Der THTR-Rundbrief

Newsletter XIX 2024

5. Mai bis ...

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

Die PDF-Datei "Nuclear Power Accidents" enthält eine Reihe weiterer Vorfälle aus verschiedenen Bereichen der Atomindustrie. Einige der Ereignisse wurden nie über offizielle Kanäle veröffentlicht, so dass diese Informationen der Öffentlichkeit nur auf Umwegen zugänglich gemacht werden konnten. Die Liste der Zwischenfälle in der PDF-Datei ist daher nicht zu 100% identisch mit "INES und die Störungen in kerntechnischen Anlagen", sondern stellt eine Ergänzung dar.


1. Mai 1968 (INES 4 | NAMS 4,6) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR

1. Mai 1962 (franz. Atomtest "Beryl") In Ekker, Algerien, FRA

2. Mai 1967 (INES 4) Akw Chapelcross, GBR

4. - 5. Mai 1986 (INES 0 Klass.?) Akw THTR 300, DEU

7. Mai 2007 (INES 1) Akw Philippsburg, DEU

7. Mai 1966 (INES 4) Forschungsinstitut RIAR, Melekess, UdSSR

11. bis 13. Mai 1998 (6 Atombombentests) Pokhran, IND

11. Mai 1969 (INES 5 | NAMS 2,3) Atomfabrik Rocky Flats, USA

12. Mai 1988 (INES 2) Akw Civaux, FRA

13. Mai 1978 (INES ? Klass.?) Akw AVR Jülich, DEU

18. Mai 1974 (Indiens 1. Atombombentest) Pokhran, IND

21. Mai 1946 (INES 4) Tödlicher Unfall in Los Alamos, NM, USA

22. Mai 1968 (Broken ArrowUSS Scorpion sank sw. der Azoren, USA

24. Mai 1958 (INES ? Klass.?) NRU-Reaktor Chalk River, CAN

25. Mai 2009 (Nordkoreas 2. Atombombentest) Punggye-ri, PRK

26. Mai 1971 (INES 4 | Klass.?) Kurtschatow-Institut, Moskau, UdSSR

27. Mai 1956 (US-Atombombentests) Eniwetok und Bikini, USA

28. bis 30. Mai 1998 (6 pakistanische Atombombentests) Ras Koh, PAK

 

Wir sind immer auf der Suche nach aktuellen Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an:
nukleare-welt@reaktorpleite.de

 


5. Mai


 

Rechtspopulisten | Verweigerung | Verachtung | Faschismus light

Trump, AfD und Co.

"Rechtspopulisten werfen mit Flaschen, bis die anderen frustriert abziehen"

Der Politologe Marcel Lewandowsky glaubt nicht daran, dass die AfD gerade entzaubert wird. Bei Trump sehe man, dass Skandale die Anhänger eher noch zusammenschweißen. "Man kann fast schon von Tribalismus sprechen: eine Art Stammesdenken in der Wählerschaft solcher Parteien - die Vorstellung: Wir stehen zusammen gegen alle anderen, gegen die da draußen, gegen die da oben, die die schweigende Mehrheit unterdrücken wollen."

"Rechtspopulisten stehen außerhalb des Spielfelds", sagt Lewandowsky im Interview mit ntv.de. "Sie halten sich nicht an die Regeln und werfen mit Flaschen auf den Platz. Das tun sie so lange, bis die anderen frustriert abziehen und sie das Spielfeld für sich allein haben." Am Mittwoch erscheint Lewandowskys Buch "Was Populisten wollen".

ntv.de: Für die AfD läuft es gerade nicht so gut: Björn Höcke steht derzeit vor Gericht, die beiden Spitzenkandidaten für die Europawahl stehen im Verdacht, russische Propaganda verbreitet zu haben, möglicherweise gegen Geld, im Umfeld von Spitzenkandidat Krah gibt es eine Spionage-Affäre und vor dem Oberlandesgericht Münster wird geklärt, wie verfassungsfeindlich die AfD ist. Wird die Partei gerade entzaubert?

Marcel Lewandowsky: Dass die AfD entzaubert würde, diese Prophezeiung gibt es, seit die AfD existiert. Erfüllt hat sie sich nie. Ich glaube nicht, dass die AfD wegen dieser Konflikte kollabieren wird: Erstens hat sie eine im Vergleich zu anderen Parteien sehr loyale Wählerschaft. Und zweitens empfinden viele Wählerinnen und Wähler der AfD eine wirkliche Verachtung für den politischen Betrieb und das System der Bundesrepublik - und eine gewisse Bewunderung für Putin. Russische Positionen in Deutschland zu verbreiten, ist in der AfD kein so großer Skandal wie außerhalb. Und es gibt noch einen dritten Punkt. Vorwürfe wie die gegen Maximilian Krah lösen bei vielen Wählerinnen und Wählern der AfD einen Verweigerungsreflex aus.

Einen Verweigerungsreflex?

Da gibt es diese Vorstellung: Das ist gelogen, "die da oben" wollen den Erfolg der AfD verhindern. Insofern bin ich sehr skeptisch, was die Frage angeht, ob die AfD gerade entzaubert wird.

Von Donald Trump gibt es den berühmten Spruch, er könne jemanden auf der Fifth Avenue erschießen und würde doch keine Wähler verlieren. Gilt das generell für Rechtspopulisten, dass dem harten Kern ihrer Anhänger egal ist, was sie machen?

Man sieht ja gerade, dass Trumps Skandale seine Anhänger zusammenschweißen. Es gibt diese sehr starke Loyalität. Man kann fast schon von Tribalismus sprechen: eine Art Stammesdenken in der Wählerschaft solcher Parteien - die Vorstellung: Wir stehen zusammen gegen alle anderen, gegen die da draußen, gegen die da oben, die die schweigende Mehrheit unterdrücken wollen. Diese Verteidigungshaltung, gepaart mit einem völlig anderen Medienkonsum, führt dazu, dass solche Skandale zwar durchaus einige abschrecken, aber zum harten Kern nicht vordringen...

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Angriffe von Rechts gegen die Demokratie

Gewalt gegen Politiker:

Bündnisse gegen rechts rufen zu Demos in Berlin und Dresden auf

Aktivisten gegen Rechtsradikalismus rufen zur Solidarität mit angegriffenen Politikern auf. Geplant ist unter anderem eine spontane Kundgebung am Brandenburger Tor.

Nach den jüngsten Angriffen auf Politiker und Wahlkampfhelfer haben zwei Bündnisse für diesen Sonntag zu spontanen Demonstrationen in Berlin und Dresden aufgerufen. Das Internetportal Zusammen gegen Rechts und das Bündnis Wir sind die Brandmauer Dresden veröffentlichten entsprechende Aufrufe auf ihren Instagramkanälen. In Berlin soll ab 18 Uhr vor dem Brandenburger Tor protestiert werden, in Dresden ab 17 Uhr am Pohlandplatz. Beide Bündnisse hatten auch die Großdemonstrationen gegen rechts nach den Enthüllungen um ein Treffen Rechtsextremer bei Potsdam Anfang des Jahres unterstützt.

Am Freitagabend war der sächsische SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Matthias Ecke, von vier Unbekannten beim Aufhängen von Wahlplakaten in Dresden zusammengeschlagen worden. Der 41-jährige Europaabgeordnete liegt seitdem im Krankenhaus und muss operiert werden. Kurz zuvor hatte nach Angaben der Polizei mutmaßlich dieselbe Tätergruppe in der Nähe bereits einen 28-jährigen Wahlkampfhelfer der Grünen angegriffen und verletzt.

Die Vorfälle von Dresden reihen sich ein in eine bundesweite Folge von Angriffen auf Parteimitglieder vor den Kommunal- und Europawahlen im Juni. Erst am Donnerstagabend waren in Essen nach einer Veranstaltung der Grünen der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring und sein Parteikollege Rolf Fliß nach eigenen Angaben attackiert und Fliß dabei geschlagen worden...

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Indien | Wahlen | Desinformation | Minderheiten

Desinformation in Indien

"Herr Modi" und seine Familie

Im Juni könnte Indiens Premier Modi zum dritten Mal wiedergewählt werden. Das Meinungsbild im Land ist jedoch von Desinformation und einseitiger Berichterstattung geprägt. Daran trägt Modi eine Mitschuld. 

Am 19. April haben in Indien die größten Wahlen der Menschheitsgeschichte begonnen. Rund 970 Millionen Inder und Inderinnen - also etwa zwölf Prozent der Weltbevölkerung - können dabei ihr Parlament wählen. Die Menschen aus den verschiedenen Territorien und Bundestaaten stimmen nacheinander bis zum 1. Juni an mehr als eine Million elektronischen Wahlmaschinen ab. Drei Tage später sollen die Ergebnisse verkündet werden.

Favorit der Wahl ist der amtierende Premierminister Narendra Modi. Er und seine Partei BJP genießen großen Rückhalt in weiten Teilen der mehrheitlich hinduistischen Bevölkerung. Sein Ziel: eine dritte Amtszeit und die Zweidrittelmehrheit im Unterhaus Lok Sabha, die ihm Handlungsfreiheit für Verfassungsreformen und Gesetzesänderungen gewähren würde.

"Mit Änderungen im Zivilrecht könnte Modi die Rechte von religiösen Minderheiten beschneiden", sagt Christian Wagner von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Die Hindutva-Ideologie des Premiers, die eine autoritäre und nationalistische Ausrichtung auf einen politisch-kulturell verstandenen Hinduismus vorsieht, treffe vor allem die rund 200 Millionen Muslime im Land.

Hass gegen Muslime wird geschürt

Die Wiederwahl Modis scheint dieser Tage reine Formsache zu sein. Die Opposition konnte sich nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen, kritische Stimmen aus Medien und Bevölkerung sind nur schwer zu finden. Ein Grund dafür sind BJP-nahe Medienunternehmen. "In den Modi-Jahren seit 2014 haben sich viele traditionelle TV- und Printmedien auf Regierungsseite gestellt", sagt Wagner. Gibt Modi eines seiner seltenen Interviews, so bestehen diese meist aus langen Monologen ohne Rückfragen...

 


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Aktuelles+

 

Wärmepumpe | Fossile | Fehlinvestitionen in Öl- und Gasheizungen

Zu viel Geduld bei Blockierern, 20 nötige Kraftwerksjahre und "Stranded Investments" im Heizkeller

Kalenderwoche 18: Das krasse Missverhältnis von 900.000 neuen Gas- und Ölheizungen zu 350.000 Wärmepumpen im Jahr 2023 wird kaum öffentlich wahrgenommen, wundert sich Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. Fossil zu heizen werde ab 2027 mit steigenden CO2-Preisen deutlich teurer. 

Klimareporter°: Herr Willenbacher, die G7-Staaten haben diese Woche einen Kohleausstieg bis 2035 beschlossen. Ob das ein "historischer Erfolg" ist, lässt das Abschlussdokument bezweifeln. Auch bleiben die G7-Länder weit hinter eigenen Zusagen zurück. Wie bewerten Sie den Ausstiegsbeschluss?

Matthias Willenbacher: Sie könnten mich auch fragen, ob das Glas halb voll oder halb leer ist.

Diplomatisch ist es ein großer Erfolg, dass Japan seine bisherige Blockade für ein Kohleausstiegsdatum aufgegeben hat. Das ist ein deutliches Signal an andere Staaten und für künftige internationale Verhandlungen über Klimaschutzmaßnahmen.

Auf der anderen Seite werden in der EU die Kohlekraftwerke aufgrund der hohen CO2-Preise voraussichtlich Anfang der 2030er Jahre aus rein wirtschaftlichen Gründen aus dem Markt ausscheiden. Vorausgesetzt, der Minderungspfad des Emissionshandels wird nicht noch aufgeweicht.

Dass in der G7-Erklärung noch unbestimmte Begriffe verwendet werden und die Ambitionen zu gering sind, wundert mich nicht. Wichtig ist, dass in den G7-Staaten weiter mit hohem Tempo in erneuerbare Energien investiert wird. Und da ist Deutschland auf einem sehr guten Weg – und in den anderen Ländern noch deutlich Luft nach oben.

Die FDP fordert einen Plan, um die gesetzliche Förderung der erneuerbaren Energien schnell zu beenden. Deren Ausbau soll künftig allein über den Markt finanziert werden. Wie finden Leute, die Erneuerbaren-Projekte finanzieren, die FDP-Forderung?

Diese Forderung kommt von der FDP schon so lange, wie ich mich mit dem Thema Erneuerbare beschäftige.

Alle größeren konventionellen Kraftwerksbauten und der gesamte Netzausbau wurden immer mit staatlichen Subventionen und Rahmenbedingungen realisiert. Denn für diese Anlagen betragen die Abschreibungszeiträume Jahrzehnte. Würde man sie – wie in vielen Industriezweigen üblich – in wenigen Jahren abschreiben wollen, wären die Strompreise und Netzentgelte für die Verbraucher:innen und die Industrie nicht bezahlbar.

Für neue Kraftwerke – ob erneuerbar oder konventionell – braucht es deshalb stabile und verlässliche Rahmen- und Investitionsbedingungen, zum Beispiel 20-jährige Stromabnahmeverträge. Und das muss für alle Kraftwerke gelten, die in Zukunft für den Standort Deutschland gebraucht werden.

Wer diese einfachen Zusammenhänge nicht erwähnt, hat entweder keine Ahnung von Betriebswirtschaft oder möchte Stimmung gegen erneuerbare Energien machen, um eine bestimmte Wählerklientel zu bedienen und der "alten" Energiebranche mehr Gewinne zuzuschustern.

Ansonsten finde ich es interessant, dass die FDP neben einem Kernfusionsgesetz auch ein Wasserstoffbeschleunigungsgesetz fordert. Beide Vorhaben werden ohne massive staatliche Förderungen keinen Erfolg haben. Und grünen Wasserstoff wird es nur mit vielen erneuerbaren Energien geben, die stabile Investitionsbedingungen benötigen.

Außerdem fordert die FDP, die Vergütung von negativen Strompreisen abzuschaffen oder die Höchstpreise abzusenken. Dabei gilt das erste schon sein Längerem und das zweite wurde gerade mit dem Solarpaket eins beschlossen.

Dieses umfangreiche Solarpaket, das die Ampel-Koalition beschloss, soll vor allem dem Ausbau der Photovoltaik einen Schub geben. Ist das in der Branche schon angekommen?

Das Solarpaket ist sehr gut und wird den Ausbau der Photovoltaik und auch der Windkraft weiter vorantreiben. Aus dem sehr umfangreichen Gesetzespaket möchte ich hier nur einige Beispiele nennen.

So werden die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung und die kleinen Verbesserungen beim Mieterstrom die Direktversorgung von Menschen in Mehrparteienhäusern deutlich erleichtern.

Die Bürokratie für Balkonsolaranlagen wird deutlich reduziert. Für Steckeranlagen mit Wechselrichtergrößen bis 800 Watt entfällt die Anmeldung beim Netzbetreiber, die Anlage muss lediglich im Marktstammdatenregister gemeldet werden.

Alte Stromzähler, die sich rückwärts drehen, wenn die Balkonanlage mehr Strom einspeist als gerade verbraucht wird, können bis zur Installation von digitalen Zählern weitergenutzt werden. Jetzt wird der Einsatz dieser Anlagen deutlich vereinfacht und vieles wird legal, was die Menschen sowieso schon gemacht haben.

Für besondere Solaranlagen wie Agri-, Parkplatz-, Floating- oder Moor-Photovoltaik gibt es jetzt eigene Ausschreibungen. Das bringt neue Impulse für dieses Segment. Und die Biodiversitätsanforderungen für die anderen über das Erneuerbare-Energien-Gesetz abgesicherten Freiflächenanlagen sind ein guter Standard.

In "benachteiligten Gebieten" – Agrarflächen mit geringer Ertragskraft – sind jetzt grundsätzlich Solar-Freiflächenanlagen erlaubt. Das ist ein großer Fortschritt. Die Länder können die Flächenkulisse nur per Landesgesetz einschränken, wenn sie den Ausbau unbedingt anders steuern wollen.

Die Vergütung für mittelgroße Photovoltaikanlagen von 40 bis 750 Kilowatt auf Dächern und bis zu einem Megawatt auf Freiflächen wurde erhöht. Das wird dieser bisher schwächelnden Anlagenklasse neuen Schwung verleihen.

Die Umwandlung der bestehenden Windvorranggebiete in sogenannte Beschleunigungsgebiete nach europäischen Recht wird die Genehmigungsdauer für Windkraft voraussichtlich verringern. Artenschutzbelange werden auf der regionalen Ebene geprüft und nicht mehr für jedes einzelne Projekt.

Dagegen ist für mich unverständlich, dass die Duldungspflicht für Kabelverlegungen nur für öffentliche Flächen gilt. Im Extremfall kann immer noch ein einziger privater Flächeneigentümer ein ganzes Projekt verhindern oder deutlich verteuern, weil eine Kabelverlegung nicht gewollt ist.

Dazu muss man wissen, dass faktisch alle Projektierer schon jetzt mit den Flächeneigentümer:innen Verträge inklusive Entschädigungszahlungen vereinbaren. Die Duldungspflicht hätte nur die Verhandlungsposition gegenüber den Blockierenden verbessert.

Ebenfalls fragwürdig ist für mich, dass die Bundesnetzagentur den Höchstwert für die Ausschreibungen nur noch um 15 Prozent erhöhen darf statt wie bisher um 25 Prozent. Bei den Windprojekten sind im letzten Jahr Anlagenpreise, Pachten, Gehälter, Zinsen und alle anderen Kostenbestandteile gestiegen. Die einzige Komponente, die aus aktueller Sicht fallen könnte, sind die Zinsen, und auch das ist rein spekulativ. Deshalb wird durch die Absenkung wahrscheinlich das ein oder andere Projekt nicht gebaut werden.

Und was war Ihre Überraschung der Woche?

Vor einigen Tagen wurden die Zahlen für die im vergangenen Jahr neu installierten Heizungen veröffentlicht. Insgesamt wurden 1,3 Millionen neue Heizungen eingebaut, drei Viertel davon, also 900.000, waren Gas- und Ölheizungen. 350.000 waren Wärmepumpen.

Überrascht hat mich nicht das krasse Verhältnis. Nach der unsäglichen öffentlichen Diskussion über das Gebäudeenergiegesetz sind viele Gebäudebesitzer:innen verunsichert und setzen auf Vertrautes.

Überraschend war für mich die fehlende öffentliche Wahrnehmung. Immerhin laufen die neuen fossil betriebenen Heizungen 15 bis 20 Jahre und stoßen so lange CO2 aus.

Ich erinnere daran, dass wir 2045 klimaneutral sein wollen. Die CO2-Preise werden ab 2027 deutlich steigen und den Betrieb sehr verteuern. Zudem werden viele Gasheizungen nicht bis zum Ende ihrer Laufzeit mit Gas versorgt werden können, weil das zugehörige Gasverteilnetz zwischenzeitlich stillgelegt worden ist.

Wie wir mit diesen "Stranded Investments" in deutschen Heizungskellern umgehen wollen und sollen, wäre für mich eine breite Diskussion wert.

 


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Hintergrundwissen

Die Karte der nuklearen Welt

Ich kann mich gar nicht entscheiden, Ist alles so schön bunt hier! Ich glotz' TV...

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Die "Interne Suche"

Wärmepumpe | Fossile | Gasheizung

16. April 2024 - Expertenrat für Klimafragen - Verkehr verfehlt Klimaziel zum dritten Mal

15. März 2024 - Deutschlands Emissionsbilanz 2023: Nicht ganz saubere Rechnung

14. März 2024 - Profiteur der Energiekrise - Warum RWE Milliardengewinne einstreicht

26. November 2023 - Energiewende am Meer: Lieber Großwärmepumpe als Kohle

15. September 2023 - Anti-Wärmepumpen-Kampagne in UK von Gaslobby finanziert

 

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Die Suchmaschine Ecosia pflanzt Bäume!

https://www.ecosia.org/search?q=Gasheizung vs Wärmepumpe

https://www.ecosia.org/search?q=Fossile Brennstoffe

 

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Wikipedia

Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe ist eine Kraftwärmemaschine, die unter Aufwendung technischer Arbeit thermische Energie aus einem Reservoir mit niedrigerer Temperatur (in der Regel ist das die Umgebung) aufnimmt und – zusammen mit der Antriebsenergie – als Nutzwärme mit höherer Temperatur auf ein zu beheizendes System überträgt.

Wärmepumpen werden für Heizzwecke eingesetzt. Die primäre Anwendung ist die Wärmepumpenheizung zur Erwärmung von Gebäuden, die Trinkwassererwärmung, die Erzeugung von Prozesswärme und der Einsatz in Wäschetrocknern. Den Kreisprozess der Wärmepumpe verwendet man auch zum Kühlen (so beim Kühlschrank oder Klimaanlage). Im Gegensatz zur Wärmepumpe ist beim Kälteprozess die aus dem zu kühlenden Raum abgeführte Wärme die Nutzenergie, die zusammen mit der Antriebsenergie als Abwärme an die Umgebung abgeführt wird.

Wirtschaftlichkeit

Mit Hilfe der Jahresarbeitszahl können die wirtschaftlichen Gesichtspunkte für den Einsatz einer Wärmepumpe mit einer herkömmlichen Heizung, z. B. Gas, verglichen werden. Falls der Strompreis für die Wärmepumpe (in €/kWh) höher als der Gaspreis (in €/kWh) multipliziert mit der Jahresarbeitszahl dividiert durch den Wirkungsgrad der Gasheizung ist, ist die Wärmepumpe nicht wirtschaftlicher als eine Gasheizung. Bei dieser Betrachtung sind die Investitionskosten nicht berücksichtigt.

Nachteil von Wärmepumpen gegenüber Heizthermen ist der höhere apparative Aufwand. Besonders kostenintensiv sind wirkungsvolle Verdampfer (Erdwärmesonden, erdverlegte Flächenverdampfer) durch die damit verbundenen Erdarbeiten. Für erdverlegte Verdampferrohre ist eine Fläche erforderlich, die dem Doppelten der Wohnfläche entspricht. Dies kann in dicht gebauten Gebieten kaum realisiert werden, außerdem muss das Erdreich bis auf eine Tiefe von 1 m ausgehoben werden. Die Verlegung von Erdsonden bedarf der Zustimmung der Behörde. Daher kann in den meisten Anwendungsfällen nur eine Luft/Wasser-Wärmepumpe installiert werden. Hinsichtlich der Auswahl des Aufstellungsortes muss der Schallpegel des Lüfters und des Verdichters berücksichtigt werden. Gleichzeitig sollten Diebstahlrisiken und Schutz der Wärmepumpe gegenüber Witterung berücksichtigt werden. Für diese Risiken kann jedoch auch eine Versicherung abgeschlossen werden. Der Kältekreislauf muss regelmäßig von einem Kälte-Sachkundigen auf Dichtigkeit geprüft werden. Wer wegen Einsatz einer Wärmepumpe seine mit einem fossilen Brennstoff betriebene Heizung stilllegt, spart die Kosten für die in Deutschland vorgeschriebenen Schornsteinfegertätigkeiten.
 

Fossile Energie

Fossile Energie wird aus Brennstoffen gewonnen, die in geologischer Vorzeit aus Abbauprodukten von toten Pflanzen und Tieren entstanden sind. Dazu gehören Braunkohle, Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl. Man nennt diese Energiequellen fossile Energieträger oder fossile Brennstoffe (siehe auch Fossil). Dagegen wird Biomasse aus Holz und weiteren neuzeitlichen organischen Abfällen und Überresten gewonnen.

Fossile Energieträger basieren auf dem Kohlenstoffkreislauf und ermöglichen damit gespeicherte (Sonnen)energie vergangener Zeiten heute zu verwerten. Die technische Erschließung von fossilen Brennstoffen, zunächst fast ausschließlich Kohle, ermöglichte das kontinuierliche Wirtschaftswachstum seit der Industriellen Revolution. Im Jahr 2019 wurden 81 % des weltweiten Energiebedarfs aus fossilen Quellen gedeckt.

Der Energiegehalt der aufgeführten fossilen Brennstoffe basiert auf dem Kohlenstoff-Gehalt. Bei der Verbrennung mit Sauerstoff werden Energie in Form von Wärme und Oxide freigesetzt, darunter immer Kohlenstoffdioxid. Daher ist die Verbrennung fossiler Energieträger sowohl lokal als auch global „in hohem Maße umweltbelastend“. Fossile Energieträger sind die Hauptquelle von menschengemachten Treibhausgasemissionen und damit der globalen Erwärmung. Je nach Zusammensetzung und Reinheit des fossilen Brennstoffes entstehen auch andere chemische Verbindungen wie Stickstoffoxide und Ruß sowie unterschiedlich feine Stäube...

 

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YouTube

Suche: Fossile Energieträger

https://www.youtube.com/results?search_query=Fossile Energieträger
 

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube-Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema Atom*

 


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Zeitungsartikel 2024

 


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