltäglichen Kooperationen anderer Parteien mit der AfD.
[...] »Die Angriffe der brutalen Schreihälse sind immer heftiger geworden«, sagte er der »Freien Presse«. Er erhalte immer mehr Hassbotschaften. So seien in einem Brief auch seine Kinder mit dem Tode bedroht worden. Schon Anfang 2022 gab es einen Anschlag mit Pyrotechnik auf sein Wahlkreisbüro in Zwönitz im Erzgebirgskreis. Seine Ehefrau, Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas, hatte übrigens schon im Juli angekündigt, nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren. Auch sie hatte dies mit zunehmenden Bedrohungen begründet.
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Solaranlagen | Autobahn | Solarausbau
Platz für bis zu 48 Gigawatt
Studie bescheinigt Autobahnen riesiges Solarpotenzial
2023 installiert Deutschland 14,1 Gigawatt an neuen Solarkapazitäten. Das Potenzial ist noch lange nicht erschöpft. Eine Studie im Auftrag des Verkehrsministeriums sieht enorme Möglichkeiten entlang von Autobahnen und Bundesstraßen. Die Ausschreibungen stoßen auf reges Interesse.
Die Bundesregierung sieht ein enormes Potenzial für den Bau großer Solaranlagen entlang von Autobahnen und Bundesstraßen. Dort könnten insgesamt mehr als 50 Gigawatt (GW) Leistung installiert werden, heißt es in einer neuen Studie im Auftrag des Verkehrsministeriums. Zum Vergleich: Derzeit sind in Deutschland Solaranlagen mit einer Kapazität von etwa 90 Gigawatt in Betrieb. Zusammen decken sie etwa elf Prozent des Stromverbrauchs ab.
Die damalige Ampel-Koalition hatte 2023 per Beschleunigungsgesetz einen schnelleren Ausbau von Solaranlagen an Autobahnen und Bundesstraßen und auch an Schienen vorgesehen. Dort gilt das "überragende öffentliche Interesse" am Ausbau der Energieversorgung.
Das größte Potenzial entfällt auf die Flächen neben den insgesamt rund 50.000 Kilometern Fernstraßen. Dort ist der Studie zufolge Platz für Solaranlagen mit einer Kapazität von 24 bis 48 Gigawatt. An Lärmschutzwänden und -wällen können demnach bis 4,8 Gigawatt installiert werden und an Parkplätzen bis zu 1,2 Gigawatt. Dachflächen an Autobahngebäuden und überdachten Straßen, auf denen Solarmodule errichtet werden, wird nur ein kleineres Potenzial von unter einem Gigawatt eingeräumt.
2023 wurden deutschlandweit 14,1 Gigawatt an neuer Solarkapazität installiert, das war ein neuer Rekord. Auch bei der Erzeugung konnten neue Bestleistungen aufgestellt werden: Im Juli wurden deutschlandweit 10,1 Terrawattstunden (TWh) Solarstrom produziert, so viel wie noch nie in einem Monat. Insgesamt wurden im Juli 23,6 TWh Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt, davon rund 43 Prozent mit Photovoltaik ...
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Grundwasser | Süßwasser | Wasserverlust
Geowissen
Globaler Wasservorrat ist abrupt geschrumpft
Süßwasser-Reserven in Seen, Flüssen und Grundwasser sackten 2014 stark ab – und erholten sich nicht mehr
Forschende schlagen Alarm: Der irdische Vorrat an flüssigem Süßwasser ist im Jahr 2014 abrupt abgesunken – und hat sich seither nicht erholt, wie Satellitendaten belegen. Diese ausbleibende Erholung unterscheidet den aktuellen Wasserverlust deutlich von früheren Trockenperioden dieser Art. Alle Seen, Flüsse und Grundwasserreservoire zusammen haben noch immer rund 1.200 Kubikkilometer weniger Wasser als normal. Setzt sich dies fort, könnte ein neues, dauerhaft trockeneres Regime für die Erde begonnen haben, warnt das Team.
Der Kreislauf von Verdunstung und Niederschlag prägt den irdischen Wasserkreislauf und hält ihn im Gleichgewicht. Doch in den letzten Jahrzehnten hat der Mensch immer stärker in diese Balance eingegriffen – durch Übernutzung der Grundwasserreservoire und Gewässer, durch Versiegelung der Böden, aber auch durch die anthropogene Veränderung des Klimas. Als Folge hat die weltweite Verdunstung um zehn Prozent zugenommen, in Asien rücken die Wüsten vor und selbst im eigentlich wasserreichen Deutschland sind die Grundwasserspiegel gesunken.
Global 22 Millimeter unter dem Soll
Jetzt enthüllen Satellitendaten ein weiteres Problem: Seit Frühsommer 2014 sind die irdischen Süßwasservorräte abrupt abgesunken und haben sich bis heute nicht mehr erholt. Insgesamt fehlen in den terrestrischen Wasserspeichern wie Seen, Flüssen und Grundwasser seither rund 22 Millimeter Pegel oder umgerechnet rund 1.200 Kubikkilometer Wasser gegenüber dem langjährigen Bestand, wie ein Team um Matthew Rodell vom Goddard Space Flight Center der NASA ermittelt hat.
Entdeckt haben die Forschenden den abrupten Wasserverlust, als sie Daten der GRACE- und GRACE-FO-Missionen aus den letzten gut 20 Jahren analysierten. Diese Satelliten vermessen das irdische Schwerefeld und können darüber auch ermitteln, wie viel Süßwasser in der Atmosphäre, im Eis oder als flüssiges Wasser in Seen, Flüssen und Grundwasser der Kontinente gespeichert ist. Zusätzlich zog das Team Vergleichsdaten weiterer Satelliten sowie hydrologischer Erdsystemmodelle heran.
Es begann in Südamerika
Die Auswertungen zeigten, dass der abrupte Süßwasserverlust mit dem Einsetzen eines starken El Niño im Jahr 2014 begann. Diese bis Anfang 2016 andauernde Klima-Anomalie im Pazifik führte zunächst zu einer schweren, monatelang anhaltenden Dürre in Südamerika. „Sie war das extremste Dürreereignis in der gesamten GRACE-Datenreihe“, berichten Rodell und sein Team. Durch die vom El Niño veränderten Luftströmungen gab es in dieser Phase weitere Trockenperioden auf der Südhalbkugel ...
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Vereinigte Staaten | Russland | Ukraine
US-Waffenhilfe für Kyjiw
Ukraine spricht von möglichem »Wendepunkt« – Trumps Umfeld von »Drittem Weltkrieg«
Laut dem ukrainischen Außenminister könnte die US-Erlaubnis zum Einsatz von weitreichenden Waffen auf russischem Gebiet den Krieg verkürzen. Ganz anders wird das in Teilen des Lagers von Donald Trump bewertet.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat die US-Erlaubnis für den Einsatz weitreichender Waffen auch auf russischem Staatsgebiet als möglichen Wendepunkt im Krieg bezeichnet. »Kurz gesagt, es könnte ein Wendepunkt sein, und je weiter entfernt die Ukraine zuschlagen kann, desto kürzer wird der Krieg sein«, sagte er vor einer Sitzung des Weltsicherheitsrates in New York. Die Sitzung wurde für den 1000. Tag seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine angesetzt.
Sein Land habe »vollumfänglich das Recht, militärische Ziele auf dem Territorium Russlands anzugreifen«, sagte Sybiha.
Der scheidende US-Präsident Joe Biden hatte zuvor entschieden, dass das ukrainische Militär amerikanische Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern auch für Angriffe auf russischem Boden verwenden darf. US-Medien berichteten übereinstimmend, dass es sich dabei um taktische Raketen des Typs Atacms (Army Tactical Missile System) handelt.
Kritik aus Trumps Umfeld
Bidens Entscheidung ist ein enorm umstrittener Kurswechsel, es gibt Sorgen vor einer Eskalation des Kriegs. Aus dem Umfeld seines designierten Nachfolgers Donald Trump hagelt es denn auch Kritik. Richard Grenell, der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, warf Biden vor, den Krieg zu eskalieren. »Es ist, als ob er einen ganz neuen Krieg beginnen würde«, so Grenell. Er galt als aussichtsreicher Anwärter für den Posten des US-Außenministers in Trumps neuer Regierung – Trumps Wahl fiel jedoch auf Senator Marco Rubio.
Der Sohn Trumps, Donald Trump Jr., schrieb auf der Plattform X: »Der militärisch-industrielle Komplex scheint sicherstellen zu wollen, dass der Dritte Weltkrieg beginnt, bevor mein Vater die Chance hat, Frieden zu schaffen und Leben zu retten.«
Andere Republikaner wie der Abgeordnete Roger Wicker warfen Biden hingegen vor, die Entscheidung zu lange verzögert zu haben. Die Republikanische Partei ist bei der Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine gespalten. Bei einer Abstimmung im April stimmten im Repräsentantenhaus 112 Republikaner gegen ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine, 101 dafür ...
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Pestizid | Freihandelsabkommen | Mercosur
Bauernproteste in Frankreich
Landwirte gegen Mercosur
Frankreich: Landesweite Proteste gegen Abschluss von Freihandelsabkommen mit südamerikanischen Staaten. Präsident Macron lehnt es ebenfalls ab
In Frankreich sind erneut Bauernproteste aufgeflammt. So wurden in der Nacht von Sonntag zu Montag bereits in verschiedenen Landesteilen Straßen blockiert. Teilnehmer an ersten Autobahnblockaden auf der Höhe von Vélizy-Villacoublay im westlichen Pariser Umland erklärten vor laufenden Kameras, man werde auf das Zentrum vorrücken, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Die dort aktiven Landwirte gehörten dem französischen Bauernverband Fédération nationale des syndicats d’exploitants agricoles (FNSEA) sowie ihrem Ableger für die jungen Landwirte, Jeunes Agriculteurs, an. Beim FNSEA handelt es sich um die stärkste von insgesamt drei Agrarorganisationen in Frankreich.
Und dessen Basis ist aufrichtig empört. Der Verband organisiert seit Montag in achtzig von insgesamt 101 französischen Départements Proteste: Autobahnblockaden hier, »Protestfeuer« dort, Versammlungen unter freiem Himmel und Kundgebungen an anderer Stelle. Neben der FNSEA mobilisieren auch die vor allem in Südwestfrankreich starke Coordination rurale sowie die linksorientierte, auch ökologischen Themen offene Confédération paysanne zu den Protesten.
Hatten die Bauernproteste in Frankreich im Februar und März dieses Jahres sich vor allem gegen die hohe Inflation, Spritverteuerung und um bäuerliche Einkommen gedreht, liefert nun einmal mehr das Mercosur-Freihandelsabkommen den Anlass. Von vielen Seiten wird ein Abschluss des vor beinahe 20 Jahren assoziierten Abkommens zwischen der EU und den südamerikanischen Staaten Argentinien, Brasilien (seit Februar), Bolivien, Paraguay und Uruguay befürchtet. Schon bei den Forderungen aus dem Frühjahr habe die Regierung »zu langsam reagiert«, sagte FNSEA-Sprecher Yohann Barbe dem Sender Europe 1.
Die exportorientierte brasilianische und argentinische Landwirtschaft basiert in hohem Maß auf Großgrundbesitz und Monokulturwirtschaft, etwa Soja oder Rindfleisch. Hinzu kommen intensive Vernutzung der Natur inklusive unvermeidlicher Umweltschäden – dreißig Prozent der in Brasilien zugelassenen Pestizide sind in der Europäischen Union grundsätzlich verboten. Vor allem in Brasilien kommt die Verdrängung, Vertreibung und teilweise Ermordung der indigenen Bevölkerung hinzu ...
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19. November 2003 (INES 2 Klass.?) Atomfabrik La Hague, FRA
X Arbeiter wurden bei Reinigungsarbeiten mit Plutonium kontaminiert.
(Kosten ?)
Nuclear Power Accidents
Die Nukleare Kette
La Hague, Frankreich
Die Wiederaufbereitungsanlage von La Hague stellt Plutonium und Uran aus verbrauchten Atombrennstäben her. Große Mengen von Atommüll und Spaltmaterialien werden gelagert, was die Gefahr der Proliferation von Plutonium stark erhöht. Zudem verschmutzt radioaktiver Müll das Meer und die Atmosphäre. Schon haben mehrere Studien eine erhöhte Inzidenz von Leukämie bei Kindern im Umkreis von La Hague gezeigt ...
Wikipedia de
Wiederaufarbeitungsanlage La Hague
Die in dieser Wiederaufarbeitungsanlage behandelten hochaktiven Substanzen setzen laufend explosiven Wasserstoff frei, der bei Reaktion mit Sauerstoff die Gebäudedichtheit bedroht. Zur Vermeidung einer Explosion wird die Gebäudeluft durch kontinuierliche Zirkulation von Wasserstoff befreit. Während 3,5 Stunden funktionierte diese Umwälzung nur noch im Normalbetrieb, beide Reserveluft-Stränge waren durch Defekt respektive Instandhaltungs-Arbeiten nicht einsatzfähig. (Quelle: ASN)
Greenpeace stellte unter Aufsicht eines vereidigten technischen Sachverständigen fest, dass über ein viereinhalb Kilometer langes Rohr täglich 400 Kubikmeter radioaktives Abwasser in die Straße von Alderney über Herqueville gespült wurden. Dieser Vorgang ist legal, da nur das Versenken von Fässern mit Atommüll im Meer verboten ist, die direkte Einleitung hingegen nicht ...
Wikipedia fr
La Hague site
Wikipedia en
Nuclear power accidents by country#France
Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
AtomkraftwerkePlag
La Hague (Frankreich)
Weltweit größte Wiederaufarbeitungsanlage
Seit Inbetriebnahme ist es immer wieder zu Zwischenfällen in La Hague gekommen.
In einer vom Europäischen Parlament im Jahr 2001 herausgegebenen Studie sind Ereignisse im Zeitraum von 1989 bis 2011 aufgelistet, die vom Betreiber gemeldet wurden. Acht Störfälle wurden näher beschrieben ...
Vergleichbare Atomfabriken gibt es überall auf der Welt:
Uran-Anreicherung und Wiederaufarbeitung - Anlagen und Standorte
Bei der Wiederaufarbeitung lässt sich das Inventar abgebrannter Brennelemente in einem aufwändigen chemischen Verfahren (PUREX) voneinander separieren. Abgetrenntes Uran und Plutonium können danach erneut verwendet werden. Soweit die Theorie ...
Youtube - 07:00
Uranwirtschaft: Anlagen zur Verarbeitung von Uran
Wiederaufarbeitungsanlagen machen aus wenigen Tonnen Atommüll, viele Tonnen Atommüll
Alle Uran- und Plutoniumfabriken produzieren radioaktiven Atommüll: Uran-Aufbereitungs-, -Anreicherungs- und -Wiederaufarbeitungsanlagen, ob in Hanford, La Hague, Sellafield, Mayak, Tokaimura oder wo auch immer auf der Welt, haben alle das gleiche Problem: Mit jedem Bearbeitungsschritt entstehen mehr und mehr extrem giftige und hochradioaktive Abfälle ...
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19. November 1975 (INES ? Klass.?) Akw Gundremmingen, DEU
2 Arbeiter starben. Aufgrund der "unklaren Lage" wurde diesem Vorfall keine INES Stufe zugewiesen!
Wikipedia de
Kernkraftwerk Gundremmingen
Im November 1975 kam es zu einem Unfall, bei dem erstmals in der Bundesrepublik Deutschland Menschen in einem Kernkraftwerk ums Leben kamen (Spiegel). Zwei Schlosser, Otto Huber, 34, und Josef Ziegelmüller, 46, hatten am 19. November 1975 um 10:42 Uhr den Deckel eines Ventils am Primärwasser-Reinigungskreislauf von Block A demontiert, um eine fehlerhafte Stopfbuchse zu tauschen. Zuvor wurde der Reaktor gegen sechs Uhr abgeschaltet und drucklos gemacht. Die Arbeiter hatten die Leitung, in der das defekte Ventil saß, mit zwei Absperrventilen stromaufwärts und abwärts vom System getrennt. Der Ventildeckel platzte beim Lösen unerwartet ab. Unbemerkt befand sich in diesem Teil der Leitung gespanntes Wasser mit einem Druck von 65 bar und ca. 265 °C, welches beim Abplatzen des Deckels teilweise verdampfte und dabei die beiden Arbeiter schlagartig verbrühte. Während Huber sofort starb, versuchte Ziegelmüller noch, zur Personenschleuse zu rennen, brach aber ebenfalls unter Schmerzen kurz davor zusammen. Ziegelmüller wurde kurze Zeit darauf mit dem Hubschrauber in eine Ludwigshafener Spezialklinik für Verbrennungen gebracht und starb einen Tag danach ...
AtomkraftwerkePlag
Gundremmingen A (Bayern)
1975 starben während einer Reparatur zwei Schlossermeister aufgrund starker Verbrühungen durch ausgetretenen radioaktiven Dampf ...
'Gar Nix' liefert weitere Infos
SPIEGEL-Report über verheimlichte KKW-Störfälle in aller Welt
»Mir läuft der kalte Schauer über den Rücken«
Haarscharf schlitterte die Menschheit schon mehrmals an der Katastrophe vorbei. Das enthüllen 48 Störfallberichte, die von der Wiener Internationalen Atomenergie-Organisation verheimlicht wurden: Pannen oft absonderlichster, profanster Art von den Vereinigten Staaten und Argentinien bis Bulgarien und Pakistan ...
18. November
Israel | Westjordanland | Siedler
Gewalt im Westjordanland
USA verhängen Sanktionen gegen israelische Siedlergruppe Amana
Die Biden-Regierung hat eine Organisation sanktioniert, die jüdischen Siedlern bei der Beschlagnahmung palästinensischer Gebiete im Westjordanland helfen soll. Donald Trump könnte die Maßnahmen aber bald aufheben.
Die USA haben Sanktionen gegen die israelische Siedlergruppe Amana verhängt. Sie beschuldigen die Organisation, zur Gewalt im besetzten Westjordanland beizutragen, wo die Angriffe der Siedler auf Palästinenser zugenommen haben.
Amana unterstütze nicht genehmigte Siedler-Außenposten, die dazu dienten, jüdische Siedlungen zu erweitern und palästinensisches Land zu beschlagnahmen, heißt es in einer Erklärung des Finanzministeriums. Neben der Ankündigung der Sanktionen wird die Gruppe darin als ein »wichtiger Teil der israelischen extremistischen Siedlungsbewegung« bezeichnet.
Die Sanktionen richten sich zudem gegen eine Tochtergesellschaft von Amana namens Binyanei Bar Amana. Sie wird vom US-Finanzministerium als ein Unternehmen beschrieben, das Häuser in israelischen Siedlungen und Siedler-Außenposten baut und verkauft.
Auch Großbritannien und Kanada verhängen Sanktionen
Die Sanktionen untersagen Amerikanern jegliche Transaktionen mit Amana und frieren deren in den USA gehaltene Vermögenswerte ein. Auch das Vereinigte Königreich und Kanada haben Sanktionen gegen Amana verhängt.
[...] Vergangene Woche hatten fast 90 US-Gesetzgeber den US-Präsidenten aufgefordert, Sanktionen gegen Amana sowie gegen zwei Minister der Regierung des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu wegen antipalästinensischer Gewalt im Westjordanland zu verhängen. Gegen die Minister wurden keine Sanktionen verhängt.
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Russland | Vereinigte Staaten | Sanktionen | Uranlieferungen
Nur noch in Ausnahmefällen
Moskau verhängt Exportstopp für Uran in die USA
Die USA verhängen kürzlich ein Importverbot für russisches Uran. Nur noch in Ausnahmen soll die Einfuhr möglich sein. Moskau zieht in der Folge nach und schiebt diesen Ausnahmen einen Riegel vor.
Russland hat einen Lieferstopp von angereichertem Uran für die Atomkraftwerke in den USA eingeführt und will den Export nur noch in Ausnahmefällen erlauben. "Tatsächlich ist ein Exportverbot eingeführt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Der Föderale Dienst zur technischen und Exportkontrolle Russlands könne zwar Ausnahmen zulassen, aber nur, wenn dies im Interesse Moskaus liege, sagte er. In den USA erhält etwa ein Viertel der Atomkraftwerke angereichertes Uran aus Russland.
US-Präsident Joe Biden hatte zwar im Zuge der Sanktionen gegen Moskau in diesem Jahr ein Importverbot von angereichertem Uran aus Russland eingeführt. Allerdings sind Ausnahmen vorgesehen, falls die USA doch auf den Kernbrennstoff aus Russland angewiesen sind. Dem schob Kremlchef Wladimir Putin nun einen Riegel vor. Er hatte im September die russischen Behörden angewiesen, Exportbeschränkungen für strategisch wichtige Rohstoffe des Landes auf den Prüfstand zu stellen, darunter neben Uran auch Nickel und Titan ...
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Rechtsextremismus | Verwaltungsgericht | Neutralitätsgebot
Bayerischer Verwaltungsgerichtshof:
Stadt Nürnberg verliert Rechtsstreit gegen AfD
Durch die Mitgliedschaft in der „Allianz gegen Rechtsextremismus“ sieht die AfD das kommunale Neutralitätsgebot verletzt. Der Verwaltungsgerichtshof hat der Partei jetzt recht gegeben.
In einer rechtlichen Auseinandersetzung mit der AfD hat die Stadt Nürnberg eine Niederlage erlitten. Einer am Montag veröffentlichen Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (BayVGH) zufolge kann der Nürnberger AfD-Kreisverband verlangen, dass die Stadt aus der „Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg“ austreten soll. Die AfD hatte zunächst im Nürnberger Stadtrat beantragt, dass die Stadt die Allianz verlassen solle, da eine Mitgliedschaft nicht mit dem Neutralitätsgebot zu vereinbaren sei. Dies hatte der Stadtrat mehrheitlich abgelehnt. Daraufhin hatte der AfD-Kreisverband Nürnberg/Schwabach den Rechtsweg beschritten – und hat nun in zweiter Instanz recht bekommen.
Die AfD moniert, die Allianz gegen Rechtsextremismus – ein eingetragener Verein, dem im Norden Bayerns zahlreiche Institutionen und Gebietskörperschaften angehören – beziehe beispielsweise auf ihrer Homepage oder in Pressemitteilungen öffentlich Stellung gegen die AfD. Aus Sicht der Partei müsse sich die Stadt Nürnberg als Mitglied der Allianz diese Äußerungen zurechnen lassen. Daher verstoße die Stadt, laut AfD, durch die Mitgliedschaft gegen ihre Pflicht zur parteipolitischen Neutralität.
[...] Je nachdem, wann die schriftliche Urteilsbegründung vorliegt, will die Verwaltung dem Nürnberger Stadtrat demnächst einen Vorschlag über das weitere Verfahren vorlegen – womöglich noch im Dezember. Sobald das vollständige Urteil eingegangen ist, hat die Stadt vier Wochen Zeit, eine Revision einzulegen. Anschließend bleiben gegebenenfalls weitere vier Wochen, um die Begründung für die Revision einzureichen.
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Brennelementefabrik Lingen | Rosatom | Framatome
Die Brennelementefabrik und Rosatom
Soll Lingen Außenstelle von Moskaus Atomindustrie werden?
Der russische Konzern Rosatom will in die niedersächsische Nuklearanlage einsteigen. 11.000 Menschen haben Einwände. Ab Mittwoch werden sie erörtert.
Göttingen taz | Anfang Dezember 2021, weniger als drei Monate vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, reiste der Generaldirektor des staatlichen russischen Atomkonzerns, Alexei Lichatschow, nach Paris. Mit Verantwortlichen des französischen Nuklearmonopolisten Framatome unterzeichnete er am Rande eines internationalen Treffens der Atomwirtschaft eine „Langzeit-Kooperations-vereinbarung“. Rosatom und Framatome wollen enger zusammenarbeiten – unter anderem bei der Brennelemente-fertigung und bei Reaktor-Kontrollsystemen.
Das betrifft auch die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen, die von der Framatome-Tochter Advanced Nucelar Fuels (ANF) betrieben wird und vom deutschen Atomausstieg ausgenommen ist. Aktuell will das Unternehmen seine Produktpalette erweitern und künftig auch Reaktoren russischer respektive sowjetischer Bauart mit Brennstoff beliefern. Und dafür braucht es die Lizenz und das Know-how von Rosatom. Techniker aus Russland gingen schon vor Wochen in Lingen ein und aus und installierten in einem leerstehenden Möbellager Maschinen, um ihre deutschen Kollegen daran zu schulen.
Über die Erweiterung der Lingener Fabrik muss das niedersächsische Umweltministerium entscheiden. Es hat für den 20. November einen im Atomrecht festgeschriebenen Erörterungstermin in den Lingener Emslandhallen angesetzt. Dabei diskutieren die Genehmigungsbehörde, der Antragsteller ANF und Kritiker über rund 11.000 Einwendungen, die Bürger aus Lingen und von außerhalb gegen das Vorhaben erhoben haben. Je nach Verlauf, wird die Erörterung in den Folgetagen fortgesetzt.
In ihren Eingaben führen die Einwender vor allem sicherheitspolitische Argumente ins Feld. Der Einstieg von Rosatom in die Nuklearanlage biete Russland nahezu unvermeidlich Möglichkeiten zu Sabotage, Spionage und Desinformation – nicht nur in Lingen und Deutschland, sondern in allen Atomkraftwerken in Europa, die aus dem Emsland beliefert würden. Dank Rosatom verdiene Russland weiter an der europäischen Atomkraft, gewinne ungeachtet des Ukraine-Krieges strategisch an Einfluss und könne ganz nebenbei mögliche Sanktionen unterlaufen ...
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Vereinigte Staaten | Russland | Ukraine | Nordkorea
Biden erlaubt Ukraine, russische Ziele mit Langstreckenraketen anzugreifen – und Trump schweigt
Monatelang hat die Ukraine um Genehmigung gebeten – der New York Times zufolge erlaubt die US-Regierung nun ukrainische Angriffe auf russische Ziele mit Langstreckenraketen.
Laut New York Times hat US-Präsident Joe Biden am Sonntag die Entscheidung getroffen, dass die Ukraine von den USA bereit gestellte Langstreckenraketen einsetzen dürfe, um russische Ziele zu treffen. Die Waffen sollen laut eines Berichts der New York Times gegen russische und nordkoreanische Truppen eingesetzt werden, die in der Kursk-Region stationiert sein sollen. Bidens Entscheidung ist ein weitreichender Wandel der US-amerikanischen Außenpolitik. Die Erlaubnis, Army Tactical Missile Systems (ATACMS) einzusetzen, soll als Reaktion der USA auf die Entscheidung Russlands gelten, nordkoreanische Truppen für den Krieg gegen die Ukraine in Kursk einzusetzen.
[...] Bidens jüngste Entscheidung wird in einer Zeit getroffen, in der feststeht, dass der nächste US-Präsident Donald Trump sein wird. Trump hat versprochen, nach Amtseinführung am 20. Januar 2025 den Krieg binnen 24 Stunden zu beenden. Trump hat vor kurzem mit Putin telefoniert und ihn gewarnt, den Krieg bis dahin weiter zu eskalieren. Am Sonntag aber wurde die Ukraine durch schwere russische Anschläge getroffen. Osteuropa-Experten sagen, dass eine mögliche Endphase des Krieges noch einmal blutig und brutal werden könnte, weil beide Seiten bei möglichen Verhandlungen in einer militärisch guten Lage sein wollen.
Zugleich wird in Deutschland diskutiert, ob das Land der Ukraine das Langstreckensystem Taurus zur Verfügung stellen sollte. Am Wochenende hieß es, die FDP würde erwägen, mit den Grünen und der CDU einen solchen Antrag in den Bundestag zu bringen. Es heißt in verschiedenen Medienberichten, vor Trumps Amtseinführung wollten einige europäische Staaten und Joe Biden die Ukraine stärken, um bei möglichen Verhandlungen eine gute Position einzunehmen.
[...] Bis 22:30 Uhr deutscher Zeit (17.11.) hat sich kein einflussreicher Politiker aus dem republikanischen Lager zu Bidens Entscheidung offiziell geäußert. Es wird spekuliert, ob Trump in Bidens Pläne eingeweiht war. Nur der Republikaner Richard Grenell, der nach aktuellem Stand keinen Posten in der Trump-Regierung übernehmen soll, hat sich gemeldet. Er schrieb auf X: „Niemand hat damit gerechnet, dass Joe Biden den Krieg in der Ukraine während der Übergangsphase eskalieren würde. Das ist so, als ob er einen ganz neuen Krieg beginnen würde. Jetzt hat sich alles geändert – alle früheren Berechnungen sind hinfällig. Und das alles für die Politik.“
In dem Telefongespräch mit Putin habe Trump der Washington Post zufolge den russischen Präsidenten daran erinnert, dass die USA in Europa mächtiges Militär halten würde. Putin wiederum hatte im Sommer gesagt, dass der Einsatz von Langstreckenraketen auf russisches Territorium aus russischer Sicht ein Engagement der Nato in dem Krieg bedeuten und Russlands Vergeltung nach sich ziehen würde.
17. November
Israel | Völkermord | Papst
Krieg in Nahost
Papst Franziskus mahnt Untersuchung zu Genozid-Vorwurf gegen Israel an
Wegen der vielen zivilen Opfer im Gazastreifen sieht sich Israel dem Vorwurf ausgesetzt, mit seiner Kriegsführung einen Völkermord zu begehen. Papst Franziskus hat sich nun für eine sorgfältige Prüfung ausgesprochen.
Papst Franziskus hat sich für eine Untersuchung der gegen Israel erhobenen Vorwürfe eines »Völkermords« im Gazastreifen ausgesprochen. »Manchen Experten zufolge hat das, was in Gaza geschieht, die Merkmale eines Völkermords. Es sollte sorgfältig untersucht werden, um festzustellen, ob es der von Juristen und internationalen Gremien formulierten technischen Definition entspricht«, zitierte die italienische Zeitung »La Stampa« aus einem neuen Buch des Oberhauptes der katholischen Kirche.
Der Papst hat wiederholt die hohe Zahl von Toten durch den inzwischen seit mehr als einem Jahr andauernden israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen beklagt, ohne allerdings dafür den Terminus »Völkermord« zu verwenden.
Wegen der vielen zivilen Opfer in dem Küstenstreifen und der katastrophalen Versorgungslage ist Israel international massiv in die Kritik geraten. Vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag läuft eine von Südafrika erhobene Völkermord-Klage gegen Israel. Im Mai hatte zudem der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag Haftbefehle unter anderem gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu wegen der Kriegsführung beantragt.
Erst vor einigen Tagen hatten Uno-Experten konstatiert, dass Israels Methoden der Kriegsführung im Gazastreifen die Merkmale eines Genozids erfüllten. Das Land setze »Hunger als Kriegsmethode ein und fügt der palästinensischen Bevölkerung eine kollektive Bestrafung zu«, hieß es in dem Bericht eines Uno-Sonderausschusses, der seit Jahrzehnten das israelische Vorgehen in den besetzten Palästinensergebieten untersucht ...
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Strompreis | Stromversorgung | Speicher | Batterien
Riesige Speicher fürs Stromnetz
Ein Batterie-Tsunami rollt heran
Die Union zweifelt an erneuerbaren Energien, dabei bahnt sich ein zweites deutsches Energiewunder an: Netzbetreiber melden einen »Boom« bei Anträgen für Großspeicher. Der könnte Strom billiger machen denn je.
Laut der Technischen Hochschule Aachen (RWTH) sind in Deutschland aktuell Stromgroßspeicher mit einer Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt an das Netz angeschlossen. Das ist ein bisschen mehr Leistung, als sie das Atomkraftwerk Brokdorf zur Verfügung stellen konnte. Großspeicher können diese Leistung natürlich nicht kontinuierlich anbieten, sondern immer nur so lang, bis die Batterien leer sind.
Die Menge an Strom, die bislang installierte Großspeicher vorhalten können, liegt laut RWTH Aachen bei 1,8 Gigawattstunden. Das ist, nur zum Vergleich, in etwa der durchschnittliche Tagesverbrauch von 180.000 Haushalten.
Laufende Kosten nahe null
Eine viel größere Menge Strom wird derzeit in den Kellern und Hauswirtschaftsräumen deutscher Haushalte gespeichert: Die Kapazität deutscher Heimspeicher hat sich in den vergangenen vier Jahren verzehnfacht, von 1,4 Gigawattstunden auf 14 Gigawattstunden. Privatleute können derzeit hierzulande also fast achtmal so viel Strom bei sich zu Hause speichern wie Unternehmen, die große Speicherparks betreiben. Dazu kommen noch einmal knapp 670 Megawattstunden gewerbliche Speicher, die etwa Industrieunternehmen oder große Bauernhöfe betreiben. All diese Zahlen sind nur Momentaufnahmen, denn Monat für Monat werden jeweils wieder Hunderte Megawattstunden Speicherkapazität hinzugebaut (eine Gigawattstunde sind tausend Megawattstunden).
Firmen und Privatleute machen das, weil es sich lohnt. Dieser Boom wird weitergehen, denn die Preise für Speicher und Photovoltaik sind weiterhin im freien Fall. Man kann sich im Moment ein Balkonkraftwerk samt Wechselrichter für weniger als 200 Euro zulegen. Eine Heimbatterie mit gut 10 Kilowattstunden Speicherkapazität gibt es mittlerweile ab 1500 Euro, mancherorts für noch weniger. Wer es richtig anstellt und die baulichen Möglichkeiten hat, kann auch hierzulande von Mai bis September schon jetzt seine laufenden Stromkosten auf nahe null senken, nur mit Solarstrom und Speicher. So etwas amortisiert sich schnell ...
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Vereinigte Staaten | Steuern | Migration | Zölle
Die „America First"-Strategie könnte als Boomerang zurückschlagen
Trump verspricht Wohlstand und mehr Geld im Portemonnaie. Doch die Folgen seiner „America First“-Strategie könnten für US-Bürger teurer werden als erwartet.
Donald Trump hat versprochen, den „Inflations-Alptraum“ zu beenden. Der Frust der Menschen in den USA über die hohen Preise dürfte ein Hauptgrund dafür sein, dass der Republikaner die Präsidentschaftswahl gewonnen hat und im Januar wieder ins Weiße Haus einziehen wird. Doch sein vollmundiges Versprechen kann zum großen Problem für den 78-Jährigen werden. Denn seine Pläne könnten die Preise weiter in die Höhe treiben. Was hat Trump wirtschaftspolitisch vor?
1. Zölle
Trump hat im Wahlkampf weitreichende Zölle angekündigt – mindestens 60 Prozent auf Waren aus China und bis zu 20 Prozent auf Waren aus anderen Ländern. Zölle sind eine Art Zuschlag auf importierte Waren. Sie werden an der Grenze fällig, wenn ein Unternehmen oder ein Konsument in den USA das Produkt aus dem Ausland kauft. Trump argumentiert, dass seine Zollpolitik dazu führen werde, dass US-amerikanische Firmen wieder stärker in den USA produzierten. Das schaffe Arbeitsplätze. Es ist die klassische „America First“-Politik, die Trump schon während seiner ersten Amtszeit verfolgt hat.
Auch der demokratische US-Präsident Joe Biden hat auf Protektionismus gesetzt. Er hat nicht nur Trumps China-Zölle größtenteils beibehalten, sondern auch neue Zölle verhängt – etwa auf Elektroautos. Während Biden sich relativ zielgerichtet auf bestimmte Branchen konzentriert hat, sind die von Trump angekündigten Zölle weitreichender.
[...] Trumps Chance?
Die fallende Inflationsrate spielt Trump in die Hände. Doch wenn die Preise aufgrund seiner protektionistischen Wirtschaftspolitik wieder rasant ansteigen, könnte sich die Stimmung im Land drehen. Mehr als 20 Wirtschaftsnobelpreisträger warnten jedenfalls im vergangenen Monat, dass Trumps Politik, „einschließlich hoher Zölle selbst auf Waren von unseren Freunden und Verbündeten“ und Steuersenkungen „zu höheren Preisen, größeren Defiziten und größerer Ungleichheit führen“ werde. Sollte das eintreten, könnte es für Trump und die Republikaner schwierig werden.
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Erneuerbare | Energiewende | Klimakrise
Energie-Regeln ohne Wert, Schieflage im Stromsystem und Merz im Deckmantel
Kalenderwoche 46: Für einige Energie-Gesetze wie unkomplizierte Netzanschlüsse müssen die demokratischen Fraktionen im Bundestag den Weg noch freimachen, fordert Oliver Hummel, Vorstand beim Ökoenergieversorger Naturstrom und Herausgeberratsmitglied von Klimareporter°. Den Einbau privater Smart Meter zu verteuern, lehnt er jedoch ab.
Klimareporter°: Herr Hummel, mit dem Scheitern der Ampel-Regierung bleibt voraussichtlich eine Reihe wichtiger Energie-Gesetze liegen. Welche sollten Ihrer Meinung nach unbedingt noch vom Bundestag verabschiedet werden?
Oliver Hummel: Um das nötige Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau in den kommenden Jahren sichern zu können, sind schnellere und unkompliziertere Netzanschlüsse ein Muss. Die jüngst im Kabinett beschlossene Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes enthält ein paar Punkte, die hier Abhilfe schaffen können. Ich appelliere an die demokratischen Fraktionen im Bundestag, dass sie für solche eher technischen Regelungen den Weg noch vor den Neuwahlen freimachen.
Unter den Regelungen, die die Ampel-Koalition beschließen wollte, sind auch solche, die die Erneuerbaren-Branche kritisch sieht, zum Beispiel die Vorhaben zur weitgehenden Streichung der Einspeisevergütungen bei negativen Strompreisen oder zur Umstellung der EEG-Vergütung auf Investitionszuschüsse. Auf welche Vorlagen würden Sie gern verzichten?
Es gibt tatsächlich Vorhaben, die für die Erneuerbaren belastend, aus einer übergeordneten Perspektive aber nachvollziehbar sind. Darunter fällt für mich die Streichung der Einspeisevergütung bei negativen Preisen. Das wird auch uns in unserer Rolle als Projektierer und Betreiber erneuerbarer Anlagen treffen.
Daneben gibt es Regelungsvorhaben, die keinen Mehrwert haben oder sogar schädlich sind. Beispielsweise soll der optionale Einbau von Smart Metern verteuert werden. Das finde ich mindestens unnötig. Die Leute sollen doch Lust bekommen auf Smart Meter und dynamische Tarife, damit endlich auch die Haushaltskunden systemdienlich Strom nutzen. Stattdessen droht die Politik diese Zielgruppe zu verprellen.
Ein weiterer Punkt ist die Einbindung von Photovoltaik-Kleinanlagen bis hinunter zu 25 Kilowatt Nennleistung in die Direktvermarktung. Um das wirtschaftlich abbilden zu können, müssen zugleich die Prozesse deutlich verschlankt und digitalisiert werden. Beides – die Absenkung der Schwellenwerte und die hierfür nötigen Vereinfachungen – muss zusammen diskutiert werden.
[...] Und was war Ihre Überraschung der Woche?
Als Friedrich Merz vor ein paar Tagen sagte, er wolle Windräder wieder abbauen, habe ich kurz mit den Ohren geschlackert. Ich dachte, die CDU und auch Friedrich Merz selbst wären schon ein bisschen weiter.
Schaut man auf den genauen Wortlaut jenseits der Schlagzeile, wird zwar deutlich, dass es Merz nicht darum ging, funktionstüchtige Windräder Knall auf Fall abreißen zu lassen. Dennoch scheint eine tiefe Skepsis gegenüber den Erneuerbaren und insbesondere der Windenergie durch – verbunden mit der unerschütterlichen Romantisierung der Atomenergie. Über beides kann ich nur den Kopf schütteln.
Ich habe wirklich nichts gegen die viel besungene Technologieoffenheit. Aber es muss doch auch der CDU klar sein, dass Technologien wie die Kernfusion, die noch Jahrzehnte von einer kommerziellen Nutzung entfernt sind, angesichts des wachsenden Zeitdrucks bei der Bekämpfung der Klimakrise nicht weiterhelfen. Unter dem Deckmantel der Progressivität predigt Merz so eine realitätsfremde und rückwärtsgewandte Energiepolitik.
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Gesellschaft | Erwartungen | Soziologie | Pädagogik
Naive Weltverbesserer: Der fatale Irrglaube ans kollektive "Wir"
Seit Jahrzehnten mahnen Experten zur Rettung der Welt. "Wir müssen handeln" lautet der Appell an die Menschheit. Doch warum scheitert dieser Ruf so kläglich?
Wenn es eine Gemeinsamkeit in zahlreichen Analysen zu globalen Problemen oder drohenden existenziellen Katastrophen gibt, ist es folgende: Studien und Argumentationen – ob sie sich aktuell auf den bedrohlichen Klimawandel, Umweltzerstörungen oder möglicherweise gravierende gesellschaftliche Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz beziehen – gipfeln oft in dem Appell "Wir müssen …".
Die Auslassungszeichen verweisen auf die in Sachbüchern, Zeitungsartikeln, Interviews oder Talkshows vorgetragenen Empfehlungen und Lösungsvorschläge der jeweiligen Autoren. Würden "wir" – womit vermutlich die Menschheit gemeint ist – diese umsetzen, könnte die Welt wieder ins Lot kommen.
[...] Jeder Pädagoge weiß, dass bei Empfehlungen und Lösungsvorschlägen die Eigenheiten des Adressaten zu berücksichtigen sind: Es ist unsinnig, einer Person, die kein Deutsch spricht, die Feinheiten der Grammatik dieser Sprache in eben jener Sprache zu erläutern.
Die mit "Wir müssen …" beginnenden Appelle und Ratschläge evozieren ein Bild einer gesellschaftlichen Realität, das in seiner Simplizität einem in Reih und Glied stehenden soldatischen Heer gleicht, bei dem tatsächlich die Erwartung gerechtfertigt erscheint, dass Befehle bzw. Empfehlungen in die Tat umgesetzt werden können.
Die Metapher des "in Reih und Glied" stehenden Heeres bezieht sich dabei auf eine überindividuelle Moral oder Vernunft, die Autoren in ihren gut gemeinten Appellen nur individuell imaginieren können, um diesen ein Mindestmaß an Sinnhaftigkeit zu verleihen.
Dabei bedarf es lediglich eines Mindestmaßes an Selbstreflexivität, um die Simplizität von "Wir müssen …"-Appellen zu erkennen.
[...] Pädagogik statt Politik
Dieser Ansatz ist in seinen Lösungsansätzen eher an Pädagogik als an Politik ausgerichtet. Es besteht eine grundsätzliche Notwendigkeit, Adressaten für Veränderungen möglichst genau zu verstehen und zu durchschauen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass zugemutete Veränderungen realistisch erwartbar werden.
Die Erfolgswahrscheinlichkeit, einem sechsjährigen Schulanfänger zuzumuten: "Du musst … – morgen die Prüfung in Mathematik zur Integralrechnung bestehen", erscheint aktuell höher als eine tatsächliche gesellschaftliche Umsetzung von "Wir müssen …"-Empfehlungen von Sachbuchautoren aus den Massenmedien heraus ...
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Mysteriöse Gesundheitsprobleme nach ISS-Mission: Nasa hält sich bedeckt
Nach der Rückkehr von der ISS wurde ein Astronaut im Krankenhaus behandelt. Details dringen nicht nach außen. Auch zwei abgebrochene Außeneinsätze werfen Fragen auf.
Am 25. Oktober ist die Crew-8-Mission von der Internationalen Raumstart wieder auf der Erde gelandet. Soweit so gewöhnlich. Nach der Wasserung der Crew Dragon-Kapsel von SpaceX im Golf von Mexiko lief jedoch nicht alles wie immer: Einer der vier Astronauten musste aufgrund eines nicht näher benannten medizinischen Problems in einem Krankenhaus behandelt werden.
Die Nasa hält sich indes über die Hintergründe des medizinischen Vorfalls bedeckt und nennt dafür den Patientenschutz als Grund. Doch die Statements werfen Fragen auf, was genau vorgefallen ist.
"Dinge, die wir nicht erwarten"
Nur soviel ist klar: Der Grund für den medizinischen Notfall gibt den Nasa-Experten offenbar Rätsel auf. "Die Raumfahrt ist immer noch etwas, das wir nicht vollständig verstehen", kommentierte der Pilot Michael Barratt, der selbst Arzt von Beruf ist, bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag in Houston. "Wir entdecken manchmal Dinge, die wir nicht erwarten. Dies war einer dieser Fälle, und wir setzen die Teile noch zusammen."
Wie das Portal Ars Technica berichtet, betonte Barratt, dass man die Anpassung an die Schwerelosigkeit und die Auswirkungen auf den menschlichen Körper als Thema sehr ernst nehme. Genauere Angaben zu dem Vorfall seien derzeit aus Gründen des Datenschutzes jedoch nicht möglich.
Verzögerte Rückkehr
Nach Angaben der Nasa wurden nach der Landung zunächst alle vier Crewmitglieder vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Während der russische Kosmonaut Alexander Grebenkin und zwei der Nasa-Astronauten noch am selben Tag entlassen wurden, verblieb dem Bericht zu Folge ein nicht namentlich genanntes Crewmitglied über Nacht in der Klinik.
Die drei US-Astronauten Michael Barratt, Matthew Dominick und Jeanette Epps lehnten auf einer Pressekonferenz ab, sich näher zu besagtem Vorfall zu äußern.
Aufgrund von Hurrikan Milton, der Anfang Oktober durch den Golf von Mexiko zog, hatte sich die Rückkehr der Crew um rund zwei Wochen verzögert. Zuvor sorgten technische Probleme mit Boeings Starliner-Raumschiff für eine ungeplante zweimonatige Verlängerung der Mission.
Rätsel um abgebrochene Außeneinsätze
Während ihres Aufenthalts auf der ISS musste die Crew zwei geplante Außenbordeinsätze abbrechen. Beim ersten Außeneinsatz am 13. Juni gab es nicht näher ausgeführte Probleme mit dem Raumanzug.
Auch zu diesen Vorgängen wollte sich der beteiligte Astronaut Dominick auf der Pressekonferenz nicht äußern. "Wir untersuchen und versuchen immer noch, alle Details herauszufinden", sagte er gegenüber Ars Technica. Beim zweiten Einsatz am 24. Juni meldete Astronautin Tracy Dyson ein Leck in der Kühl- und Wartungseinheit ihres Anzugs.
Die für Außeneinsätze genutzten Raumanzüge auf der ISS zeigen nach jahrelangem Einsatz mittlerweile Verschleißerscheinungen. Ursprünglich wurden sie für Missionen des Space Shuttles vor über vier Jahrzehnten entwickelt. Obwohl daran gearbeitet wird, ist bislang noch kein Ersatz in Aussicht.
Wenn sich aus den Vorkommnissen bereits eines ableiten lässt, dann, dass bemannte Raumflüge auch mehr als sechs Jahrzehnte nach dem ersten Menschen im All mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden sind. Ob und wann es genauere Informationen zu den Vorfällen gibt, ist bislang noch offen.
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Die "Interne Suche"
Niedrigstrahlung | Raumfahrt | Nasa
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13. Juni 2024 - Starlink & Co.: Abstürzende Satelliten als große Gefahr für die Ozonschicht
12. Juni 2024 - Raumfahrt - Wie sich ein Trip ins All auf die Gesundheit auswirkt
25. Januar 2023 - Nuklear-Rakete der NASA soll Mars in Rekordzeit erreichen
29. Juli 2016 - Raumfahrt - Apollo-Astronauten: Gab es doch Spätfolgen?
Radioaktive Niedrigstrahlung - Die Folgen der "ionisierenden Strahlung"
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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Gesundheit bei astronautischen Langzeitmissionen
Raumschiff Orion im Strahlenschutzcheck – Erste Ergebnisse der Strahlungsmessungen auf dem Weg von Artemis-I zum Mond
- Messungen während der Artemis-I-Mission: Die Messpuppen Helga und Zohar haben während der Artemis-I-Mission erstmals kontinuierlich Strahlungsdaten zwischen der Erde und dem Mond erfasst, um die Strahlungsverhältnisse innerhalb der Orion-Kapsel zu analysieren und die Eignung des Raumfahrzeugs für zukünftige Missionen zu bewerten.
- Gesundheitsrisiken durch Weltraumstrahlung: Weltraumstrahlung kann während astronautischer Langzeitmissionen Krebs und degenerative Erkrankungen verursachen, weshalb geeignete Schutzmaßnahmen erforderlich sind, um Astronauten zu schützen.
- Schwerpunkte: Raumfahrt, Schutz vor Weltraumstrahlung
Weltraumstrahlung birgt Gesundheitsrisiken für den menschlichen Körper bei astronautischen Langzeitmissionen. Sie kann Krebs und degenerative Erkrankungen verschiedener Organe verursachen. Um Astronautinnen und Astronauten bei zukünftig immer längeren Weltraumaufenthalten bestmöglich zu schützen, gilt es, geeignete Schutzmaßnahmen zu finden. Dafür sind detaillierte Messdaten über die Strahlungsbelastung beim Raumflug außerhalb des Erdmagnetfelds nötig. Ende 2022 starteten mit dem NASA-Raumschiff Orion die beiden Messpuppen Helga und Zohar im Rahmen des vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geleiteten Projekts MARE. Bei der Artemis-I-Mission flogen sie auf einer über 25-tägigen Reise zum Mond und wieder zurück. Dabei wurden zum ersten Mal kontinuierlich Messdaten zu den Strahlungswerten zwischen der Erde und ihrem fast eine halbe Million Kilometer entfernten Trabanten gewonnen. Im wissenschaftlichen Fachmagazin NATURE veröffentlichte das Forschungsteam von DLR, ESA und NASA nun erste Ergebnisse ...
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Nature
Weltraumstrahlungsmessungen während der Artemis I Mondmission
Raumstrahlung ist eine bemerkenswerte Gefahr für die Langzeit-Raumfahrt. Zu den assoziierten Risiken gehören Krebs, Katarakt, degenerative Erkrankungen und Gewebereaktionen aus großen, akuten Expositionen. Die Raumstrahlung stammt aus verschiedenen Quellen, einschließlich galaktischer kosmischer Strahlung, gefangenen Teilchen (Van Allen) Gürtel und Sonnenteilchen-Ereignissen. Frühere Strahlungsdaten stammen von der Internationalen Raumstation und dem Space Shuttle in erdnaher Umlaufbahn, die durch schwere Abschirmung und das Erdmagnetfeld geschützt sind und leicht abgeschirmte interplanetare Robotersonden wie Mars Science Laboratory und Lunar Reconnaissance Orbiter sind. Begrenzte Daten der Apollo-Missionen und Bodenmessungen mit erheblichen Vorbehalten sind ebenfalls verfügbar. Hier berichten wir von Strahlungsmessungen des stark abgeschirmten Orion-Raumschiffs auf der unbemannten Artemis I-Mondmission. An unterschiedlichen Abschirmungsstellen im Fahrzeug wurde ein vierfacher Unterschied bei den Dosisraten bei Proton-Gürtelpässen beobachtet, die großen, Referenz-Solarpartikel-Ereignissen ähneln. Die interplanetaren kosmischen Strahlendosisäquivalenten in Orion waren um bis zu 60% niedriger als die bisherigen Beobachtungen 99. Darüber hinaus führte eine Änderung der Orientierung des Raumschiffs während des Proton-Gürtel-Transits zu einer Verringerung der Strahlungsdosisraten um etwa 50%. Diese Messungen validieren den Orion für die zukünftige Crewed Exploration und informieren das zukünftige Design der Missionsmission für den menschlichen Raum ...
Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
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Wikipedia
Kosmische Strahlung
Die kosmische Strahlung (veraltet auch Ultrastrahlung) ist eine hochenergetische Teilchenstrahlung, die von der Sonne, der Milchstraße und fernen Galaxien kommt. Sie besteht vorwiegend aus Protonen, daneben aus Elektronen und vollständig ionisierten Atomen.
Auf die äußere Erdatmosphäre treffen etwa 1000 Teilchen pro Quadratmeter und Sekunde. Durch Wechselwirkung mit den Gasmolekülen entstehen Teilchenschauer mit einer großen Anzahl von Sekundärteilchen, von denen aber nur ein geringer Teil die Erdoberfläche erreicht.
Höhenstrahlung und Luftverkehr
Energiereiche Strahlung aus dem All tritt in großen Höhen erheblich stärker in Erscheinung als auf Meeresniveau. Daher ist die Strahlenexposition für Flugreisende erhöht. Bereits 1990 ermittelte die Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP) aus Abschätzungen, dass Flugpersonal durch die natürliche kosmische Strahlung Dosen ausgesetzt ist, die vergleichbar oder sogar höher sind als diejenige von Personen, die mit künstlicher Strahlung in Medizin und Technik umgehen. Daher legte die ICRP Empfehlungen über Dosisgrenzwerte vor, die 1996 in europäisches Recht und 2001 in die deutsche Strahlenschutzverordnung übernommen wurden. Besonders hoch ist die Strahlenbelastung bei Flügen in den Polarregionen bzw. über die Polroute. ...
Matroschka (Strahlungsmessung)
Matroschka (nach den gleichnamigen russischen Holzpuppen, engl. Matroshka) ist der Name eines Experiments der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zur Messung der Strahlungsbelastung eines Menschen auf der Internationalen Raumstation (ISS) in 300 km Höhe.
Matroschka ist ein in Scheiben zerlegbares, menschengroßes Phantom, dessen Komponenten eine ähnliche Strahlenempfindlichkeit zeigen wie die Organe eines Menschen. Es ist 68 kg schwer, 1,1 m hoch und hat einen Durchmesser von 60 cm. Es enthält echte menschliche Knochen und Kunststoffe, die das Absorptionsverhalten menschlicher Organe nachahmen. In die Scheiben eingelassen sind ca. 600 Sensoren. Eine äußere Karbonfaserstruktur umhüllt das Phantom. Es ist von einer Sauerstoffatmosphäre umgeben.
Die Matroschka-Puppe wurde am 24. Januar 2004 mit einem Progress-Raumschiff zur ISS transportiert und vom 15. März 2004 bis 18. August 2005 außerhalb der ISS angebracht, um dort die Strahlenbelastung zu messen (MTR-1). Ab Dezember 2005 setzte man die Messungen im Inneren der ISS fort (MTR-2). Das Phantom kehrte 2009 zur Erde zurück ...
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YouTube
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